Das Binderleerhaus in Münster Hs.Nr.66

 

1890: Hs.Nr. 78, heute Falkenfelster Str. 29

 

von Claudia Heigl

 

 

1827 errichtet der Kufner (Binder) Georg Wagner auf seinem Grundstück auf dem Berg ein neues Haus.

Sein bisheriges Kufneranwesen Hs.Nr. 9 im Dorf (Brunnen Str. 4) verkauft er an seinen Schwager Johann Hagenhofer, der mit seiner Schwester Katharina verheiratet ist.

 

ortskarte muenster 186b

 Ortskarte Münster Nr. 186b
(Vermessungsamt Straubing)

 

Das neue Haus wird als „Binderleerhaus“ bezeichnet und erhält die neue Hs.Nr. 66.

Leerhaus bedeutet, dass zu dem Besitz ansonsten keine landwirtschaftlichen Grundstücke gehören.

 

1846 übernimmt das Kufneranwesen sein Sohn Franz Xaver Wagner, der die Lehrerstochter Josepha Neumayer von Münster heiratet.

Nach fünfjähriger Ehe stirbt Xaver Wagner und die Witwe nimmt den Kufnerssohn Joseph Achatz zum Ehemann, der das Gewerbe weiterbetreibt.

 

1861 verkauft das Ehepaar das Kufneranwesen an Joseph Wagner, dem Bruder des verstorbenen Xaver Wagner.

 

 Wagner Besitzer

 

Sohn Franz Xaver Wagner übernimmt 1890 den Betrieb. Aber bereits nach einem Jahr tauscht er seinen Besitz  in Münster gegen ein Anwesen in Unterparkstetten Hs.Nr. 66 mit Georg und Elise Beck (+1892).
Damit wandert auch das Kufner-Gewerbe von Münster ab.

 

Am 05.09.1892 tauschen Georg und Therese Urban ihr Anwesen Nr. 34 in Oberwalting mit Georg Beck.

Am 02.12.1896 erwirbt Josef Wagner das Anwesen bei einer Zwangsversteigerung um 4502 Mark.

Am 28.03.1898 erwerben Johann und Katharina Janker das Anwesen um 3800 Mark.

Johann stammt von Geßmannszell und ist mit der Söldnerstochter Katharina Scheubeck von Höhenberg verheiratet.

Janker Besitzer

 

 


muenster 2023

aufgenommen 2023
(Bild: Claudia Heigl)

 

 

1937 übernimmt ihre Tochter Katharina das Haus, die sich mit Xaver Heigl von Lederdorn vermählt.

 

 

 

 

Weitere Quellen:
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17/22-6, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 60 bis Ende von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17/22-9, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17/22-14, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 82 von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralrarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

Stand: 15.03.2024