Das „Braschengütl“ Hs.Nr. 11 in Münster
1890 Haus Nr. 16, heute Kirchrother Str. 3
von Claudia Heigl
Im Liquidationsprotokoll von 1838 wird das Anwesen als „1/16 Braschengütl“ mit der Hausnummer 11 geführt.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Die ersten bekannten Besitzer sind um 1650 die Schusterseheleute Georg und Margaretha Mayer. Sie bewirtschaften das Gut auf Leibrecht, eingetragen auf ihren Namen und den ihres Sohnes Michael.1
Von dem Ehepaar sind vier Kinder bekannt:
- Georg (+1696)
- Michael (1650-1699), Hoferbe
- Walburga (1652-1658)
- Georg (*ca. 1654-1724) heiratet 1682 die Häuslerswitwe Walburga Söldner, geb. Resch von Münster Nr. 18
1661 verstirbt der etwa 70-jährige Schuster. Zwei Jahre später heiratet die Witwe Johann Haas aus Ascha.
1670 übernimmt Michael Mayer das Anwesen und heiratet er die Wirtstochter Agnes Heilingmayer aus Kirchroth. Auch er übt den Schusterberuf aus. Drei Kinder werden geboren, von denen nur Joseph überlebt.
1704 geht der Hof an Joseph Mayer über. Er vermählt sich mit Eva Sonnenmoser, Mauerstochter aus Münster Nr. 20.
Aus der Ehe gehen neun Kinder hervor, zwei sterben im Säuglingsalter, sieben erreichen das Erwachsenenalter:
- Johann Georg (1705-1773), Hofnachfolger
- Joseph (*1709)
- Maria Anna (1712-1772) heiratet Johann Adam Misslbeck von Münster Nr. 29
- Stephan (*1715)
- Benedikt (*1717)
- Magdalena (*1721)
- Johann (*1724)
Um 1731 übernimmt Johann Georg Mayer den Hof. Er ist Schneider wie sein Vater, heiratet insgesamt dreimal und ist Vater von 19 Kinder, von denen höchstens zehn das Erwachsenenalter erreichen.
Seine erste Frau, Walburga Wartner aus Weingarten, stirbt 1732 bei der Geburt ihres ersten Kindes.
Mit seiner zweiten Frau Ursula bekommt er neun Kinder:
- Maria Ursula (*1733)
- Anna (*1735)
- Maria Ursula (1736-1760) heiratet 1756 den Witwer und Häusler Lorenz Gruber von Münster Nr. 5
- Anna (*1738)
- Joseph (*1740)
- Maria Katharina (*1741)
- Martin (*1744)
- Anna (*1746-1752)
- Simon (1749-1751)
Nach Ursulas Tod 1760 heiratet Johann Georg die 28-jährige Magdalena Forstner, Müllerstochter aus Thalstetten. Auch aus dieser Ehe stammen neun Kinder, von denen nur drei das Erwachsenenalter erreichen.
1773 sterben Johann Georg und Magdalena kurz nacheinander und hinterlassen drei unmündige Kinder:
- Magdalena (*1759) 13 Jahre,
- Anton (*1762) 10 Jahre
- Maria Anna (1765.1820) 7 Jahre.
Die Vormünder verkaufen den Hof für 792 Gulden2 an Theresia, die verheiratet ist mit Wolfgang Prasch. Theresia ist die Schwester der verstorbenen Mutter und zieht die Kinder auf. Vom Namen „Prasch“ erhält das Anwesen auch seine Bezeichnung.
Da ihre eigenen Kinder früh sterben, übergeben Theresia und Wolfgang Prasch 1801 den Hof an ihre Pflegetochter Maria Anna Mayer. Diese heiratet Josef Hien, Halbbauerssohn aus Münster Nr. 1.
Von ihren drei Söhnen überleben zwei:
- Joseph (*1804)
- Jakob (*1808)
1820 stirbt Maria Anna. Josef Hien heiratet erneut, diesmal Therese Lanzinger aus Zinzenzell. Von vier weiteren Kindern überlebt nur Sebastian.
Nach Josefs Tod geht Therese eine erneute Ehe mit Joseph Santl aus Maiszell ein.
