Das Ziegel-Häusl Hs.Nr. 5
(Riedstr. 1) in Steinach
von Claudia Heigl
1752 ist das Haus an der heutigen Riedstraße erstmals urkundlich belegt.
Ein Andreas Zollner besitz das „Ziegl-Häusl“ und zahlt dafür 17 Kreuzer an Steuer an den Hofmarksherrn.
Zollner stammt aus Auggenbach und hatte 1742 die Einwohnerstochter Gertrud Haimerl geheiratet.
Da er 1745 noch als Einwohner bezeichnet wird, muss er das Haus erst später in seinen Besitz gebracht haben.
Ob das Haus schon vorher bestand, lässt sich nicht nachweisen. Das Haus stand direkt neben dem Steinacher Ziegelstadel, der dem Hofmarksherrn gehörte. Die Bewohner dürften für das Brennen der Ziegel zuständig gewesen sein.
Nächster Besitzer ist 1758 der Steinacher Bauerssohn Joseph Pösl. Nach dessen Tod heiratet die Witwe Therese 1773 Wolfgang Payerbeck von Niedersteinach.
Ca. 1817 folgt der Schwiegersohn Bartholomäus Angerer, der mit der Pösl-Tochter Maria verheiratet ist.
Nach dem Tod der Eltern übernimmt 1834 Lorenz Angerer das Häusleranwesen von seinen Geschwistern.
1870 erwirbt der noch von den Gemeindegründen, die zu dieser Zeit verteilt werden, zwei Grundstücke hinzu:
- Fl.Nr. 249 ½ von der Degelloh (Eine Wiese nördlich von Steinach am Steinachbach. Hier dürften sie Steinacher Hafner jahrhundertelang ihren Tegel gestochen haben.)
- Fl. Nr. 529 1/19 von der Hütweide (Dies war ein Anteil des Streifens neben der Straße, die von Steinach über das Moos nach Parkstetten führte.)
1872 verkauft die Witwe Katharina Angerer das Anwesen an Josef Brandl, der es ein Jahr später weiterveräußert an Michael und Anna Romier.
Das Ehepaar errichtet das Wohnhaus noch im gleichen Jahr vollständig neu. Zu dieser Zeit wurde wahrscheinlich auch der Ziegelbrennbetrieb eingestellt.
Nach dem Tod von Michael Romier wird das Anwesen im September 1892 von Josef Niedermeier ersteigert.
Das Haus um 1930
Bild: Familie Bauer, Steinach
Nun folgen in kurzer Zeit verschiedene Eigentümer:
- 10.12.1892 Xaver Wirth
1894 kauft Wirt vom Steinacher Schlossherrn das angrenzende Grundstück (Fl.Nr. 153a) hinzu. Es handelt sich um den alten Standort der Ziegelhüte und ist nun eine Weide.
- 29.05.1897 Josef und Maria Heuschneider. Sie tauschen dafür ihr Anwesen Nr. 6 auf dem Berghof ein.
- Noch im gleichen Jahr wird es von Johann Baptist Heuschneider um 3900 Mark erworben.
- Am 15.04.1901 tauscht Franz Windhager ein Anwesen in Salching dafür ein
Das Haus um 1973
Archiv f. Heimatgeschichte Steinach
Schließlich erwerben Johann und Maria Kufner vom Stamsried das Gütl.
Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-4, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-7, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-11, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach und Parkstetten
Stand: 06.01.2024