Die Besitzer des „Innhaus vom Kirchengut Hs.Nr. 24“ Hs.Nr. 72
(heute August-Schmieder-Str. 13) in Steinach
von Claudia Heigl
Bei dem Haus handelte es sich um das ehemalige „Nebenhaus“ vom dem Bergbauern-Hof Hs.Nr. 24 (August-Schmieder-Str. 15).
Johann Förg heiratet 1810 die Hoferbin Magdalena Hartberger vom dem ca. 50 Tagwerk großen Bergbauern-Hof in Steinach. Ab 1818 fängt Förg an Grundstücke von dem Hof zu verkaufen.
Das Ausnahmhaus des Hofes hat die neue Hs.Nr. 72 bekommen. Auf dieser Karte ist hier
irrtümlicherweise die Hs.Nr. 73 eingetragen.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Als erstes wird das Austragshäusl am 10.12.1818 zusammen mit 2 ¾ Tagwerk Acker vom Hof wegverkauft. Käufer ist der Steinacher Hafnerssohn Johann Georg Grüneisl. Georg stammt aus einer langen Linie von Hafner ab. Sein Elternhaus in der Hafnerstraße 6 (heute Echinger) übernimmt sein Bruder Michael. Auch Georg übt das Hafnerhandwerk aus. Das Handwerk hat jedoch seine Blütezeit bereits hinter sich, denn die Tonware wird immer mehr vom Eisengeschirr verdrängt. Als Georg 1848 im Alter von 53 Jahren stirbt, führt keiner seiner drei Söhne das Handwerk weiter. Die älteste Tochter Magdalena bleibt bei der Mutter und verheiratet sich nach deren Tod mit Peter Beutl von Sand.
Da das Haus nun vom Haupthof getrennt wird, erhält es eine eigene Hausnummer. Da die Steuergemeinde Steinach 71 Häuser hat, wird einfach weitergezählt und es bekommt die Hausnummer 72.
1884 erwerben Johann und Helena Kürzinger das Häusleranwesen. Helena stirbt bereits im Alter von 46 Jahren. Der Witwer verkauft das Anwesen mit nun 13,22 Tagwerk Grund 1907 an den Schlossbesitzer Dr. August von Schmieder, der mit seiner Schlossanlage direkt daran angrenzt.
Johann Kürzinger zieht mit seinen Kindern zuerst nach Pfatter und erwirbt 1910 das Gütleranwesen Hs.Nr. 52 1/5 (Parkstettener Str. 22, heute Kiermeier) in Münster.
Der Schlossbesitzer verkauft das Haus fünf Jahre später, am 20.01.1912, an seinen Schlossbaumann Michael Berger, der mit der Steinacherin Maria Kerscher verheiratet war. Michael stammt vom direkten Nachbarhaus Nr. 23, das sein Bruder Joseph Berger übernommen hat.
Rechts vorne das Haus von Michael Berger mit dem neu erbauten Stadel, links daneben direkt
angebaut das Haus seines Bruders Joseph Berger (Hs.Nr. 23).
Davor der „Bergbauer-Hof“ Hs.Nr. 24, zu dem das Haus ursprünglich gehörte.
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
Quellen:
Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Vermessungsamt Straubing, Liqudiationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster Umschreibehefte der Gemarkung Steinach, Sig. 17/42-4, 17/42-8, 17/42-12