Die Brauerei im Alten Schloss Steinach

 

von Hans Agsteiner und Claudia Heigl

 

 

 

 

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Rechts die alte Schlossbrauerei
Aufnahme ca. aus dem Jahr 1904
(Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Nachlass Ludwig Niggl)

 

Die Geschichte von Steinach wurde in weiten Bereichen von zahlreichen Adelsherrschaften geprägt, die zuerst auf der Burg Steinach und ab 1549 in dem Alten Schloss residierten. Seit 1336 finden wir in Steinach das Rittergeschlecht der Warter von der Wart, deren Stammburg Wart im Vilstal bei Reisbach liegt.

Als Obereigentümer besaßen sie eine Anzahl von Bauernhöfen, die sie auf Freistift, Leibrecht oder Erbrecht ihren Grundholden überließen. Im Gegenzug erhielten sie hierfür diverse Abgaben und Zinszahlungen. Daneben gab es noch das Schlossgut selbst, das sie Mithilfe eines Verwalters oder Meiers bewirtschafteten. Mit diesen Einkünften konnten sie ein mehr oder weniger standesgemäßes Leben führen. Handwerkliche Betätigung oder Handel waren den Rittern im hohen Mittelalter verboten; sie widersprachen dem ritterlichen Ehrenkodex.

Im späten Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit verarmten die Adelsherrschaften Zusehens. Grund hierfür sollte eine allgemeine Verteuerung sein, die sich durch das ganze 16. Jahrhundert zog. Diese negative Entwicklung machte auch vor den Steinacher Burgtoren nicht halt. Bereits Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Warter in finanziellen Nöten. Ein geplanter Verkauf der Steinacher Burg an die Ortenburger kam wahrscheinlich nicht zustande, aber dafür verkauften sie einen Hof in Rotham an das Gotteshaus St. Michael in Steinach und den Berghof, den Sackhof, die Tafern in Wolferszell, den Hof in „Innersteinach“, die zwei Höfe in Pellham und eine Sölde in Bärnzell an den reichen Straubinger Bürger und Handelsmann Hermann Zeller.

Der bayerische Landesherr musste notgedrungen geeignete Maßnahmen treffen, um die finanzielle Situation des Adels zu verbessern. Die bayerischen Herzöge stiegen in kurzer Zeit zum größten Salzproduzenten und Salzhändler in Süddeutschland auf und machten damit enorme Gewinne. Ihrem Adel erlaubten sie jetzt durch besondere Gnadenbeweise gewerbliche Betätigung, z.B. die Eisengewinnung in der Oberpfalz und schließlich das Betreiben von Brauhäusern.
Es entstanden auf dem Lande bei vielen Adelssitzen Schlossbrauereien, so auch in Steinach.

Das Recht, Bier zu brauen, wurde ursprünglich aus dem Recht abgeleitet, die eigene Sache nach Belieben zu verarbeiten. Jede Familie braute ihren Bedarf für sich, später brauten mehrere Familien abwechselnd füreinander. Aber bereits aus der Passauer Bierordnung von 1331 geht hervor, dass inzwischen das allgemeine Recht zum Bierbrauen auf Vorberechtigte beschränkt worden war, vor allem auf diejenigen, die Bier zum öffentlichen Ausschank brauten. Die Braurechte entstanden und damit die Brauereien. Dieses Recht wurde vom bayerischen Herzog verliehen.

 

In den alten vorliegenden Urkunden der Schlossgeschichte Steinach aus dem Jahr 1398 und 1436 werden nur Weingärten erwähnt, so dass anzunehmen ist, dass im Steinacher Schloss noch kein Bier gebraut wurde. Zumindest nicht in großem Umfang. Im späten Mittelalter wurde auch nur wenig Bier getrunken, man sprach vielmehr dem billigen Bayerwein zu, der fass- und eimerweise gehandelt wurde. In Mitteleuropa war es damals viel wärmer als heute, so dass der Weinanbau prächtig gedieh. Im Stiftregister von 16231 werden 24 Tagwerk Weingärten aufgeführt, die zum Schlossgut gehören.

 

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1509

Als das Steinacher Schlossgut im Jahre 1509 von den Warter an Wilhelm von Paulsdorf von Falkenfels verpfändet wurde, wird nun das erste Mal ein Steinacher Bräuhaus erwähnt. 1519 konnten die Verbindlichkeiten von Christoph von der Wart von seinem Stiefvater wieder eingelöst werden. Als sein Sohn, der Lutheraner Hans Wolfgang von der Wart, das Schlossgut 1583 u.a. wegen seiner neugläubigen Gesinnung endgültig verkaufen muss, wird im Kaufvertrag aufgeführt: „… Bräuhaus mit allem Braugeschirr und Zubehör“. Lt. Schlicht stand das erste Steinacher Bräuhaus dort, wo später die herrschaftlichen Pferde untergebracht waren2.

