Haus Nr. 10a „Das Ausnahmshaus des Lanzingerhofes“

 in Oberniedersteinach

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Auch dieses Haus gehörte früher zum großen Lanzinger-Hof.

Der Inhaber des Lanzinger-Hofes, Jakob Amann, teil 1856 den Hof.

Während er einen Teil mit 30 Tagwerk am 29.03.1856 an Georg Stubenvoll von Schwimmbach verkauft, behält er sich 36 Tagwerk zurück, auf dem auch das neue Ausnahmhaus des Hofes steht.

Am 31.10.1859 verkauft er auch dieses Anwesen an Anna Schlecht.

 

Doch es hält sich im Laufe der Jahre keine Familie lange auf dieser neuen Hofstelle in Oberniedersteinach.

Die Besitzer wechseln in rascher Folge:

18.11.1859: Weinzierl Georg, tauscht gegen sein Anwesen Nr. 2 in Gaishausen

15.11.1861: Schütz Johann, tauscht gegen sein Anwesen Nr. 39 in Unterparkstetten

15.11.1861: Schreiner Josef, Kauf um 8000 Gulden 36 Tgw.

14.10.1862: Jakob Hambauer, tauscht gegen das Wirtsanwesen Nr. 14 von Geraszell

03.01.1860: Sebastian Limbruner, tauscht im Anschlage zu 10.000 Gulden

20.03.1863: Sebastian Weihs u. Maria, Kaufen um 10.000 Gulden

09.05.1863: Josef Wintermaier u. Maria, tauschen gegen ihr Anwesen Nr. 27 in Hörfurth           

09.04.1864: Hermann Maier Lewi, tauscht gegen das Bauerngut Hs. Nr. 71 zu Thirl Ldg. Passau

30.03.1865: Knott Ludwig            Kauft um 4300 Gulden von Xaver Löwi 36 Tgw.

06.09.1865: Krempl Sebastian       Kauft um 5000 Gulden 20 Tgw.

06.10.1865: Reihsmaier Johann     Kauft um 4075 Gulden 20 Tgw. (dieser Vertrag wird am 16.01.1866 wieder anulliert)

30.07.1867: Hermann Maier, Großhändler aus Fürth aus Versteigerung der Kremplschen Schulden um 2165 Gulden erhalten.

29.01.1868: Dengler Anna (Anton?)           Kauft um 2.600 Gulden 20 Tgw.

22.01.1879: Huber Philipp, Söldner von Stachesried Kauft um 3.950 Gulden

03.12.1877: Laschinger Wolfgang Kauft um 3.900 Gulden

08.04.1880: Zitzlsberger Georg     Kauft um 5.485 Gulden.

 

Schließlich ersteigert am 13.06.1883 Alois Amberger den Hof mit 20 Tagwerk Grund um 4.150 Gulden.

Alois Amberger gehörte auch der Peselhof (Hs.Nr. 8) in Oberniedersteinach. Noch im gleichen Jahr verkauft er den neuerworbenen Hof an seinen Bruder Franz Xaver Amberger.

 

 10a Amberger Besitzer

 

 

Franz Xaver Amberger und seine Ehefrau Therese übergeben 1911 das Anwesen in Oberniedersteinach an ihren Sohn Johann Amberger (1882-1957) und seiner Braut Barbara Bachl (1886-1971) von Steinach und ziehen zunächst nach Oberhof b. Falkenfels, wo sie ein Anwesen (Hs.Nr. 55 1/5) erwerben. 1913 tauschen sie dieses dann gegen das Anwesen in Wolferszell Nr. 9 ein.

 

Die Familie Amberger bleibt bis Mitte des 20. Jahrhundert in Oberniedersteinach.

 

 

Seit 1. Januar 1997 befindet sich die Staatliche Versuchsstelle des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den Gebäuden der ehemaligen Hofstelle, die umfangreiche Grünland- und Feldfutterbauversuche durchführen.

Die Versuchsstelle ist mit 3 Personen besetzt, ein Techniker und zwei Mitarbeiter, es werden jährlich ca. 40 Versuche mit ca. 3000 Parzellen an 10 verschiedenen Orten mit einer jährl. Erntefläche von annähernd 11 ha durchgeführt1.

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Staatliche Versuchsstelle des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Oberniedersteinach
aufgenommen im Oktober 2021
(Bild:Claudia Heigl)

 

 

1 Bay. Landesanstalt für Landwirtschaft, Steinacher Grünlandheft 6. Ausgabe 2015

 

weitere Quellen:
- Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotkoll der Steuergemeinde Bärnzell vom April 1839
- StA Landshut, Grundsteuerkatater 1/ 4, Band 4, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster der Gemarkung Bärnzell 1842 - 1858
- StA Landshut, Grundsteuerkatater 1/ 4, Band 7, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster der Gemarkung Bärnzell 1858 - 1960
- Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Matrikel der Pfarrei Steinach und der Pfarrei Kirchroth