1846 übernimmt Sebastian Hien den Hof von seiner verwitweten Mutter und heiratet Katharina Geiger, Gärtnerstocher aus Straubing.
1873 folgt der Sohn Sebastian Hien jun., der den Hof mit 27 Tagwerk Grundbesitz übernimmt.
Bereits zwei Jahre später wird der Hof nach 250 Jahren Familienbesitz versteigert.
Das Hahn- bzw. Kiefl-Anwesen aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram, München
Am 5. Oktober 1875 kaufen Wolfgang und Anna Maria Grotz aus Riedhof bei Miltach den Hof vom Immobilienhändler Rupert Bemmerl. Wolfgang stammt ursprünglich aus Blaibach und hatte 1853 mit seiner Frau ein Anwesen in Riedhof erworben.
Das Ehepaar hat zehn Kinder, von denen zwei im Kindsalter sterben:
- Anna Maria *1851 in Blaibach
- Joseph *1853 in Riedhof, heiratet 1890 die Witwe seines Bruders Martin
- Martin *1857 in Riedhof, Hoferbe
- Katharina *1859 in Riedhof, stirbt 1891 mit 31 Jahren ledig in Münster
- Wolfgang *1862 in Riedhof
- Anton *1867 in Riedhof, Häusler in Parkstetten Nr. 72, ab 1892 Gütler in Münster Nr. 14
- Johann Baptist *1869 in Riedhof
- Barbara *1872 in Riedhof
1877, nur zwei Jahre nach dem Kauf, stirbt Wolfgang Grotz. Seine Witwe bleibt mit sechs unmündigen Kindern zurück. Zehn Jahre später übergibt sie den Hof an ihren Sohn Martin Grotz, der Kreszenz Sagmeister vom Berghof heiratet.
Aus der Ehe stammt das einzige KInd Johann Baptist Grotz (*1888).
Nach Martins frühem Tod 1888 heiratet die Witwe seinen älteren Bruder Joseph Grotz. Mit ihm bekommt sie noch eine Tochter Kreszenz (*1896).
Der Sohn Johann Baptist Grotz heiratet 1917 Maria Scheubeck vom Kindlasberg. 1918 erwirbt das Paar das „Schreinergütl“ Nr. 6 in Münster, verkauft es jedoch nach zwei Monaten und zieht nach Mitterfels, wo sie ein Fotoatelier eröffnen – das heutige Fotostudio Eiglsperger. Viele historische Aufnahmen aus Münster und Steinach stammen von Johann Grotz, einem der ersten Fotografen der Region.
1929 übernimmt Tochter Kreszenz Grotz den Hof und heiratet Xaver Hahn aus Kirchroth.
Durch Heirat trägt das Anwesen nun den Familiennamen Kiefl.
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ia, fol 4 Leibgedingsbrief 1670
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 647, fol.133‘ Kaufbrief 792 fl 26.04.1773
Das Foidgütl Hs.Nr. 41
ab 1890: Hs.Nr. 59, heute Tassilostr. 1
von Claudia Heigl
In Münster existierten bis zur Verlegung des Kollegiatstifts St. Tiburtius im Jahr 1581 nach Straubing acht Chorherrenhäuser sowie zwei Gebäude für die Benefiziaten. Diese reihten sich um die Kirche St. Tiburtius.
Vermutlich handelte es sich bei der hier beschriebenen Hofstelle um eines dieser Häuser.1
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Im Stiftregister von 1685 wird Kaspar Sieber als Besitzer genannt. Für das Haus entrichtete er 4 Schilling Zins, dazu Abgaben für den Krautgarten, die „Schachten“, Wiesen im Napf und im Ihrlach, die Pfründ, den Rabacker und das Aufeld.2
Kaspar war der Sohn der Bauerseheleute Georg und Magdalena Sieber vom Hof im Ort. 1689 heiratet er eine Maria Dum vom Vilsbiburg gebürtig.
Ihr einziges Kind, der 1691 geborene Sohn Mathias, stirbt kurz nach der Geburt.
