Die Straßennamen der Gemeinde und ihre Bedeutung
von Hans Agsteiner und Claudia Heigl
Die Häuser in den Gemeinden Steinach, Münster und Agendorf wurden seit der Erstellung der Häuser- und Rustikalsteuerkataster 1808 durchnummeriert.
Beim Bau eines neuen Hauses erhielt das neue Haus die nächste höhere Nummer, egal an welcher Stelle im Ort es gebaut wurde.
Bei Grundstücksteilungen erhielt das neue Haus eine Bruchnummer (z.B. Hs.Nr. 17 1/2 und 17 1/3) des alten Hauptanwesens (Hs.Nr. 17) .
Da dies mit zunehmender Bautätigkeit im 20. Jahrhundert immer unübersichtlicher wurde, führten die Gemeinden in den 1960er Jahren Straßennamen mit neuen Hausnummern ein.
Straßen in Steinach
Agendorfer Weg
Der Geh- und Radweg entlang des Steinbaches verbindet Steinach mit Agendorf.
Aichmühlerstraße
Die Straße führt von der oberen Steinacher Siedlung nach Osten Richtung Aichmühl.
Am Anger
Ein begrünter Anger mit einem Kinderspielplatz lockert die neue Siedlung Steinach-Ost auf.
Am Moosacker
Die nördliche Querspange verbindet die Gemeindestraßen "Zum Lehmoos" und "Bayerwaldstraße" im Gewerbegebiet Steinach-Süd.
Die in der Nähe liegenden Äcker haben den Flurnamen Moosacker.
Am Sportzentrum
Es wird Bezug genommen auf das im Jahre 1979 eingeweihte vorbildliche Sportzentrum.
Am Weingarten
Im Baugebiet Kellerberg wurde nach den Flurnamensammlungen von Rolf Daiminger und August Pfeffer einst Wein angebaut.
August-Schmieder-Straße
Dr. Karl August von Schmieder erwarb 1901 das Steinacher Schloss mit dem Gutsbetrieb. Zwischen den Jahren 1904 bis 1908 ließ er auf dem Singberg das Neue Schloss erbauen, das einst zu den feudalsten Herrensitzen Niederbayerns zählte. Ihm verdankt Steinach die weltberühmte Grünland-Saatzucht, die Errichtung eines führenden Vollblutgestüts in Unterniedersteinach und vieles anderes.
Vor dem 20.Jahrhundert wurde der obere Teil der Straße auch "Herrenstraße" genannt, da sie den Pfarrherrn und Benefiziatsherrn mit dem Schlossherrn verband.
Bachstraße
Der Straßenname verweist auf den Steinachbach, der bei Bärnzell entspringt, das untere Dorf durchfließt und bei Agendorf in die Kinsach mündet. Der Ortsname „Steinach“ leitet sich unter anderem von diesem Bach „althochdeutsch „ahe“) ab.
Bärnzeller Straße
Die Bärnzeller Straße verbindet Steinach mit der Ortschaft Bärnzell.
Bayerwaldstraße
Bei der Straße im Gewerbegebiet Steinach-Süd handelt es sich um die alte B20 die von Straubing in Richtung Bayerwald führte.
Berchemstraße
Die Freiherren von Berchem-Königsfeld waren von 1839 bis 1899 Eigentümer des Alten Schloss Steinach und dem Gutshof.
Berghofstraße
Die Straße verbindet Steinach mit dem Ortsteil Berghof.
Brunnenweg
Der sogenannte „Gstettenbrunnen“, den Josef Schlicht als einen der beiden althergebrachten Dorfbrunnen anführt, war namensgebend. Alte Steinacher haben den Brunnen noch benützt, die Quelle ist heute noch vorhanden.
Dohlenweg
Benannt nach dem gleichnamigen Vogel.
Domkapitelstraße
Steinach war im hohen und späten Mittelalter ein wichtiger Amtssitz des Augsburger Domkapitels für dessen nördlich der Donau gelegenen Güter. Die Steinacher Ritter finden wir in dieser Zeit auch als Lehensleute des Domkapitels.
Die eingemeindete Ortschaft Agendorf stand ebenfalls im Besitz des Augsburger Domkapitels. Aus diesem Grund befindet sich die goldene Lilie des Domkapitels im Steinacher Gemeindewappen und im Straubinger Stadtwappen.
Dr.-König-Platz
Der Name König ist mit der deutschen Grünlandwirtschaft eng verbunden. Als im Jahre 1931 in Steinach das erste selbständige Grünlandinstitut zu Lehr- und Forschungszwecken gegründet wurde, betreute man Dr. Friedrich König mit dessen Leitung.
Dr.-Matthießen-Straße
Dr. Wilhelm Matthießen (1891-1965) war ein bekannter Schriftsteller und Dichter. 1940 kam der Rheinländer nach Steinach und blieb hier bis zu seinem Tod. Der Schriftsteller ist bekannt durch seine Kinder- und Jugendbücher, wie z.B. "Das rote U", "Das alte Haus" und "Die grüne Schule".
Finkenweg
Benannt nach dem gleichnamigen Vogel.
Gewerbering
Ringstraße im Gewerbegebiet Rotham
Götzstraße
Die Straße wurde früher „Götz-Gasse“ genannt. Sie zweigte beim unteren Dorf am Fuße des Schlossberges nach rechts ab und endete beim sog. „Ammerbauerngut“. Ein Fußweg führte dann zwischen dem heutigen Kiefel-Anwesen und Foidl-Anwesen weiter in das obere Dorf. Ihren Namen hat sie vom dem Bauern Bärthlme Götz, der 1623 das „Ammerbauerngut“ bewirtschaftete. Ca. 1918 wurde die Straße erweitert und damit für Fahrzeuge befahrbar gemacht.
Graf-Hundt-Straße
Benannt nach dem Steinacher Schlossbesitzer Dr. Wiguläus Hundt (1514-1588), der als Rechtsgelehrter, Staatsmann und Historiker in die Bayerische Geschichte eingegangen ist.
Hafnerstraße
Auch dieser Straßenname hat eine lange Tradition. Schlicht berichtet von insgesamt zehn Töpfereien in Steinach. Die vier bedeutenden befanden sich in dieser Straße. Die letzte Hafnerei von Steinach ist 1880 mit Jakob Echinger erloschen.
Helmbergstraße
Der Helmberg, ein markanter Hügel aus Kalkstein, ist dem Urgestein des Bayerischen Waldes vorgelagert und stellt eine geologische und botanische Seltenheit dar. Zwischen Steinach und Münster gelegen, kann er gleichsam als ein Bindeglied zwischen beiden Ortschaften betrachtet werden. Er wird im Jahre 1301 erstmals als „Helmperg“ erwähnt. 1444 werden die Weingärten am Helmperg genannt.
Hochstraß
Die Ringstraße im Gewerbegebiet Steinach-Süd wurde nach der Flurbezeichnung Hochstrasse benannt.
Hofmarkstraße
Der Ort Steinach war einst eine Hofmark, d.h. ein mit der niederen Gerichtsbarkeit ausgestatteter Verwaltungsbezirk unter der Leitung des Hofmarksherrn (Schlossbesitzer).
Hohe-Kreuz-Siedlung
Straße in der Hohen Kreuz Siedlung.
Hohe-Kreuz-Straße
Straße am südlichen Ortsausgang, die direkt zur Hohen-Kreuz-Kapelle führt. Eine Andachtsstätte auf freiem Feld.
Hohenburgstraße
Die Familie Hörwarth von Hohenburg war von 1623 - 1788 Hofmarksherren von Steinach und Eigentümer des Alten Schloss Steinach.
In der Spreiz
Das Gelände am Hang südlich der Riedstraße, im Baugebiet Kellerberg-West, trägt den Flurnamen „In der Spreiz“, von dem sich der Straßenname ableitet. Der Name kommt vom mittelhochdeutschen „spriden“, d.h. ausbreiten. Vermutlich wurde hier Flachs zum Trocknen ausgebreitet.
Johann-Gnogler-Straße
Johann Gnogler war von 1947 – 1965 Pfarrer in Steinach. Er machte sich bei der Erweiterung der Steinacher Pfarrkirche, der Renovierung der Gschwendter Kirche und dem Schulhausneubau (1960) verdient.
Kellerbergstraße
Der an das Siedlungsgebiet im Westen und Norden anschließende Kellerberg mit einer Turmruine und einem großen Kellersystem im Berginneren, das früher als Bierdepot diente, gab dem Siedlungsgebiet und der Straße den Namen.
Kirchweg
Der Kirchweg führt vom ehemaligen Hirtenhaus im unteren Dorf vorbei bis zum, im oberen Dorf gelegenen, Baderhaus. Es war der direkte (Fuß)Weg vom unteren Dorf zur Kirche.
Krokusweg
Benannt nach der gleichnamigen Blume.
Lerchenring
Benannt nach dem gleichnamigen Vogel.
Lilienweg
Benannt nach der gleichnamigen Blume.
Ludwig-Lehner-Straße
Ludwig Lehner war Bürgermeister der Gemeinde Steinach von 1948 bis 1966. In den schwierigen Nachkriegsjahren leitete er die Geschicke der Gemeinde.
Münsterer Straße
Ortsverbindungsstraße zwischen Steinach und Münster
Narzissenweg
Benannt nach der gleichnamigen Blume.
Ludwig-Niggl-Straße
Landesökonomierat Ludwig Niggl (1875-1971) war 1904 mit der Leitung der später durch ihn weltberühmt gewordenen Schmiederschen Gutsbetriebe in Steinach betraut worden. Der „Grünlandvater“ bildete die Keimzelle für die Grünlandbewegung in ganz Deutschland.
Pfründeweg
Weg in der Siedlung der Pfarrpfründestiftung.
Raiffeisenstraße
Mit dieser Namensgebung sollen die Verdienste Friedrich Wilhelm Raiffeisens um die dörfliche Bevölkerung gewürdigt werden.
Riedstraße
Josef Ried war Leibjäger des Schlossherrn August von Schmieder. Er lebte mit seiner Familie in dem Forsthaus, das gleichzeitig mit dem Neuen Schloss erbaut worden war. Die Straße verbindet Steinach mit dem Forsthaus Ried.
Ritterstraße
Steinach wurde im Mittelalter von bedeutenden Rittergeschlechtern geprägt, die als Lehensleute des Augsburger Domkapitels, der Grafen von Bogen und der bayerischen Herzöge die alte Steinacher Burg bewohnten.
Rothamer Straße
