Die Besitzer des Häusleranwesen Hs.Nr. 19 in Steinach

(heute Wittelsbacher Str. 3)

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Das Anwesen erscheint 1760 noch nicht im Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach. Das Grundstück dürfte zur  "alten Mühle" in Steinach  (späteres Thanner-Wirtshaus) gehört haben oder evtl. sogar deren Standort gewesen sein.

1794 errichtet Ring Thomas hierauf ein kleines Haus. Er hat als Maurer wahrscheinlich in der nahegelegenen Steinacher Ziegelhütte gearbeitet und das Grundstück von seinem Arbeitgeber und dem Steinacher Gutsbesitzer Felix Graf von Zech von Lobming erwerben können.

 

Uraufnahme Gegenueberstellung 19

Uraufnahme aus dem Jahr 1827 mit der Bebauung von 2022 überlagert.
Der Bachlauf wurde im Rahmen der Meliorationsarbeiten begradigt. Er verläuft heute weiter westlich.
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 


Mit der Bauerstochter Theresia Hartberger hat er vor der Ehe bereits vier Kinder (*1780 Anna Maria, *1785 Georg, *1791 Theresia, *+1792 Joseph).
Nach damaliger Gesetzgebung konnte man nur heiraten, wenn das Ehepaar Immobilienbesitz vorweisen konnte (oder ein entsprechendes gesichertes Einkommen).  Grund hierfür war, dass die Gemeinde vermeiden wollte, dass sie bei einem vorzeitigen Tod des Mannes der Witwe und ihren Kindern Armenfürsorge zahlen mussten.

14 Jahre nach der Geburt des ersten Kindes reicht das Ersparte und die Mitgift von Therese um sich ein kleines Grundstück leisten zu können und hierauf ein Haus zu bauen. Die beiden heiraten und es kommen nochmals zwei Kinder ehelich zur Welt (*1795 Joseph, *+1798 Johann Baptist).

 

 Ring Besitzer

 

1818 können Thomas und Theresia Ring das Hafneranwesen im oberen Dorf (Hs.Nr. 69, Hafnerstr. 14) von Josef Schützinger kaufen. Von da ab wird Thomas Ring als Hafner bezeichnet.

Das kleine Häusleranwesen im unteren Dorf verkauft er an den Schneider Anton Haindl um 470 Gulden. 1838 übernimmt es dessen Sohn Michael Haindl.

 

Haindl Besitzer

 

 

1857 verkaufen Michael und Walburga Haindl das Gütl an den Hafnerssohn und Zimmermann Georg Grüneisl von Steinach und erwerben dafür das Elternhaus von Walburga (Hs. Nr. 28, Götzstr. 8) von ihrem Schwager Alois Sagmeister.

 

Grneisl Besitzer

 

Georg nimmt die die Zimmermannstochter Anna Maria Gierl von Kapflhof bei Haselbach zur Ehefrau.

1883 übergibt die verwitwete Mutter Maria Grüneisl das kleine Gütl mit 5,8 Tagwerk Grundbesitz an ihre Tochter Anna und deren zukünftigen Ehemann Joseph Miedaner von Wolferszell.
1887 verkaufen beide einen kleinen Teil des Grundstückes an Rupert und Amalie Bemmerl, die darauf ein kleines Haus errichten (Hs.Nr. 87)

1911 übernehmen das Anwesen Alois Schmid und Kreszenz, geb. Miedaner vom Vater bzw. Schwiegervater.

 

AK STEI 113

Das Miedaner-Haus neben dem Gasthaus Thanner um 1901
Quelle: Auszug aus einer Ansichtskarte, gelaufen 1902

 

 

 

1936 kaufen das Anwesen Florian Scherrer (1893-1942) und seine Ehefrau Anna geb. Hörndl (1897-1959).
Durch Heirat der Tochter ändert sich der Familienname der Eigentümer auf Zäch.

 

 

 

Quellen:
Bay. HStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248 und 517, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1752 und 1760

Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Steinach 1843 - 1960,  Bd. 17-42/4, 17-42/7, 17-42/11
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach