Das Anwesen "Höpflgarten" Hs.Nr. 62 1/2

 

 ab 1890 Hs.Nr. 34, heute Aufrother Str. 8

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Am Fuße des Höpfelhofes liegt ebenfalls ein einzelner Hof, der Mitte des 20. Jahrhunderts als "Höpflgarten" bezeichnet wird.

 

hoepflhof 5

aufgenommen im Juli 2009
Bild: Claudia Heigl

 

1874 erwirbt der Ausnahmsbauer des Höpflhofes, Josef Geith, dieses Grundstück von Johann Dietl (Hs.Nr. 62 in Münster) und errichtet hierauf einen Neubau. Den Höpflhof selbst hatten die Eltern bereits ihrer ältesten Tochter Therese 1871 übergeben. Das neue Anwesen erhält die Hausnummer 62 ½ und wird auch als „Höpflgarten“ bezeichnet.

1883 übergeben Josef und Theres Geith ihrem jüngsten Sohn, auch Josef Geith genannt, das kleine Anwesen. Ein Jahr später vermählt er sich mit Franziska Müller von Holzhaus.

Tochter Balbina Geith übernimmt 1921 das Anwesen und heiratet den Söldnerssohn Josef Aumer von Weihern.

Das kinderlose Ehepaar übergeben 1947 das Anwesen an Josef’s jüngerem Bruder Karl Aumer und dessen Ehefrau Maria Weinzierl. Beim Verkauf des höher gelegenen Höpflhofes erwerben beide einen Großteil von dessen Feldern.

 

 

Geith Aumer Besitzer

 

 

 

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Blick vom Höpflhof auf den darunter gelegenen Höpflgarten (heute Reitanlage). Dahinter liegt Münster.
aufgenommen im Juni 2022
Bild: Hans Agsteiner

 

 

Karl Aumer, der als junger Mann in die Wehrmacht eingezogen wurde, gelobte eine Kapelle zu errichten, wenn er aus dem Krieg lebend und gesund heimkommt. In den 1970er Jahren errichtete er auf dem Berg, in der Nähe des Höpflhofes, eine Marien-Kapelle nach russischem Vorbild. Sie ist als Aumer-Kapelle bekannt.

 

Der Hof im "Höpflgarten" wurde in eine Reitanlage umgebaut und ist inzwischen in den Händen neuer Eigentümer.

 

 

Quellen:
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Pfaffmünster
StA Landshut, Grundsteuerkataster von Münster von 1843 - 1960, Sig. 17/22-6, 17/22-9, 17/22-14