Straße die von Wolferszell neben dem Gewerbegebiet Rotham zum Weiler Rotham führt.
Sankt-Michael-Straße
Benannt nach der Steinacher Pfarrkirche Sankt Michael.
Schlichtstraße
Josef Schlicht lebte von 1832 bis 1917 und wirkte in Steinach als Schlossbenefiziat von 1871 bis zu seinem Tod. Er gilt als Klassiker der deutschen Volkskunde. Eingehend erforschte er die Geschichte von Steinach.
Sennebogenstraße
Straße im Gewerbegebiet Steinach-Süd zum Betriebsgelände der Firma Sennebogen.
Singbergstraße
Der Singberg, 1324 und auch 1634 „Gerhartsberg“ genannt, liegt wie der Helmberg zwischen Steinach und Münster. Er wird als Bergsiedlung eines Gerhart gedeutet. Der Steinacher Schlossbenefiziat und Heimatforscher Josef Schlicht vermutet, dass der nahe gelegene Vogelherd1 für die Umbenennung maßgeblich war. In den Jahren 1904 bis 1908 errichtete der Steinacher Schlossbesitzer Dr. August von Schmieder auf dem Singberg das Neue Schloss Steinach.
Steinbruchstraße
Straße die von der Kreisstraße zum Steinbruch führt.
Straubinger Straße
Ursprünglich Richtung Straubing führende Straße.
Tulpenstraße
Die Straße befindet sich in der Siedlung „Oberes Dorf“. Benannt nach der gleichnamigen Blume.
Turmfalkenstraße
Benannt nach dem gleichnamigen Vogel.
Warterweg
Nach dem Rittergeschlecht der Warter von der Wart und Steinach benannt, welches fast 250 Jahre in Steinach saß. Anna von der Wart errichtete 1549 das Alte Schloss Steinach. Auf das Wartergeschlcht geht das heute noch bestehende Steinacher Schlossbenefizium zurück.
Wichmannstraße
1105 wird das Dorf Steinach auch erstmals urkundlich erwähnt. Wichmann de Stainaha tritt als Zeuge bei einer Schenkung an das Kloster Oberalteich im Jahre 1105 als Untervogt des Augsburger Domkapitels auf. Als Inhaber des Herzogslehen und Dienstmann der Grafen von Bogen verwalteten der Burgherr die übertragenen Güter.
Wittelsbacher Straße
Angesprochen sind die großen Wittelsbacher Waldbesitzungen nördlich von Steinach.
Wolferszeller Weg
Ortsverbindungsweg zwischen Steinach und Wolferszell
Zum Lehmoos
Die Straße verläuft südlich von Steinach Richtung Gewerbegebiet Steinach-Süd. Der Name erinnert an die Flurbezeichnung und die alte verschwundene Hofstelle „Lehmoos“.
Straßen in Münster
Am Lohgraben
Der Straßenname verweist auf den Lohgraben im Osten der Münsterer Flur.
Aufrother Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Aufroth.
Berghofstraße
Verbindungsstraße zwischen Münster und dem Ortsteil Berghof.
Bergstraße
Die Bergstraße führt von der Ortsmitte zum Buxenberg und Hatzenberg.
Brunnenstraße
Mit Brunnen ist gemeint der „Brunnen des Zweckverbandes der Buchberg-Gruppe.“
Buchbergstraße
Der Buchberg ist zusammen mit dem Helmberg wegen seiner geologischen und botanischen Einmaligkeit bekannt.
Chorherrenstraße
Erinnert wird hier an die Mitglieder des Kollegiatstiftes St. Tiburtius zu Pfaffmünster Anfang des 12. Jahrhunderts. Die Geistlichen des Stiftes hießen Chorherren oder Kanoniker.
Falkenfelser Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Falkenfels.
Gabriel-von-Seidl-Straße
Benannt nach dem Münchner Architekt, der das Neue Schloss Steinach geplant hat.
Gartenstraße
Wegen der aneinandergereihten Gärten vor den Gebäuden ist diese Straße so benannt.
Johann-Höller-Weg
Der Straubinger Chorherr Johann Bartholomäus Höller (1667-1741), ein Adoptivsohn des berühmten Straubinger Bürgermeisters Simon Höller, hat sich große Verdienste um die Münsterer Pfarrkirche St. Tiburtius erworben. Er ließ in den Jahren von 1730 – 1740 die von den Schweden im 30jährigen Krieg schwer geschädigten Kirche mit Mitteln seines privaten Vermögens instandsetzen und umbauen. Die beiden romanischen Osttürme wurden abgetragen und ein mit einer Doppelkuppel gekrönter Westturm errichtet, eine neue Sakristei angebaut und das Kircheninnere mit Altären und Fresken im Stil des frühen Rokoko geschmückt. Für die Pfarrei erwarb er ein Sebastians-Reliquiar aus Silber und Ebenholz, das heute noch große Verehrung findet. Schließlich setzte er die Münsterer Kirche als Erbin ein.
Holzweg
Der Name wurde übernommen von einem ursprünglich tiefer gelegenen Weg.
Kapellenstraße
Diese Straße führ zu einer Kapelle am Buchberg.
Kirchplatz
Dieser Platz befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kirche und Friedhof.
Kirchrother Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Kirchroth.
Kößnacher Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Kößnach.
Martinsweg
Sankt Martin ist die ursprüngliche Dorfkirche von Münster.
Obermayrstraße
Geehrt wird mit diesem Straßennamen der berühmte und vorwiegend in und um Straubing wirkende Bildhauer Mathias Obermayr, 1720 – 1799. Er ist der Schöpfer des Kreuzaltars und der Pietà in der ehem. Klosterkirche St. Tiburtius in Münster.
Parkstettener Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Parkstetten.
Am Radelfleck
Straße in der Münsterer Siedlung, benannt nach dem Flurnamen Radelfleck.
Radlfleckstraße
Radlfleck ist ein alter Münsterer Flurname, der sich vom „roden“ ableitet.
Schiedermeierplatz
Johann Baptist Schiedermayr wurde im Jahre 1779 als Sohnes des Lehrers Johann Georg Schiedermayr im Münsterer Schulhaus geboren. Er war Komponist und schuf vor allem geistliche Werke. Durch Dr. August Scharnagl wurde er in letzter Zeit „wiederentdeckt“ und seine Werke gelangen seither verstärkt zur Aufführung.
Schloßstraße
Ursprünglich nur ein Fußweg zum Neuen Schloss Steinach; wurde im Zuge der Flurbereinigung ausgebaut und geteert.
Steinacher Straße
Verbindungsstraße zwischen Münster und Steinach; führt südlich am Neuen Schloss vorbei und läuft, parallel zur Autobahn, nach Agendorf.
Tassilostraße
Erinnert wird an den bayerischen Herzog Tassilo III, welcher der Überlieferung nach im 8. Jhd. in Münster ein Benediktinerkloster als Rodungskloster gründete.
Waldweg
Er führt zum Höpflhof und weiter in das angrenzende Waldgebiet.
Weiherstraße
Mit „Weiher“ ist der Dorfweiher in Münster gemeint. Die Straße schließt sich an die Tassilostraße an, verläuft westlich zum Ortsausgang und geht in die Aufrother Straße über.
Wiedenhofstraße
Sie zweigt beim Ortseingang von Münster von der Steinacher Straße ab und führt zum Weiler Wiedenhof.
Ziegelofenweg
Ziegelofenfeld ist ein alter Flurname, der daran erinnert, dass hier einst Ziegel gebrannt wurden. In Münster ist ein Ziegelofen, der dem Straubinger Stiftskapitel gehörte, nachgewiesen.
Straßen in Agendorf
Kinsachweg
Die Bezeichnung kommt von der durch Agendorf fließenden Kinsach.
Mitterfelser Straße
Verbindungsstraße zwischen Agendorf und Mitterfels.
Straßen in Wolferszell
Birkenstraße
Der Name bezieht sich auf die längs der Straße gepflanzten Birken.
Chamer Straße
Verbindungsstraße zwischen Wolferszell und Cham.
Kreuzstraße
Zurückzuführen auf das neben der Straße befindliche Wegkreuz. Früher hatte der Weg auch die Bezeichnung "Hirtengasse", benannt nach dem am Weg gelegenen Hirtenhaus.
Mühlenweg
Weg zur Wolferszeller Mühle
Pointweg
Der Wegname wurde in Anlehnung an den Flurnamen „Distelpoint“ vergeben.
Schmidfeld
Die Straße im Gewerbegebiet Wolferszell bezieht sich auf den früheren Grundstücksinhaber, die Wirtsfamilie Schmid.
Spitalweg
Dieser Weg führt ins sogenannte „Spitalholz“.
1 Vogelherd ist ein Platz, an dem Vogel gefangen wurden. Vor allem im Mittelalter hatte der Vogelfang eine sehr große Bedeutung.
Quellen:
Bauer Gertrud, Die Bedeutung der Straßennamen, in: Heimatkundliche Stoffsammlung der Josef-Schlicht-Grundschule Steinach, 1983/84, 25 ff und die Gemeinderatsprotokolle
Agsteiner Hans, Steinach. Eine heimatgeschichte und Chronik der Gemeinde Steinach mit den Gemeindeteilen Münster, Agendorf und Wolferszell, 1996, S. 322 ff.
Die Besitzer des Häusleranwesen Hs.Nr. 19
1808: Hs.Nr. 62 "Ring-Hof" - ab 1838: Hs.Nr. 19
heute Wittelsbacher Str. 3
von Claudia Heigl
Das Anwesen erscheint 1760 noch nicht im Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach. Das Grundstück dürfte zur "alten Mühle" in Steinach (späteres Thanner-Wirtshaus) gehört haben oder evtl. sogar deren Standort gewesen sein.
1794 errichtet Ring Thomas hierauf ein kleines Haus. Er hat als Maurer wahrscheinlich in der nahegelegenen Steinacher Ziegelhütte gearbeitet und das Grundstück von seinem Arbeitgeber und dem Steinacher Gutsbesitzer Felix Graf von Zech von Lobming erwerben können.

Uraufnahme aus dem Jahr 1827 mit der Bebauung von 2022 überlagert.
Der Bachlauf wurde im Rahmen der Meliorationsarbeiten begradigt. Er verläuft heute weiter westlich.
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Mit der Bauerstochter Theresia Hartberger hat er vor der Ehe bereits vier Kinder (*1780 Anna Maria, *1785 Georg, *1791 Theresia, *+1792 Joseph).
Nach damaliger Gesetzgebung konnte man nur heiraten, wenn das Ehepaar Immobilienbesitz vorweisen konnte (oder ein entsprechendes gesichertes Einkommen). Grund hierfür war, dass die Gemeinde vermeiden wollte, dass sie bei einem vorzeitigen Tod des Mannes der Witwe und ihren Kindern Armenfürsorge zahlen mussten.
14 Jahre nach der Geburt des ersten Kindes reicht das Ersparte und die Mitgift von Therese um sich ein kleines Grundstück leisten zu können und hierauf ein Haus zu bauen. Die beiden heiraten und es kommen nochmals zwei Kinder ehelich zur Welt (*1795 Joseph, *+1798 Johann Baptist).

1818 können Thomas und Theresia Ring das Hafneranwesen im oberen Dorf (Hs.Nr. 69, Hafnerstr. 14) von Josef Schützinger kaufen. Von da ab wird Thomas Ring als Hafner bezeichnet.
Das kleine Häusleranwesen im unteren Dorf verkauft er an den Schneider Anton Haindl um 470 Gulden. 1838 übernimmt es dessen Sohn Michael Haindl.

1857 verkaufen Michael und Walburga Haindl das Gütl an den Hafnerssohn und Zimmermann Georg Grüneisl von Steinach und erwerben dafür das Elternhaus von Walburga (Hs. Nr. 28, Götzstr. 8) von ihrem Schwager Alois Sagmeister.

Georg nimmt die die Zimmermannstochter Anna Maria Gierl von Kapflhof bei Haselbach zur Ehefrau.
1883 übergibt die verwitwete Mutter Maria Grüneisl das kleine Gütl mit 5,8 Tagwerk Grundbesitz an ihre Tochter Anna und deren zukünftigen Ehemann Joseph Miedaner von Wolferszell.
1887 verkaufen beide einen kleinen Teil des Grundstückes an Rupert und Amalie Bemmerl, die darauf ein kleines Haus errichten (Hs.Nr. 87)
1911 übernehmen das Anwesen Alois Schmid und Kreszenz, geb. Miedaner vom Vater bzw. Schwiegervater.

Das Miedaner-Haus neben dem Gasthaus Thanner um 1901
Quelle: Auszug aus einer Ansichtskarte, gelaufen 1902
1936 kaufen das Anwesen Florian Scherrer (1893-1942) und seine Ehefrau Anna geb. Hörndl (1897-1959).
Durch Heirat der Tochter ändert sich der Familienname der Eigentümer auf Zäch.
Quellen:
Bay. HStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248 und 517, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1752 und 1760
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Steinach 1843 - 1960, Bd. 17-42/4, 17-42/7, 17-42/11
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach
Die Besitzer des Haus Hs.Nr. 87 in Steinach
(heute Wittelsbacher Str. 4)
von Claudia Heigl
Das Grundstück gehörte bis 1887 zum Nachbaranwesen Hs.Nr. 19 (Wittelsbacher Str. 3) in Steinach.
Am 21.05.1887 verkaufen Josef und Anna Miedaner einen kleinen Teil von 220 qm an Amalie und Rupert Bemmerl. Beide errichten 1889 darauf ein kleines Häuschen, dass die fortlaufende Hs.Nr. 87 erhält.

Vermessungsamt Straubing, Ortskarte von Steinach Nr. 187c
1891 erwerben Rupert und Amalie Bemmerl ein größeres Grundstück und errichten hierauf ein Wohnhaus mit Stall und Stadel (alte Hs.Nr. 89, Riedstr. 11).

Ihr altes Haus Nr. 87 verkaufen sie 1895 an Georg Bachl und dessen Ehefrau Franziska, geb. Hilmer.
Das Ehepaar bekommt im Laufe der Zeit sieben Kinder, von denen zwei im Kindsalter sterben. Bei der achten Geburt von Zwillingen im Oktober 1906 stirbt die Mutter und mit ihr ein Zwillingsmädchen. Der Vater steht mit dem Neugeborenen und den weiteren fünf Kindern im Alter von 14 bis drei Jahren alleine da.
Das neugeborene Mädchen namens Rosina wird von dem Ehepaar Georg und Therese Hien als Pflegetochter angenommen und erbt später deren Anwesen in Steinach (Hs.Nr. 24)
Der Witwer Georg Bachl heiratet 1908 Maria Lankes von Heustadl. Aus der Ehe gehen nochmals sieben Kinder hervor, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichen.
Nach dem Tod von Georg Bachl verheiratet sich Maria mit einem Hornauer in Zinzenzell.
Das Haus erbt die Tochter Katharina Bachl aus zweiter Ehe, die sich mit Stephan Schuster von Wolferszell vermählt.

links das Schuster-Haus in der heutigen Wittelsbacher Str.
ganz rechts das Gasthaus Thanner, das Haus dazwischen ist durch einen Baum verdeckt.
aufgenommen ca. 1956
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach

Quellen:
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Steinach 1843 - 1960, Bd. 17-42/4, 17-42/7, 17-42/11
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach
Das Gasthaus Thanner - von der Mühle zum Wirtshaus
von Claudia Heigl
Das untere Steinacher Wirtshaus oder noch besser als „Thanner-Wirtshaus“ bekannt, gehört zu den ältesten Anwesen im Dorf und war ursprünglich der Standort der Hofmarksmühle.

Das Gasthauses Thanner
Bild: Claudia Heigl, aufgenommen im Mai 2022
Die Mühle in Steinach
1549 errichtete die Witwe Anna von der Wart aus den Bruchsteinen der alten Burg das heutige Schloss Steinach. Dabei erbaut sie auch die Tafern und die Mühle neu1. Der Bau dürfte eine alte bereits bestehende Mühle ersetzt haben.
Sie war die einzige Mühle der Steinacher Hofmarksherren, bei denen alle Hofmarksuntertanen ihr Getreide verarbeiten lassen mussten.
Am Fuße der alten Burg lag sie direkt am Steinachbach, neben dem Hofwirt (Hs.Nr. 24). Die Wassermenge des Zulaufes konnte durch einen Schieber beim Mühlgraben vom Mühlweiher und dem dahinter liegenden Schanzlweiher reguliert werden.