1706 tauschen Kaspar und Maria Sieber den Hof gegen die Erbrechtsbehausung von Simon und Eva Resch (Hs. Nr. 38, heute Schiedermeierplatz 2).3
Simon war in diesen Hof eingeheiratet und seit 1693 in zweiter Ehe mit der Bauerstochter Eva Geyer aus Kößnach verheiratet. Nach Simons Tod im Jahr 1708 heiratet die Witwe Gregor Klingeisen aus Münster Nr. 2. Nach ihrem Tod geht Gregor 1721 eine zweite Ehe mit Magdalena Scherer aus Thalstetten ein. Ihr Sohn Andreas Klingeisen wurde 1767 Wirt in Kirchroth.
Magdalena überlebt ihren Mann und heiratet 1735 Markus Foidl aus Rotham. Nach fünf Ehejahren stirbt sie, und Markus heiratet 1740 Katharina Piendl aus Oberzeitldorn.
Aus dieser Verbindung stammen drei Kinder:
- Johann Georg (*1742)
- Johann Evangelist (*1748), Hoferbe
- Andreas (1751-1826) heiratet 1775 die Häuslerstochter Anna Maria Dengler von Münster und lässt sich als Häusler in Münster Nr. 42 nieder.
Der Hoferbe Johann Foidl hat mit der Baderstochter Katharina Knaup schon vor der Hochzeit einen unehelichen Sohn, Kaspar, der nach damaligem Recht den Namen Foidl trägt. (siehe auch Buchsengütl Hs.Nr. 46)
1775 heiratet Johann die Bauerstochter Maria Karl aus Wolferkofen.
Da ihr einziger ehelicher Sohn früh stirbt, übernimmt 1802 Kaspar, der uneheliche Sohn, den Hof. Er heiratet Katharina Foidl aus Bärnzell, Tochter von Johanns Cousin Lorenz Foidl.
1840 geht der Hof an Jakob Christoph Foidl, der ihn 1844 an den Lehrer Johann Michael Neumaier in Münster verkauft.
1848 kauft Michael Ameismeier aus Thurasdorf das Anwesen und heiratet Anna Maria Weber aus Münster Nr. 31.
Von acht Kindern überlebt nur Sohn Joseph (*1850) das Säuglingsalter.
1875 übernimmt Joseph das Anwesen von den Eltern und heiratet die Bauerstochter Franziska Fuchs von Hagnzell.
Elf Kind kommen in der Ehe zur Welt, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Johann Evangelist (1878-1931), Gütler auf dem Wolfsberg
- Maria (1884-1962) heiratet 1904 in Münster den Gütler Matin Sieber von Steinach Nr. 16
- Therese (1886-1960) heiratet 1910 in Steinach den Gütler Xaver Gerstl von Steinach Nr. 11 ½
- Anna (*1892) heiratet 1929 in Straubing Joseph Zollner
Nach dem Tod seiner Ehefrau verkauft Joseph das Anwesen 1894 an seinen Schwager Xaver Weinzierl und dessen Ehefrau Theresia geb. Fuchs.
Die Weinzierl’s waren vorher in Kirchroth ansässig.
Sechs Kinder von ihnen sind bekannt, davon starben zwei im Kindsalter:
- Josef (1866-1939)
- Theresia (*1880)
- Katharina (*1882), Hoferbin
- Franz Xaver (*1883)
1904 übernimmt ihre Tochter Katharina das Anwesen und heiratet den Söldnerssohn Josef Geier vom Geier-Anwesen in Münster Nr. 13.
1914 fällt der Vater von drei Kindern bei Bois Bernard im Alter von 35 Jahren. Katharina geht 1918 nochmals eine Ehe mit Josef Hausladen von Herfurth ein.
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram, München
Ihr Sohn Johann Hausladen übernimmt später das Anwesen.
1 Im Zins- und Stiftbuches des Kollegiatstiftes von 1685 werden bei neun Anwesen die Häuser, die alle um die Kirche liegen, außergewöhnlich hoch besteuert, da es hier wahrscheinlich sogar um Steinbauten handelte. Hierzu gehört auch dieses Anwesen.
2 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 127‘
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 8 Tausch 25.06.1706
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 21.08.2025
Das Speisedergütl Hs.Nr. 8
ab 1890: Hs.Nr. 13, heute Brunnenstr. 6
von Claudia Heigl
Dieses Anwesen lag am südlichsten Ende von Münster und dürfte wahrscheinlich erst Ende des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein.
