Die Besitzer der "Sölde, das Bräuhaus genannt"
aufgegangen in den Englberger-Hof bzw. Dietl-Hof
heute drei Anwesen in Steinach
von Claudia Heigl
An der Bachstraße, am südlich Rand vom urpsprünglichen alten Dorf, lagen einst drei Sölden und ein großer Hof:
- das Englbergergut
- die Sölde beim Hopfengarten
- die Sölde „das Bräuhaus“ genannt
- die Wurzersölde
Alle wurden im 17. Jahrhundert mit dem Englbergergut zusammengelegt - dem späteren Dietl-Hof in Steinach.
Nr. 1 war ein Hopfengarten des Schlossgutes.
In unmittelbarer Nähe lagen die "Sölde beim Hopfengarten", die Sölde "das Bräuhaus" genannt, die Wurzersölde und der Engelbergerhof
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
15831 wird die Sölde als "Das Brohaus" bezeichnet, auf dem der Weinzierl Wolfgang Hagn das Leibrecht besaß.
Das Leibrecht bedeutet, dass der jeweilige Bauer das Nutzungsrecht für den Hof nur auf seine Lebenszeit von der Schlossherrschaft überschrieben bekommen hatte. Im Gegensatz zum Erbbrecht, das er weitervererben und verkaufen konnte. Auch beim Leibrecht konnte der Nutznießer sein Nutzungsrecht auf dem Hof "weiterverkaufen", dass aber mit seinem Tod endete.
16232 ist auf der "Sölde, das Bräuhaus genannt" das Leibrecht auf den bereits verstorbenen Weinzierl Wolf Weber geschrieben. Seine Witwe Margaretha teilt sich nun das Leibrecht mit ihren Schwägerinnen Elisabeth Fuchs und Anna, Ehefrau des Hans Prindl zu Alburg. Margaretha Weber braucht jedoch keine Abgaben an die Schlossherrschaft zu entrichten, "da sie die Arbeit auf den 24 Tagwerk Weinberg verrichtet".
Nachfolger wird Simon Hagn
16413 hat auf der Sölde ein Hans Eggert bereits das vorteilhaftere Erbrecht.
16914 wird ein Thomas Egger als Söldner auf der „Prey Sölde“ genannt. Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine Verwandtschaft des Johann bzw. Mathias Ecker.
Als Thomas Ecker ca- 1699 den Englberger-Hof erwirbt, legt er wahrscheinlich die Bräusölde mit diesem zusammen.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827, überlagert mit der Topographischen Karte von 2021
Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, S. 96
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Giltregister von 1691
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691