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

Erst ca. 1936 wurde der Steinachbach, im Rahmen der großen Meliorationsarbeiten in und rund um Steinach, begradigt
und sein Verlauf im Dorf in das heute verlaufende Bachbett verändert.
Das Anwesen hatte die alte Hs.Nr. 21
Rechts die Überlagerung der Uraufnahme von 1827 mit der der heutigen Bebauung. Der Bach fließt heute weiter westlich vom Haus vorbei.
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Im Stiftregister von 15832 werden in Steinach eine Mühle und Backstatt verzeichnet, die ein Blasius Scheibenkrug auf Freistift vom Schlossherrn Wiguläus Hundt verliehen bekommen hat. Freistift ist in etwa vergleichbar mit dem heutigen Pachtverhältnis.
Neben der Mühle lag auf dem Anwesen auch die Bäckergerechtigkeit. So hatte Steinach zwei Bäckereien – die obere Backstatt (heute Röckl) und die untere mit der Mühle.
16233 haben der Bäcker Martin Thalmayer und seine Ehefrau Magdalena lebenslanges Leibrecht auf der Mühle. D.h. sie können so lange sie Leben auf der Mühle bleiben, jedoch das Nutzungsrecht nicht auf ihre Kinder vererben. Zusätzlich zu der Stiftzahlung in Höhe von 3 Gulden 2 Schilling 15 Reg. Pfennige müssen sie an jedem der vier hohen Feste eine Semmel der Steinacher Schlossherrschaft abliefern oder als Ersatz 1 Schilling 12 Reg. Pfg. zahlen. Ggf. ist dieser Martin ein Sohn des Bäckers Stefan Talmaier, der 1583 auf der oberen Backstatt in Steinach gewirtschaftet hat.
Im November 1633 überfallen die schwedischen Soldaten das Kloster Oberalteich und hausen dort bis April 1634. Bei ihren Plünderungszügen kommen sie auch nach Steinach. Während die benachbarte Bruckmühle vollkommen verbrannt wird, dürfte die Steinacher Mühle relativ unbeschadet geblieben sein.
Was aber mit der Müllersfamilie geschieht, lässt sich nicht nachvollziehen, denn 1635 wird ein Michael Greimuth als Müller in Steinach genannt4, als er die Schusterswitwe Margaretha Sparmair heiratet. Er bleibt jedoch nicht lange und 1642 ist Greimuth als Metzger in Münster anzutreffen.

1639 stirbt die Müllersehefrau Salome Freidenhofer in Steinach. Der Müller Wolfgang Freidenhofer vermählt sich erneut und 1640 und 1642 werden zwei Kinder von ihm in Steinach getauft. Bei dem zweiten Überfall der Schweden 1641 wird zwar der Amtmann Paul Kumpfmüller erschossen, aber auch hier dürfte der Überfall für die Müllersfamilie glimpflich ausgegangen sein. In dem neu angelegten Stiftregister ist verzeichnet, dass Wolf Freidenhofer „Leibrecht auf seines gestorbenen Weibs Leib“ auf die Mühle und Backstatt hat.

1645 und Februar 1647 wird schließlich ein Christoph Mahl als Müller und Bäcker in den Kirchenbüchern verzeichnet.

Als jedoch im Juli 1647 die Schweden ein drittes Mal nach Steinach kommen, wüten sie stärker. 62 Reiter plündern das Schloss und erschießen den Hofmarksrichter Albert Dietlmayer5. Auch von der Müllersfamilie Mahl findet sich danach keine Spur mehr.
Ob die Mühle in Mitleidenschaft gezogen wurde, lässt sich nirgends feststellen, ist aber sehr wahrscheinlich. Die Mühlen sind strategische Ziele für die schwedischen Kriegsherren. Um den bayerischen Kurfürsten finanziell zu schaden, versuchen sie die bayerische Bevölkerung zu schwächen. Ohne Mühlen kann das Getreide nicht verarbeitet werden und die Lebensmittelversorgung wird problematisch. Bei diesem dritten Überfall wurde auch die Wolferszeller Mühle verwüstet.
1652 wird mit Ägid Riederer wieder ein Bäcker und Müller in Steinach genannt. Ob er jedoch wirklich die Mühle betrieben hat oder nur das Bäckereigewerbe des alten Mühlenanwesens ausübt, ist schwer festzustellen. Denn nur 1652, bei der Taufe der Tochter Anna, und 1656 beim Tod seiner ersten Ehefrau, wird er als Müller und Bäcker bezeichnet, bei allen späteren Einträgen ist er nur als Bäcker geführt. Als er 1690 stirbt, wird er auch nur als Bäcker bezeichnet. Höchstwahrscheinlich war die Mühle seit dem Überfall von 1647 nicht mehr in Betrieb.

Ihm folgt ein Bernhard Foidl nach. 16996 wird die „schlechte Bäckstatt mit dem Millerrecht“ mit einem Wert von 10 Pfund Reg. Pfg. angesetzt. Hier dürfte es sich jedoch nur um das „Mühlrecht“ und die Bäckerei gehandelt haben und nicht um eine voll funktionsfähige Mühle. Die Bäckerei neben der Kirche im oberen Dorf wurde im Vergleich mit 25 Pfund Reg. Pfg. bewertet.
Im gleichen Jahr geht der Bäcker Bernhard Foidl „wegen der großen Schuldenlast“ heimlich fort und lässt die „Bäckenstatt öd liegen“.
Ab diesem Zeitpunkt ist von einer Mühle oder einem Mühlenrecht in Steinach nichts mehr urkundlich erwähnt. Nur in den Kataster finden wir 1838 als Flurnamen noch den „Mühlweiher“ oder „Mühlgraben“.
Das spätere Häusleranwesen Hs.Nr. 19 (Wittelsbacher Str. 3) könnte Teil des Mühlenanwesens gewesen sein.
Die Bäcker auf der unteren Backstatt
1717 heiratet der Bäckerssohn Johann Riederer von Atzenzell in Steinach die Bauerstochter Anna Schindlbeck aus der Pfarrei Obertraubenbach und macht sich als Bäcker wieder im unteren Dorf ansässig.

Etwa 1742 erwirbt der Steinacher Bauer Lorenz Schweikl die Bäckerei und übt auch das Bäckergewerbe aus. Er war vorher auf dem „Wastlbauerngut“ Hs.Nr. 29 (Götzstr. 9) ansässig.
1758 übergibt er die Bäckerei an seine Tochter Maria, die sich mit dem Söldnerssohn Nikolaus Habrunner aus Unterzeitldorn vermählt. Das Bäckeranwesen geht weiter an eine Tochter aus zweiter Ehe, Anna Maria Habrunner, die sich mit einem Johann Hofreiter vermählt. Fortan wird das Anwesen als „Hofreiter-Häusl oder Hofreiter-Sölde“ bezeichnet.
Fünf Monate vor seinem Tod, übergibt Johann Hofreiter 1824 seiner Tochter Katharina das „1/32 Hofreiter Häusl“. Ein Jahr später heiratet sie den Schmiedsohn Joseph Katzendobler von Haggn bei Neukichen. Da in Steinach bereits eine Schmiedstätte vorhanden ist, verkauft das junge Ehepaar 1826 das Gütl in Steinach an Jakob Sommer von Oberwinkling und Joseph Katzendobler macht sich in Oberwinkling als Schmied ansässig.

Sommer kommt in finanzielle Schwierigkeiten und fängt 1831 an einige Äcker an Steinacher Bauern zu verkaufen. 1835 wird das Anwesen schließlich versteigert und der Brothändler Michael Seidenberger kauft das Häusleranwesen um 800 Gulden.
1843, acht Jahre später, verkauft er die Hofreiter Sölde um 1.400 Gulden an Johann Sagstetter.
Die nächsten 35 Jahre folgen diverse Besitzer:
1845: Wolfgang Lehner tauscht gegen das Anwesen Nr. 15 in Zeitldorn.
Juli 1858: Wolfgang Schmidbauer erwirbt das Anwesen um 1.650 Gulden.
September 1858: Katharina Schuster kauft das Anwesen um 1.905 Gulden.
1869: Michael Pfreundtner kauft das Anwesen mit 4,4 Tagwerk Grund um 2.650 Gulden
1872: Ferdinand und Therese Knott kaufen das Anwesen mit 6 Tagwerk Grund um 4.600 Gulden
1878: Der Steinacher Rupert Bemmerl, der auch mit Immobilien handelt, erwirbt das nun 12 Tagwerk große Anwesen um 10.625 Mark und verkleinert es wieder.
Das untere Wirtshaus in Steinach
Schließlich erwirbt 1879 um 5.057 Mark der Steinacher Schlossherr Eduard Freiherr von Berchem-Königsfeld das Haus mit 4,13 Tagwerk Grundbesitz.
Der Baron besitzt bereits Wirtshäuser in Münster (Grüner Kranz), Mitterfels und Straubing (heute Wenisch) und richtet in dem Haus ebenfalls eine Wirtschaft ein, als Konkurrenz zum Wirtshaus im oberen Dorf. Alle seine Gaststätten beziehen das Bier von der eigenen Steinacher Schlossbrauerei.
Als Pächter findet er den 20jährigen Wirtssohn Ludwig Loichinger von Wolferszell, der sich 1885 mit der Söldnerstochter Franziska Simmel von Geraszell verheiratet.
Loichinger betreibt auch den Sommerkeller am Kellerberg und schenkt dort das freiherrliche Bier aus. Der Keller gehört ebenfalls Eduard von Berchem und wird als Bierlager benutzt. 1896 baut der Gutsherr das Wirtshaus, etwas vor dem alten Haus, mit Stall, Stadel und Schupfe komplett neu.
1899 kauft Dr. Carl Lang-Puchhof das Schloss Steinach mit dem Gutsbetrieb, zu dem auch die vier Wirtshäuser gehören. Da der neue Gutsherr die Schlossbrauerei aufgibt, kann er auch mit den Wirtshäusern nichts mehr anfangen und veräußert sie an die Bierbrauerseheleute Ludwig und Carolina Neumaier von Straubing.
Die neuen Eigentümer bauen das Steinacher Gasthaus sofort erneut komplett um.
Es wird danach wie folgt beschrieben: zweistöckiges Wohnhaus mit Wirtschafslokalitäten, Waschhaus mit Speise und Holzlager, Schweinestall, Stadel mit Stall und Eiskeller und Kartoffelgewölbe.