Das Anwesen hatte ursprünglich die Hausnummer 8
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Als erster Besitzer dieses Gütls werden Gmeinwieser Johann und dessen Ehefrau Walburga genannt1.
Ihre Tochter Maria wurde am 12. Mai 1703 in Münster geboren; weitere Kinder sind nicht belegt.
Im Jahr 1734 übernimmt Maria gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem aus Volksstorf bei Arnstorf stammenden Zimmermann Johann Speiseder, das Gütl.
Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor:2
Das Ehepaar bekommt sieben Kinder:
- Anna Maria (1735-1751), unverheiratet
- Katharina (*1737)
- Ursula (*1738)
- Maria Rosina (*1740)
- Johann (*1741)
- Johann Michael (*1744), später Hofnachfolger
- Anna Maria (*1754)
1765 übergeben die Eheleute die Erbrechtsbehausung mit Stadel und Garten an ihren Sohn Michael Speiseder und dessen Frau Walburga, geb. Lehner.3
Auch dieses Paar hat sieben Kinder, von denen jedoch vier früh versterben:
- Michael (*1764)
- Georg (1766-1772)
- Martin (1767-1819), Zimmermann in Münster Nr. 5
- Anna Maria (1770-1772)
- Tiburtius (1773-1778)
- Jakob (1775-1783)
- Anna Maria (1779-1848) heiratet 1803 den Zimmermann Joseph Zäch von Münster Nr. 32
Nach dem Tod seiner Frau Walburga heiratet Michael 1792 in zweiter Ehe Magdalena Wurm, Bauerstochter aus Bärndorf. Das Paar scheint jedoch nach 1808 aus Münster weggezogen zu sein.
Im Jahr 1811 erwirbt Jakob Schwarzensteiner, Sohn eines Webers aus Münster Nr. 10, das Anwesen und heiratet die Bauerstochter Anna Maria Bachl Trudendorf.
Schwarzensteiner stirbt 1824 im Alter von 40 Jahren an Lungensucht. Seine Witwe kann den Hof offenbar nicht halten, sodass 1829 das Landgericht Straubing den „Speiseder-Hof“ veräußert. Käufer ist zunächst Jakob Pummer aus Kirchroth, der ihn jedoch sofort für 825 Gulden an den Söldnerssohn Johann Geier von Münster Nr. 13 weiterverkauft.4
Nach der damaligen geltenden Gesetzgebung (siehe Ansässigmachung und Verehelichung) kann der 49-jährige nun eine Ehe mit der Bauerstochter Anna Maria Schneider vom Waslthof, eingehen.
Da beide Eheleute bereits älter sind, bleibt die Ehe kinderlos.
1850 übergeben sie den Hof an Johanns Neffen Joseph Geier, der drei Tage später die Gütlerstochter Anna Schachermeier aus Freundorf ehelicht.
1877 geht das Anwesen an ihre Tochter Theresia über, die den Bauerssohn Joseph Biederer aus Höhenberg heiratet.
Aus der Ehe stammen eine Tochter und zehn Söhne, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichen:
- Franz Xaver (*1879), Söldner in Aufroth
- Josef (1883-1963), Hofnachfolger
- Martin (1886-1969), Söldner in Münster Nr. 26
- Johann (*1888)
- Karl (1890-1917) in Hendecourt/Frankreich gefallen
- Alois (*1892) heiratet 1921 Roslia Groß von Aufroth
1910 übernimmt Sohn Josef Biederer den Hof und heiratet die Söldnerstochter Kreszenz Spießl aus Münster.
eine der ältesten Aufnahmen des Biederer-Anwesens um 1917
Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Auszug aus einer Ansichtskarte, gelaufen 1917
Später wurde das Wohnhaus angebaut und aufgestockt.
Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Auszug aus einer Ansichtskarte, nicht gelaufen
Von 1929 bis 1945 steht Josef Biederer außerdem als Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde Münster.
aufgenommen 1956
Bild: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand: Luftbildverlag Bertram, München
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 120‘ Kauf- und Übergab 19.11.1710
Hier übergeben Georg und Walburga Mayr (Hs.Nr. 9) ihren Garten zwischen Hans Holzer (Hs.Nr. 10) und Hans Gmeinwieser (Hs.Nr. 8) gelegenen Garten an ihre Tochter Ursula.
2 In der Nähe von Arnstorf gibt es die Einöde Speisöd, wo sich der Name Speiseder ableiten dürfte.
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 646 fol. 10‘ Übergabsbrief 400 fl 17.08.1765
4 StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Münster 1814-1843
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 17.08.2025
Das Pummergütl Hs.Nr. 52
ab 1890: Hs.Nr. 85, heute Falkenfelser Str. 13
von Claudia Heigl
Die ersten bekannten Besitzer des Anwesens in der Falkenfelser Straße sind Leonhard und Margaretha Ludsteck, die urkundlich erwähnt sind. Margaretha war zudem als Hebamme tätig.
Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor:
- Magdalena (*ca. 1636 + 1692), Hoferbin
- Margaretha heiratet 1671 in Münster Simon Härtl, Tagelöhner in Kößnach
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Tochter Magdalena übernimmt das Anwesen in Münster uns heiratet 1657 einen Johann Däxl.
Das Ehepaar bekommt sechs Kinder:
- Thomas (*1657)
- Simon (*1659)
- Balthasar (*1663)
- Wolfgang (*1670)
- Maria Martha (*1674)
- Walburga (*1678)
Als Johann Däxl 1681 stirbt, heiratet Magdalena den ebenfalls verwitweten Tagelöhner Johann Leyacker aus Kößnach.
Nach Magdalenas Tod 1692 heiratet Johann Leyacker Eva Eisnagel aus Aufroth.
Aus dieser Ehe stammen vier Töchter, von denen nur Maria überlebt. Sie heiratet 1717 den Söldnerssohn Adam Berger aus Ramsried.
Zehn Kinder kommen in dieser Ehe zur Welt, von denen vier bereits im Kindsalter sterben.
- Ursula (*1717), Hoferbin
- Wolfgang (*1719) heiratet 1745 Gertrud Leyacker und übernimmt mit ihr das Anwesen der Schwiegereltern in Münster Nr. 42
- Kaspar (*1723)
- Franz de Paula (*1726)
- Maria Walburga (*1728)
- Magdalena (*1731)
Adam Berger stirbt im April 1731 im Alter von 40 Jahren, drei Monate vor der Geburt seiner jüngsten Tochter.
1733 heiratet die Witwe den Halbbauerssohn Andreas Heitzer vom Bachhof in Ascha. 1736 wird noch eine Tochter, Maria Justina, geboren.
1740 übernimmt die älteste Tochter Ursula Berger das Anwesen und heiratet den Schuster Wolfgang Schreiner aus Kasparzell.1
Am 18. September 1743 verkauft das Paar die Erbrechtsbehausung mit Stadel, Garten und Gemüsegarten an Jakob und Maria Pummer aus Münster.2
Jakob ist der Sohn der Häuslerseheleue Bartholomäus und Magdalena Pummer vom gegenüberliegenden Nachbaranwesen.
Vier Kinder sind von dem Ehepaar bekannt:
- Katharina (*1745) heiratet 1771 den Söldner Wolfgang Hilmer von Münster Nr. 36
- Johann Jakob (1753-1839) heiratet 1782 in Kirchroth Eva Färber von Aufroth und lässt sich als Schmied in Kirchroth nieder
- Anna Maria (1758-1835) heiratet 1798 in Kirchroth den Schullehrer Michael Fuchs von Kirchroth
- Bartholomäus (1762-1838), Hofnachfolger
Bartholomäus Pummer übernimmt das Anwesen und heiratet viermal:
1. 1798 Anna Maria Berger von Steinach Nr. 16
2. 1810 Anna Maria Bugl von Münster Nr. 20
3. 1821 Walburga Donhauser Lehrerstochter von Münster
4. 1823 Anna Maria Hornauer von der Schwemm
Nach Bartholomäus Tod erben 1838 die Kinder Bartholomäus, Anna Maria, Jakob, Johann, Joseph, Peter und Katharina Pummer das Anwesen.
Sohn Johann Baptist aus der zweiten Ehe erwirbt 1843 das Gütleranwesen mit 11 Tagwerk Grundbesitz von den Geschwistern.
1845 heiratet er die Gütlerstochter Anna Maria Sieber von Münster Nr. 38 und nach deren Tod 1861 heiratet er die Halbbauerstochter Therese Fritsch von Geßmannszell.
Als Johann Pummer 1875 im Alter von 61 Jahren stirbt, veräußert die Witwe das Anwesen am 1. Juli 1876 an Lorenz und Magdalena Heuschneider.
1882 erwerben Simon und Therese Geier das Anwesen. Simon stamm aus dem Geier-Hof Hs.Nr. 13 in Münster.
Das Paar hat einen Sohn: Joseph Geier (*1887), der 1918 in den Sieber-Hof, Hs.Nr. 21, in Münster einheiratet.
Simon Geier stirbt 1888 mit nur 34 Jahren bei einem Unfall. Seine Witwe heiratet 1889 den Gütlerssohn Joseph Färber.
Später geht das Anwesen an deren Sohn Otto Färber über.
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram München
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645, fol 3 Übergab am 14.05.1740
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 I, fol 25‘ Kaufbrief 18.09.1743
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 21.08.2025
Das Buglgütl Hs.Nr. 21
ab 1890: Hs.Nr. 25, heute Kirchplatz 4
von Claudia Heigl
In Münster existierten bis zur Verlegung des Kollegiatstifts St. Tiburtius im Jahr 1581 nach Straubing acht Chorherrenhäuser sowie zwei Gebäude für die Benefiziaten. Diese reihten sich um die Kirche St. Tiburtius.
Vermutlich handelte es sich bei der hier beschriebenen Hofstelle um eines dieser Häuser.1
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Betram, München
Seit 1657 sind Anna und Thomas Bugl an diesem Ort ansässig. Das Ehepaar war zuvor in Agendorf wohnhaft. Im Mai 1657 erwirbt es von der Witwe Barbara Stubenhofer die Leibgerechtigkeit.2
Barbara, eine Tochter des Münsterer Wirts Andreas Bergmaier, hatte 1646 gemeinsam mit ihrem Ehemann Johann Stubenhofer das Wirtshaus in Münster übernommen. Nach dessen Tod im Jahr 1656 führte Markus Heilingmayer das Wirtshaus weiter. Das Leibrecht am benachbarten Gütl verkaufte Barbara an Thomas Bugl.
Von Anna und Thomas Bugl sind sechs Kinder bekannt:
- Bartholomäus (* ca. 1644 +1719), Hoferbe
- Ursula heiratet 1674 in Münster Daniel Steiblmüller
- Elisabeth (*09.05.1656 in Agendorf) heiratet 1682 in Münster Georg Zierer von Zeitldorn
- Michael heiratet 1681 in Münster Jakobe Schweinhamer und macht sich als Schneider in Münster Nr. 33 sesshaft
- Maria (* 09.01.1661 in Münster +1732) heiratet 1683 in Münster Georg Agsteiner von Münster Nr. 6
- Barbara (* 03.01.1664 in Münster)
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
1838 erhielt das Anwesen die Hausnummer 5, welche 1890 in Hausnummer 8 geändert wurde.
1674 übergeben Thomas und Anna Bugl das Leibrecht an ihren Sohn Bartholomäus, der die Bauerstochter Gertrud Sieber von Münster Nr. 3 heiratet.3 Nach dem Tod ihres Mannes geht Anna eine zweite Ehe mit dem Witwer Johann Ecker aus Gschwendt ein.
Im Stiftregister von 1685 sind die jährlichen Abgaben an das Kollegiatstift Straubing vermerkt. Für das Haus selbst fallen 3 Schilling Regensburger Pfennige an – ein Hinweis darauf, dass es sich um ein ehemaliges Chorherrenhaus, wahrscheinlich in Steinbauweise, handelt. Zusätzlich zahlt Bartholomäus Abgaben für vier weitere Grundstücke.4
Bartholomäus und Gertrud Bugl haben acht Kinder, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichen:
- Simon (1675-1743) Hoferbe
- Margaretha (*1677) heiratet 1723 in Münster Lorenz Wimmerl von Unterzeitldorn
- Adam (*1679)
- Margaretha (*1687)
- Eva (*1689)
1708 folgt Sohn Simon als Hoferbe. Als Braut holt er Magdalena Wagner, eine Bauerstochter aus Aukenzell, auf den Hof.