Das Gasthaus um 1901.
Über der Tür wurde die Inschrift „Ausschank der Brauerei Ludwig Neumaier, Straubing“ angebracht.
Bei der Planung des Neuen Schlosses Steinach im Jahre 1904 wurde die Türschwelle des Gasthaus Thanner als Nullpunkt definiert. Alle Höhenlinien des Bauplanes beziehen sich auf diesen Punkt.
Quelle: Auszug aus einer Ansichtskarte, gelaufen 1902
Im März 1900 kommt es zu einem Unfall, an den Folgen der 40jährige Wirtspächter Ludwig Loichinger stirbt. Er hinterlässt vier Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren und eine schwangere Ehefrau. Die 35jährige Witwe muss sich mit ihren Kindern ein neues Zuhause suchen. 1903 erwirbt sie einen Bauplatz in Steinach und errichtet hierauf ein Haus (Hs.Nr. 17 1/3).

Nach dem Tod von Ludwig Loichinger pachten 1900 Josef und Karolina Thanner das renovierte Gasthaus und betreiben im Sommer ebenfalls das Kellerhaus am Kellerberg.
Josef ist seit 1890 mit der Söldnerstochter Karolina Gmeinwieser von Irrn verheiratet und war vorher als Hausmeister in Straubing tätig. Er stammt aus dem Thanner-Hof in Steinach Hs.Nr. 12 (heute Fellinger-Hof).
Am 31. Mai 1910 haben sie die Ehre, den Bayerischen Prinzregenten Prinz Ludwig von Bayern (dem späteren König Ludwig III.) bei seinem Besuch in Steinach im Sommerkeller zu bewirten. Noch im gleichen Jahr, am 16.06.1910, können sie das Gasthaus mit 18 Tagwerk Grund von den Straubinger Bierbrauerseheleuten erwerben.
Um 1920 wurde das Haus um einen zweiten Giebel erweitert.
Quelle: Auszug aus einer Ansichtskarte
Gegenüber dem Wirtshaus stand der Wirtsstadel mit der Kegelbahn. Daneben lag ein Biergarten mit Kastanienbäumen.

Der Wirtsstadel mit der Kegelbahn 1926 bei einem Hochwasser.
Ende der 1980er Jahren wurde der Stadel abgerissen und ein Haus errichtet (ehem. Sparkasse).
Dem Neubau fiel auch der Biergarten mit den alten Kastanienbäumen zum Opfer.
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Nachlass Ludwig Niggl
1921 übergeben sie das Wirtsanwesen an ihren Sohn Max, der die Bauerstochter Rosina Rothamer von Rotham zur Ehefrau nimmt.

Max Thanner sen. und Ehefrau Rosina
Das Wirtshaus erhält den Namen „Gasthof zum grünen See Besitzer Max Thanner“. Benannt nach dem Dorfweiher, der schräg gegenüber dem Haus liegt.

Hochzeitsgesellschaft des Brautpaares Josef Fischer und Franziska geb. Hahn am 23.09.1930
vor dem Gasthof mit der Wirtin Rosina Thanner (mit weißer Schürze)
Bild: Familie Fellinger, Steinach

Vorne deutlich sichtbar der Dorfweiher, fotografiert vom Alten Schloss Steinach.
Dahinter die Anwesen Bachl, Beck und Sieber.
Im Hintergrund die alte Windmühle mit dem Kellerhaus und das Neue Schloss Steinach.
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Nachlass Ludwig Niggl
Der Weiher wird ca. 1950 zugefüllt, da seine Funktion als Lösch- und Eisweiher nicht mehr benötigt wird.
Olav Aristov, Alois Klein, Xaver Engl und ein unbekannter junger Mann beim Zufüllen des Weihers
Bild: Theresa Rosa, Addison, USA
Das Gasthaus Thanner ist die Wiege und Heimat vieler Dorfvereine:
- Am 23. Mai 1947 findet im Gasthaus die Gründungsversammlung des Allgemeinen Sportverein Steinach e.V. (ASV Steinach) statt. Bis zum Bau der provisorischen Umkleidekabinen 1973 mussten die Fußballer von hier aus zum 200 m entfernten alten Sportplatz (heute Pründeweg) gehen und sich anschließend im Gasthaus notdürftig waschen und umkleiden.
- Die Vorwaldschützen Steinach e.V. gründen ihren Verein 1966 in diesem Haus und richten, bis zum Neubau des Sportzentrums 1979, ihren Schießstand hier ein. Viele Vereinsfeste finden in dem Gasthaus statt.
- Als das Krone-Wirtshaus 1976 geschlossen wird, zieht die FFW Steinach-Agendorf von ihrem alten Vereinslokal ins Thanner-Wirtshaus um.
Das Gasthaus übernimmt Sohn Max Thanner, der ledig bleibt.

Max Thanner jun. (1925-1998)

1991 übergibt Max Thanner seiner Nichte Ilse und ihrem Ehemann Peter Tschirge das „Thanner-Wirtshaus“. 1994 eröffnen sie wieder einen schönen idyllischen Biergarten hinter dem Haus.
Das Gasthaus ist bis heute bei seinen Stammgästen sehr beliebt.
1 Schlicht J., Steinach – Ein niederbayerisches Geschichtsbild, veröffentlicht am 10.10.1881 in der Straubinger Unterhaltunsbeilage Nr. 41
2 Schlicht J., Die Geschichte von Steinach, 1908, Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmark Steinach, S.96
3 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stift- und dienstbare Untertanen und Güter der Hofmark Steinach 1623
4 Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Pfarrakten Steinach P7
5 Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Matrikel Pfarrei Steinach, Bd. 11, S. 36 „06.07.1647: Da die Reiter das Schloß alhier bei 62 ausblindert haben, ist Herr Albert Dietlmayer Richter, unter dem Thor erschossen worden und herrnach den 8. begraben.
6 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steianch 1699
Weitere Quellen:
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Steinach 1843 - 1960, Bd. 17-42/4, 17-42/7, 17-42/11
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach
Stand: 29.06.2022
Das Decker-Haus Hs.Nr. 98
von Claudia Heigl
Am 18.05.1929 erwerben Johann und Maria Decker von Moos 2 einen Gartenacker von dem Steinacher Landwirt Josef Haimerl (Hs.Nr. 19, heute August-Schmieder-Str. 8) und errichten hierauf ein Haus.
Das Grundstück liegt, an dem damals noch unbebauten, südlichen Ortsrand von Steinach.
1935 verkauft die Familie Decker ihr Anwesen im Moos und zieht in das neu erbaute Haus, das die Hausnummer 98 erhält.
Das Decker-Haus um 1939
Bild: Peter Decker

Maria und Johann Decker mit neun der 14 Kinder
Bild: Peter Decker
Von den 14 Kindern übernimmt 1949 Sohn Willi Decker (1917-1989) das Haus, der als Gutsarbeiter in Steinach tätig ist.
Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17 / 42 - 7 und 17 / 42 - 11
Das Anwesen in Moos 2, früher Hs.Nr. 76
von Claudia Heigl
Das Grundstück mit der Fl.Nr. 655 a und b gehörte ursprünglich zum Gerstl-Hof Hs.Nr. 11 in Steinach (später Haimerl, Brunnenweg 1).
Der 76 Tagwerk große Hof ging 1871 an die Immobilienhändler Simon Mai und Rafael Hoechstetter und wurde von den beiden zertrümmert.
1872 erwerben Rupert und Barbara Bemmerl den Restkomplex des Gerstl-Hofes mit 37,57 Tagwerk Grund. 1873 verkaufen sie 36 Tagwerk weiter an Michael und Katharina Holz, nachdem sie 1,7 Hektar Grund im Moos zurückbehalten. Hier handelt es sich um den späteren Nachbarhof Moos 1.

Uraufnahme von 1827 überlagert mit der Bebauung von 2021
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Das Ehepaar Holz verkleinert den Gerstl-Hof in Steinach nochmals und verkauft 11.06.1875 Grundstücke davon an Peter Dietl.
Zu dem Besitz gehört auch das Moosgrundstück. Peter Dietl errichtet 1876 im Moos einen Neubau und siedelt sich dort als erste Ansiedlung an.
Da die Hausnummern in der Steuergemeinde Steinach fortlaufend vergeben werden, erhält es die neue Hausnummer 76.

Die beiden Anwesen im Moos - aufgenommen im September 1991
links Früchtl (Moos 1) - rechts Dierl (Moos 2)
Bild: Pfarrer Gerhard Mass
1879 übernimmt den Hof sein Sohn Peter Dietl und 1919 schließlich wieder dessen Sohn gleichen Namens Hofinhaber.

Am 23.04.1923 kauft Berta Gierl das Anwesen mit 16 Tagwerk (5,5 ha) um 10.000.000 Mark. Die Hyperinflation von 1923 führte zu dieser utopischen Kaufsumme.
Bereits am 12.01.1925 verkauft sie das Anwesen an Decker Johann u. Maria um 8.300 (Renten)Mark.