Von den drei Kindern des Paares stirbt Sohn Sebastian 1711 im Alter von neun Jahren:
- Georg Joseph (*1709), heiratet 1723 die Halbbauerstochter Katharina Buchs von Hüttenzell und übernimmt den Hof seiner Braut
- Simon (*1713), Hoferbe
1737 übernimmt der gleichnamige Sohn Simon Bugl den Hof und heiratet Anna Hilmer aus Thalstetten.
Aus dieser Ehe gehen neun Kinder hervor:
- Johann Georg (1735-1786), Gütler in Münster Nr. 20, heiratet 1774 Anna Maria Weinzierl von Münster Nr. 20
- Joseph (*1737)
- Nikolaus (*1740)
- Maria Anna (1743-1810), Hoferbin
- Anna Maria (*1747)
- Andreas (*1749)
- Maria Ursula (*1753)
Tochter Maria Anna übernimmt bereits 1770 den elterlichen Hof und vermählt sich mit dem Bauerssohn Martin Sieber von Münster Nr. 31 (heute Bergstr. 4).
Das Paar hat fünf Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichen:
- Anna Maria (1774-1845) heiratet 1803 den Halbbauern Christoph Fischer von Münster Nr. 47
- Joseph (1775-1842), Hoferbe
- Martin (*1778) heiratet 1800 am Bogenberg Maria Anna Naber, die Tochter eines Bäckers aus Bogen, und wird selbst Bäcker in Bogen
1800 übernimmt Sohn Joseph den Hof in Münster. 1809 geht er eine Verbindung mit Theresia Laschinger, eine Söldnerstochter aus Münster Nr. 1, ein.
Drei Kinder sind von ihnen bekannt:
- Joseph (1813-1878), Hoferbe
- Anna Maria (1815-1882) heiratet 1844 den Söldner Johann Geier von Münster Nr. 13
- Johann Georg (*1820)
1844 geht der Hof an den gleichnamigen Sohn Joseph Sieber über, der noch im gleichen Jahr Magdalena Weber, eine Bauerstochter von Münster Nr. 31, heiratet.
Aus dieser Ehe gehen neun Kinder hervor, von denen sechs erwachsen werden:
- Helena (*1846)
- Simon (*1850)
- Therese (*1852) heiratet 1879 in Ittling den Söldner Johann Hien von Öbling
- Joseph (1853-1917), Hoferbe
- Franz Xaver (1855-1924) erwirbt 1878 das Anwesen in Münster Nr. 45 und heiratet Franziska Gstettenbauer von Semmerdorf
- Ferdinand (1859-1935) heiratet 1886 in das Anwesen seiner Ehefrau Maria Lankes von Münster Nr. 38 ein.
1878 übernimmt Sohn Joseph den 42 Tagwerk großen Hof und vermählt sich mit Magdalena Kaiser, eine Schmiedstochter aus Furth bei Bogen.
Von ihren fünf Kindern sterben drei im Kindesalter, nur zwei erreichen das Erwachsenenalter:
- Kreszenz (*1886)
- Maria (1889-1943), Hoferbin
Maria übernimmt den Hof und heiratet 1918 Joseph Geier, einen Bauerssohn vom „Pummergütl“ Hs.Nr. 52 (heute Falkenfelser Str. 13).
Der Besitz geht später an ihren Sohn Otto Geier (1927-1987) über, der zu dieser Zeit zehn Generationen im Familienbesitz war.
1 Im Zins- und Stiftbuches des Kollegiatstiftes von 1685 werden bei neun Anwesen die Häuser, die alle um die Kirche liegen, außergewöhnlich hoch besteuert, da es hier wahrscheinlich sogar um Steinbauten handelte. Hierzu gehört auch dieses Anwesen.
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 86‘ Kauf 1675
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 86‘ Kauf 1675
4 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 140‘
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 12.08.2025