1935 erwerben das Anwesen schließlich Färber Georg und Anna. Johann und Maria Decker bauen sich ein Haus am Ortsrand von Steinach, das die neue Hs.Nr. 98 erhält.


Die Moos-Bauern Georg Färber und Alois Früchtl beim Reinigen der Gräben nach der Moosentwässerung.
aufgenommen 1935
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte, Nachlass Ludwig Niggl
Am 15.01.1950 werden Georg Färber und eine Haushaltshilfe in dem Haus von Raubmördern überfallen und ermordet.
Die Witwe verpachtet daraufhin das Anwesen und zieht zu ihrer Tochter aus erster Ehe nach Steinach.
1955 verkauft sie das Anwesen an die Familie Dierl.
Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17 / 42 - 7 und 17 / 42 - 11
Das Anwesen in Moos 1, früher Hs.Nr. 82
von Claudia Heigl
Das Grundstück mit der Fl.Nr. 655 a und b gehörte ursprünglich zum Gerstl-Hof Hs.Nr. 11 in Steinach (später Haimerl, Brunnenweg 1).
Der 76 Tagwerk große Hof geht 1871 an die Immobilienhändler Simon Mai und Rafael Hoechstetter und wird von den beiden zertrümmert.
1872 kaufen Rupert und Barbara Bemmerl die verbliebende Hofstelle in Steinach mit 37,57 Tagwerk Grund. Als die Bemmerl's 1873 den Rest des Gerstl-Hofes weiterverkaufen, behalten sie 1,7 Hektar vom Moosgrundstück zurück.

Das Anwesen Früchtl in Moos aufgenommen ca.1956
Bild: Familie Früchtl
Am 17.09.1879 erwirbt Joseph Schmitzberger von Oberhof das zurückbehaltene Grundstück in Moos von den Bemmerls und errichtete hierauf einen Wohnhaus. Er ist mit der Bauerstochter Maria Anna Hien vom Berghof verheiratet. Sie ist eine Tochter des lebenslustigen Berghofbauern Martin Hien, der den großen Berghof zertrümmerte.
Anna bringt einen ledigen Sohn, Martin Hien, mit in die Ehe, der 1891 das Gütl übernimmt.

Martin Hien vermählt sich mit Rosina Gstettenbauer von Haid bei Niederwinkling und kauft noch Grund dazu. Nach dem Tod von Rosina Hien erben der Ehemann Martin Hien und die sechs Kinder Martin, Theodor, Rosina, Maria, Karolina und Ottilie das Anwesen.
Im Juli 1925 wird das Gütl von der Erbengemeinschaft an Johann und Anna Kulzer verkauft.
Im Dezember 1925 erwirbt Alois Früchtl das Anwesen, dessen Nachfahren noch heute dort anzutreffen sind.


Alois und Berta Früchtl mit Tochter Ottilie
Bild: Familie Früchtl
Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17 / 42 - 7 und 17 / 42 - 11
Auf der Spek
alte Hs.Nr. 23 1/2, heute Spitalweg 2
von Claudia Heigl
Folgt man der Straße zwischen Bärnzell und Wolfsberg, liegt etwa auf der Hälfte der Strecke der idyllisch gelegene Einödhof „Spek“. Das Anwesen liegt direkt an der Gemeindegrenze zu Ascha.

aufgenommen im März 2022
Bild: Claudia Heigl
Ursprünglich war dies ein Waldgrundstück, dass an das sog. „Niedersteiningerfeld“ angrenzte. Das „Spekhölzl“ gehörte zum Wirtsanwesen in Wolferszell. Der Name kommt von dem „speckigen“ Lehmboden, der dort im Umfeld zu finden ist. Die Wolferszeller Hafner hatten jahrhundertelang das Recht am nahegelegenen Wolfsberg ihren Tegel zu stechen1, der sich für ihre Töpferwaren hervorragend eignete.
Nach dem Verkauf des Wirtshauses, im November 1852 an Johann und Anna Loichinger, wurde dieses Grundstück vom ehemaligen Wirt Josef Schreiber an eine Theresia Sax veräußert, die den Wald rodet und dort Gebäude errichtet.

Das neue Anwesen auf der Spek
Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortsplan von Steinach Nr. 187b
Im Umschreibeheft zum Urkataster2 wird das Anwesen 1859 wie folgt beschrieben: „Wohnhaus, Stall, Stadl, Schupfe unter einem Dache und Hofraum“
Die Gründung der Hofstelle dürfte also in den Zeitraum zwischen 1853 und 1859 fallen.
Das Anwesen erhält die neue Hausnummer 23 ½ und kommt zur Steuergemeinde Agendorf, zu dem auch Wolferszell gehört.

Das Haus vor der Renovierung um 1972
Bild: Familie Waubke/Heusinger
In den nächsten hundert Jahren folgen 18 Besitzer auf dem Anwesen3. Abseits vom Dorf hatten sie ein bescheidenes Einkommen.
31.08.1860: Laschinger Wolfgang durch Kauf von 13,33 Tagwerk um 3.500 Gulden
11.10.1861: Wiesenbacher Peter durch Kauf von 9,94 Tagwerk um 3.500 Gulden
Die Familie hat kein Glück auf der Spek. Peter Wiesenbacher stirbt im Alter von 58 Jahren am 22.09.1864 an Magenkrebs. Die kleine Tochter Katharina erleidet am 11.10.1865, im Alter von drei Jahren, tödliche Brandwunden und schließlich wird das Anwesen 1866 versteigert.
Beilage zum königl. Bay. Kreis-Amtsblatte von Niederbayern Nr. 21 vom 10.03.1866
05.05.1866: Auer Joseph steigert das Anwesen mit 10,86 Tagwerk um 2.375 Gulden
25.08.1866: Auer Johann Nepomuk übernimmt es zum Anschlag von 1.000 Gulden
18.02.1867: Gerl Johann Georg von Hirschkofen kauft es mit 20,86 Tagwerk um 2.400 Gulden. Am 22. September des gleichen Jahres heiratet er Maria Eisenschink von Zinzenzell
18.05.1869: Zimmermann Christoph durch Kauf um 2.798 Gulden
22.06.1869: Neumaier Maria durch Kauf um 2.900 Gulden
01.06.1870: Foierl Kreszenz, Johann, Helena, Jakob, Xaver und Barbara durch Kauf von 10,86 Tagwerk um 2.300 Gulden
22.10.1870: Fischer Johann und Walburga durch Kauf um 3.000 Gulden
15.03.1873: Hölzl Bruno durch Kauf um 3.050 Gulden
03.05.1876: Kiendl Rupert und Maria durch Tausch ihres Anwesens Nr. 7 in Perkam
05.02.1879: Holzapfel Josef und Theres durch Tausch ihres Anwesens Nr. 92 1/3 in Lintach
29.07.1909: Holzapfel Joseph jun. und Anna durch Übergabe von 10,86 Tagwerk zum Anschlag von 9.600 Mark
14.09.1909: Groß Franz und Anna durch Kauf um 6.900 Mark
Am 16.01.1915 kaufen Hierl Alois von Schönstein und seine Ehefrau Margaretha, geb. Kargl den Hof um 8.000 Mark. Sieben Monate später muss der Ehemann in den Krieg ziehen.
Als Alois im Alter von knapp 36 Jahren am 14.05.1918 in Frankreich/Monchy fällt, verkauft die Witwe vier Monate später den abgelegenen Hof und zieht mit ihren drei Kindern weg.
Die neuen Eigentümer sind Karl Schuster dessen Ehefrau Cäcilia, geb. Stumhofer.
Karl Schuster stammt von Steinach Hs.Nr. 70 ½ (heute Hafnerstr. 17), wo er seit seiner Heirat (30.05.1911) mit seiner stetig wachsenden Familie gewohnt hatte.
Von ihren vier Söhnen, die das Erwachsenenalter erreichen, sterben drei vor ihren Eltern:
- Karl (1912-1942), Maurermeister, fällt im 2. Weltkrieg
- Joseph (1914-1954), verunglückt als Lokführer tödlich
- Franz Xaver (1924-1944), fällt im 2. Weltkrieg
Der vierte Sohn, Fritz Schuster (1918-1987), macht sich 1950 sich mit einem KFZ-Betrieb in Rotham selbständig.
1952 verkaufen Karl (1880-1961) und Cäcilia (1887-1974) ihr Anwesen auf der Spek und ziehen zu ihrem Sohn nach Rotham.
1952 - 1958: Foitik Friedrich und Emilie
Am 09.04.1958 kaufen Feldmer Wolfgang und Maria, geb. Kilger das Anwesen auf der Spek.

Das bereits renovierte Haus mit dem Nebengebäude
Bild: Familie Waubke/Heusinger
Der Kreis schließt sich
1972 erwirbt die Hofstelle Familie Waubke aus München.
Die Familie renoviert das verfallene Haus während der nächsten 10 Jahre und nutzt es als Ferienhaus.
Sohn Martin Waubke richtet sich ab 1990, nach Abschluss seiner Töpfer-Meisterprüfung, eine eigene Werkstatt auf der Spek ein.
Im Zusammenhang der Trennung von Klaus und Barbara Waubke, kaufen ihnen im Jahr 1994 Sohn Martin und seine spätere Ehefrau Katharina Heusinger das Anwesen ab.
Im Jahr 1999 wird die Scheune abgerissen und an dieser Stelle werden die beiden Werkstätten mit Ausstellungsraum neu gebaut.
Er und seine Frau Katharina Heusinger, ebenfalls eine Töpfer-Meisterin, betreiben zusammen eine Werkstatt mit Laden. Sie geben Töpferkurse und veranstalten Ausstellungen.

"Keramik auf der Spek"
Werkstätten mit Ausstellungsraum
Bild: Familie Waubke/Heusinger
Steinach und Wolferszell hatten eine jahrhundertlange Tradition im Hafnergewerbe, die einzigartig in der Gegend ist.
Wie es der Zufall will, kamen mit Martin Waubke und Katharina Heusinger wieder zwei Vertreter dieser Handwerkszunft in die Gemeinde und führen diese jahrhundertalte Tradition fort.

Katharina Heusinger und Martin Waubke
Werkstätten mit Ausstellungsraum (Eingang Straßenseite)
Bild: Familie Waubke/Heusinger (aufgenommen von Jamal Sefanie Khalil)
1 StaLa, Rentkastenamt Straubing B38, Sal- und Urbarsbuch des Rentkastenamts Straubing, Band II 1579-1807, fol. 149, 150, 156
2 StA Landshut, Umschreibeheft zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859 – 1894, Sig. 17/2-10
3 StA Landshut, Umschreibeheft zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894 – 1960, Sig. 17/2-14
Mdl. Mitteilung von Martin Waubke und Katharina Heusinger.
Das ehemalige Hausmeisterhäusl Hs.Nr. 36
- später Schlossbrennerei
1583/1623/1641: Das Haus und Gärtl neben dem Hofgarten - 1760: Hausmeister Häusl - 1808: Egginer Hof Hs.Nr. 1 - ab 1838: Hs.Nr. 36
von Claudia Heigl
An der Stelle der 1905 errichteten Schlossbrennerei, direkt neben der alten Schlossscheune, stand ursprünglich ein kleines Häusleranwesen, das sog. "Hausmeisterhäusl".
1880 wurde auf der Wiese, die ursprünglich als Bleichgarten diente und auf der auch das Waschhaus stand, die Schlossscheune errichtet.

Die Uraufnahme aus dem Jahr 1827 mit der Gegenüberstellung des Baubestandes von 2022
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1583 wird es als „Haus und Gärtl neben dem Hofgarten“ bezeichnet in dem der Amtmann wohnt.
1623 dürfte der Zimmermann Georg Khirmair in dem Haus gewesen sein, dass mit 4 Pfund Regensburger Pfennige bewertet wird.
1641 finden wir darin die Tagelöhnersfamilie Schreiner Johann und Maria, die das Erbrecht auf dem Häusl besitzen.
Die Taufen von drei Kindern wird im Taufbuch von Steinach verzeichnet. Bei den ersten beiden Kindern ist der churfürstliche Mautner Martin Wagner von Bogen Taufpate.
- Martin (*23,02,1643)
- Valentin (*10.02.1647)
- Christopher (*21.09.1648)
Als nächster bekannter Besitzer wird im Hofanlagsbuch von 1752 ein Stephan Eginger als Besitzer genannt1. Er dürfte identisch sein mit dem Kramer Stephan Echinger auf dem Hs.Nr. 56.
1760 ist es im Besitz von Jakob Eginger. Hier wird es auch als "Hausmeisterhäusl" bezeichnet2.
Der Schneider ist mit Katharina Rösl von Rammersberg verheiratet. Aber der junge Ehemann stirbt bereits mit 24 Jahren und die Witwe heiratet in zweiter Ehe den Weber Georg Trägl. Neben dem Sohn Jakob aus erster Ehe, bringt Katharina nochmals vier Kinder zur Welt:
- Andreas Trägl *29.11.1762
- Johann Georg Trägl * 31.07.1765
- Apollonia Trägl *26.03.1769 heiratet 1794 Johann Georg Billinger, Schuster in Steinach Nr. 47
- Walburga Trägl heiratet 1795 Lorenz Raith, Weber in Steinach Nr. 37
Georg Trägl heiratet nach dem Tod von Katharina Trägl 1798 die verwitwete Nachbarin und Hebamme Magdalena Riederer und zieht in das Nachbarhaus Nr. 37 (August-Schmieder-Str. 23, heute Schreinerei Laumer-Bierl), dass später seine Tochter Walburga und deren Ehemann Lorenz Raith erben.
Ca. 1783 übernimmt Sohn Jakob Echinger aus erster Ehe das kleine Häusleranwesen und heiratet die Zimmermannstochter Anna Maria Zelker von Steinach.
Das Ehepaar hat zwei Kinder:
- Sebastian *1784
- Anna Maria *1790 heiratet 1823 den Häusler Johann Neuberger auf dem Berghof Nr. 2
Am 10. Oktober 1809 übernimmt Sohn Sebastian Echinger das Anwesen, welches mit einem Wert von 200 Gulden veranschlagt wird. Er heiratet die Häuslerstochter Katharina Holzer von Steinach, deren drei Kinder das Säuglingsalter nicht überleben.

Am 11.06.1851 verkauft das kinderlose Ehepaar das kleine Anwesen um 725 Gulden an Joseph Simmel, einem Häuslerssohn von der Schwemm bei Wiesenfelden. Der heiratet vier Tage später Franziska Gütlhuber von Kasparzell.
Das Haus teilweise aus Stein und teilweise aus Holz erbaut wurde 1905 abgerissen.
Bild: Nachlass Ludwig Niggl, Archiv für Heimatgeschichte Steinach
Das Ehepaar Simmel bekommt fünf Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichen:
- Franz Xaver *1853, Hoferbe
- Helena 1856-1902 heiratet 1881 Johann Kürzinger von Woppmannszell, 1884-1907 Häusler in Steinach und ab 1910 Gütlerseheleute in Münster
- Joseph 1865-1890, war Bräugehilfe in Steinach und starb im Alter von 24 Jahren an einem Lungenleiden.
Am 18.09.1884 übernimmt der älteste Sohn Franz Xaver Simmel an Anwesen von seinen Eltern. Zwei Jahre später heiratet er die Gütlerstochter Maria Eyerer von Gschwendt.
Maria Simmel bringt fünf Kinder zur Welt:
- Helena *1887 heiratet 1913 Gottfried Huber, Schmied in Rettenbach b. Deggendorf
- Franz Xaver *1888, Hoferbe des neuen Anwesens
- Johann Baptist 1890-1965, erlernt das Sattlerhandwerk und macht sich als Sattlermeister in Steinach Nr. 94 ansässig
- Maria 1891-1968, ist zunächst als Küchenmädchen und ab 1927 als selbständige Köchin im Neuen Schloss Steinach bis 1930 tätig. Nach der Stilllegung des Neuen Schlosses wird sie Köchin in München.
- Josef 1893-1917, fällt im Ersten Weltkrieg mit 23 Jahren in Frankreich
1895 stirbt Maria Simmel mit 33 Jahren an einer Lungenentzündung und hinterlässt fünf Kinder im Alter zwischen acht und eineinhalb Jahren. Der Witwer heiratet nicht erneut.

Familie Simmel 1905 vor dem ihrem Anwesen.
Bild: Nachlass Ludwig Niggl, Archiv für Heimatgeschichte Steinach

1904 bietet der Gutsverwalter Ludwig Niggl - im Auftrag des Schlossherrn August von Schmieder - Franz Xaver Simmel an, sein Anwesen zu kaufen. Er soll dafür nicht weit entfernt an anderer Stelle (Hs.Nr.33, heute August-Schmieder-Str. 18) ein Grundstück bekommen, auf dem ein neues Haus errichtet wird. Der Familienvater willigt ein und die Familie ist noch heute dort ansässig.
Die alten Gebäude werden 1905 abgerissen und an dieser Stelle die neue Schlossbrennerei und eine Werkstatt errichtet.
1 BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248 Hofmark Steinach 1752
2 BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 514 Hofmark Steinach 1760
Weitere Quellen:
Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
StA Landshut, Grundsteuerkataster Bd. 17/42-4, Umschreibehefte Steinach 1843 - 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster Bd. 17/42-5, Umschreibehefte Steinach 1859 - 1906
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach
Niggl Ludwig, Die Geschichte von Schloßgut und Dorf Steinach 1904 - 1956
aktualisiert: 25.04.2025
Der ganze "Ammonhof" Hs.Nr. 26 - heute Mandl
in Pellham
von Claudia Heigl

Das Mandl-Anwesen im November 2020
Bild: Claudia Heigl
Im Liquidationsprotokoll von 1838 wird der Hof als "Ammonhof" bezeichnet. Der Name leitet sich von dem Adelsgeschlecht "von Ammon" ab (Hofmarksherren zu Au und Rattiszell), in dessen Eigentum der Hof Anfang des 18. Jahrhunderts war.

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1444 werden zwei Bauern in Pellham erwähnt – Hartweig von Pellham und Otto Preitenweiter. Wer von diesen beiden auf welchem Hof saß, lässt sich jedoch nicht feststellen.
15291 gibt ein Sigmund Babst 16 Pfund Pfennige als Wert für seinen Hof an. Er zahlt dafür 4 Schilling 8 Pfennig Steuer.
Von ihm dürfte auch der Name „Paßer Hof“ herkommen, wie der Hof im Hofanlagsbuch von 1760 genannt wird.
1579 hat ein Wolf Permayr auf dem Hof das Leibrecht2 und 1587 wird ein Veit Hien als Bauer auf dem Hof genannt3.
Wie auch der Nachbarhof dürfte der Hof von den schwedischen Soldaten im 30jährigen Krieg geplündert worden sein und seine Bewohner sind entweder vertrieben oder getötet worden.
1644 wird der Hof wieder von Walburga und Konrad Rimmerl bewirtschaftet, die im September ihre Tochter Anna in der Steinacher Pfarrkirche taufen lassen.
Nach dem dritten Schwedeneinfall und dem katastrophalen Winter 1648/1649 müssen die beiden ihrem Grundherrn und Straubinger Oberrichter Dr. Christoph Sigersreiter einen Schuldschein über 300 Gulden unterzeichnen. Das Geld ist für das Leibrecht, aber auch für den Aufbau und die Neuansaat4. Im Mai 1650 ist nochmals die Taufe des Sohnes Michael in den Kirchenbüchern verzeichnet, dann verliert sich die Spur der Familie. Wahrscheinlich schafften beide nicht mehr den Hof zu halten und suchten woanders ihr Glück.
Nach dem 30jährigen Krieg war Niederbayern ausgeblutet und es war auch für die Grundherren schwer, geeignete Bauern für ihre Höfe zu finden.

Erst mit Mathias und Barbara Deblinger kommt ab 1664 wieder Leben auf den Hof.
Mathias Deblinger hat mit der verwitweten Barbara Bielmeier von Falkenstein bereits eine vorehelich geborene Tochter Maria (*09.08.1640 in Gschwendt), bevor sie 1641 in Steinach den Bund fürs Leben schließen.
Ab 1654 finden wir beide als Bauerseheleute in Unterparkstetten. Am 7. April 1664 erhalten sie das Leibrecht zusammen mit ihren Kindern Jobst und Magdalena auf den Pellhamer Hof von Dr. Christoph Sigersreiter verliehen und schulden ihm hierfür 300 Gulden5, Das Paar bekommt nochmals acht Kinder:
- Benedikt (*ca. 1658) wird 1692 Söldner in Wolferszell Nr. 5 und später Hofbauer im Schloss Steinach
- Magdalena (*ca. 1659) wird die Hoferbin in Pellham
- Jodokus (Jobst (*1659) heiratet 1686 die Bauerswitwe Ursula Rothamer, geb. Kratzer von Steinach Nr. 27 (heute Bachner-Hahn)
- Elisabeth heiratet 1683 den Bauerssohn Christoph Söldner von Bärnzell u. 1686 den Bauern Paul Käpel von Bärnzell
- Margaretha (*1663) weiterer Lebensweg unbekannt
- Kunigunde (*1665) stirbt mit neun Jahren
- Ursula (*1666) heiratet 1692 den Einwohner Johann Diez von Steinach
- Ursula (*1668) heiratet 1696 Wilhelm Stelzer
Den Hof übernimmt 1679 Tochter Magdalena, auf die auch das Leibrecht des Hofes geschrieben worden war. Sie heiratet den Bauerssohn Wolfgang Wirth von Steinach.
Die junge Bäuerin stirbt bei der Geburt ihres zweiten Kindes und der Witwer vermählt sich mit der Rothamer Bauerstochter Margaretha Hien, deren Eltern vier Jahre später auch den Nachbarhof kaufen.
Wolfgang Wirth stirbt ebenfalls jung und Margaretha vermählt sich zunächst mit dem Bauerssohn Georg Prem vom Kindlasberg. Als dieser mit knapp 29 Jahren nach zweijähriger Ehe stirbt, geht sie eine dritte Ehe mit einem Johann Gmeinwieser ein.
Als Margaretha Gmeinwieser mit 44 Jahren stirbt, heiratet der Witwer Magdalena Deblinger von Steinach Nr. 28. Sie ist die Enkelin des ersten Hofbesitzers Mathias Deblinger. Die Kinder ihrer Vorgängerin – zwei aus der Wirth-Ehe und ein Sohn aus der Prem-Ehe werden abgefunden.
Den Hof übernimmt Sohn Joseph Gmeinwieser, der sich mit der Rothamer Bauerstochter Magdalena Rothamer verheiratet.

Der Hof geht 1776 an die Tochter Katharina, die eine Ehe mit dem Bierbrauerssohn Franz Hilmer von Kirchroth eingeht. Der junge Bauer stirbt jedoch bereits im Oktober 1782 mit 36 Jahren und Katharina heiratet vier Monate später den Bauerssohn Johann Jakob Bachl von Trudendorf.
Katharina bringt neun Kinder zur Welt:
- Sohn Franz Hilmer (*1782) aus erster Ehe heiratet 1815 die Bauerswitwe Elisabeth Unger von Steinach Nr. 30 (Wiedenhof, später Hien in der Götzstr. 10)
Die weiteren acht Kinder sind aus der zweiten Ehe mit Jakob Bachl, von denen eins als Säugling starb:
- Katharina heiratet 1811 den Schmied Mathias Zwickenpflug von Wolferszell
- Jakob (*1785) heiratet 1822 in den Zeindlmayer-Hof in Agendorf Nr. 34 (heute Schötz) ein.
- Maria Theresia (*1786)
- Joseph (*1788)
- Simon (*1789) heiratet 1812 die Bauerstochter Magdalena Bachl von Unterparkstetten Hs.Nr. 30 (Bachl-Sölde). 1820 verkaufen sie den Hof. 1833 erwerben beide in Autsdorf Nr. 37 ein Anwesen6.
- Michael (*1792) übernimmt den elterlichen Hof
- Theresia (*1794) heiratet 1819 Johann Peter Kerbl, Bauer in Bärndorf
1826 übernimmt Sohn Michael Bachl den Hof und vermählt im gleichen Jahr mit Anna Maria Zeindlmayer von Agendorf Nr. 34. In diesen Hof hatte sein Bruder Jakob bereits vier Jahre vorher eingeheiratet.
Die Ehe ist wieder mit neun Kinder gesegnet, von denen allerdings fünf im Säuglingsalter sterben:
- Therese (*1827) heiratet 1852 den Bauern Joseph Gierl von Agendorf Nr. 35 (heute Stelzl). 1873 erwerben beide auch den ehemaligen Erndl-Nachbarhof.
- Johann Baptist (*1832) wird Hoferbe
- Helena (*1833) weiterer Lebensweg unbekannt
- Karolina (*1840) weiterer Lebensweg unbekannt
Am 15.03.1861 übernimmt Johann Baptist Bachl mit 29 Jahren den 164 Tagwerk großen Hof. Ein Jahr später heiratet er die Bauerstochter Karolina Sagstetter von Hörmannsberg. Die junge Bäuerin bringt 13 Kinder zur Welt von denen fünf im Kindsalter sterben:
- Therese (*1864) heiratet 1893 den Müllersohn Franz Xaver Ebner von Wolferszell.
- Johann Baptist (*1865)
- Xaver (*1867) wird Müller in der Bruckmühle bei Atting
- Ludwig (*1869)
- Joseph (*1872), wohnt 1916 in Straubing
- Maria (*1874) heiratet einen Müller in Pillnach
- Karolina (*1875) heiratet den Bauern Johann Fürst von Innerhienthal
- Anna (*1878) stirbt 1911 ledig in Straubing

Doch auch wie die Nachbarn, kommen die Bachl’s in finanzielle Schwierigkeiten und müssen ihren Hof mit 168 Tagwerk Grundbesitz am 09.01.1905 an Hermann Maier von Fischach verkaufen.
Die Familie Bachl zieht nach Straubing und erwirbt zunächst ein Haus in der Poststraße und später in der Heerstraße.
Maier zertrümmert den Hof, dabei geht das Nebenhaus Nr. 28 1/2 ebenfalls ab und wird an eine Maria Spandl verkauft.
1905 erwerben Johann und Barbara Mandl den verkleinerten Hof. Johann Mandl stammt von Hagenau und hatte bereits kurz ein Anwesen in Moos Nr. 3 erworben, bevor er sich in Pellham niederlässt, wo die Familie noch heute den Hof bewirtschaftet.

Familie Mandl mit dem alten Wohnhaus um 1924
(das Haus wurde im Oktober 2006 abgerissen)
Bild: Familie Mandl, Pellham


Johann Mandl und Barbara, geb. Aichinger
Bild: Familie Mandl, Pellham

Der alte Getreidespeicher des Anwesens aus dem 2. Viertel des 19. Jahrhunderts steht unter Denkmalschutz7.
Bild: Familie Mandl, Pellham
1 StA Landshut, Landschaft Unterlands Nr. 1180/3, Steuerregister Hofmarken Rentkastenamt Straubing 1529
2 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579, fol. 62‘
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B104, Scharwerksbuch Propsteiische Untertanen 1587, fol 28
4 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P54 II, fol. 152‘ Schuldbrief vom 13.03.1649
5 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P59 III, fol.398‘ Schuldbrief vom 07.04.1664
6 StA Landshut, Landgericht ä.O. Mitterfels, BP Nr. 1701, Jahrgang 1832/1833, Seite 272 - 277
7 Baudenkmal mit der Aktennummer D-2-78-190-12
weitere Quellen:
StA Landshut, Rentamt Straubing B130, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B131, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1814-1843
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-6, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-10, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859-1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Agendorf von 1836
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