Im Stiftregister von 16233 wird das Bräuhaus ebenfalls aufgeführt: „dann ist im Hof ein wohlerbautes mit aller Notdurft versehenes gemauertes Bräuhaus, dabei alles notwendiges Bräugeschirr.“ Auch über die Einnahme gibt uns das Register Auskunft: „Die alte Bräugerechtigkeit und Hofpengarten jährliche Nutzung wird angeschlagen mit 200 Gulden.“
Im Vergleich – von allen ihren Hofmarksuntertanen zusammen bekamen die Schlossherren jährlich 136 Gulden an Gilteinnahmen.

 

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Michael Wening hat in seinem 1726 gefertigten Kupferstich im südlichen Bereich des Schlosshofes ein mehrgeschoßiges Gebäude mit umfangreichen Holzvorräten dargestellt. Das Gebäude dürfte als erstes Steinacher Bräuhaus in Betracht kommen. Auch die großen Holzstapel deuten darauf hin, denn zum Bierbrauen war viel Holz erforderlich. Die Lage stimmt auch mit der oben erwähnten Schilderung von Josef Schlicht überein.

 

 

Der Betrieb des schlosseigenen Hopfengartens gestaltete sich kostengünstig für die Schlossherrschaft, da die Dorfbewohner hier Scharwerksdienst leisten mussten. Im gleichen Register finden wir den Vermerk: „die Hand- und Schaufl-Scharwerch zu verrichten hatten, item das Hopfenstangen-Abnehmen und Procken“.

Alte Steinacher Flurnamen weisen auf den Hopfenanbau im Dorf hin: „Hopfengarten am Dietl“, „Sölde am Hopfengarten“, „Hopfengartenacker“ und „Hopfengartenackerl“.

In der alten Uraufnahme von 1827 sind noch zwei Hopfenanpflanzungen eingezeichnet - der "Hopfengarten" und der "Hopfengarten am Dietl".

 

uraufnahme 1827 hopfengarten

 Uraufnahme aus dem Jahr 1827
(Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

 

 

Die Brauerei - eine bedeutende Einnahmequelle

Schlicht konnte noch die Unterlagen im alten Schlossarchiv auswerten. In der „Amts- und Preurechnung für das Wirtschaftsjahr 1. Oktober 1712 bis 30. September 1713“ führt der damalige Gutsverwalter Philipp Volk auf4:
„Es gingen in’s herrschaftliche Sudhaus hinein 100 Schaff Gerste und 4 Zentner 42 Pfd. Faßpech.
Von der Gerste waren 46 Schaff erkauft, 23 Schaff selbst erbaut, 2 Schaff von den Untertanen eingedient; vermalzt wurden 68 Schaff, versotten 55 zum Winter- und 26 Schaff zum Sommerbier.
Hieraus kamen alsdann 459 Eimer Sommer-, 982 Eimer Winterbier und 12 Eimer „Brandwein“.

Hiervon konnte bei 164 Eimer Bier und 4 Eimern Brandwein in Geld nichts angesetzt werden, weil dieselben auf Besoldung oder Gästebewirtung aufgingen.“

Nettoeinnahmen aus dem Bräuhaus wurden mit 579 Gulden angesetzt.

Die weiteren Einnahmen des Gutsbesitzers aus dem Erlös von Getreide (143 fl5.), Viehverkauf (189 fl.), Laudemium (37 fl.), Strafgeldern (14 fl 56 Kr.) und Stiftsgelder von den Untertanen (260 fl.) belief sich auf insgesamt 658 Gulden. Damit macht der Erlös aus dem Bräuhaus fast 47 % der Gesamteinnahmen des Gutsherrn von insgesamt 1237 Gulden aus.

1718/1719 werden insgesamt 1540 Eimer Bier und 20 Eimer Brandwein gebraut6.

 

Der erste Bierkeller der Schlossbrauerei

Als Franz Adam Achaz Graf von Hörwarth die Hofmark von seinem Vater 1710 übernimmt, hat der spätere Viztum von Straubing ambitionierte Pläne für Schloss und Hofmark Steinach.

1736 lässt er mit den Gesamtkosten in Höhe von 431 Gulden den „neuen Sommerkeller“ ausgraben und einwölben6. Lt. Schlicht ist das der nordwärts unter die Kapelle hineinlaufende Trakt der Schlosskellerei, weiter schreibt er „die riesigen Bäume (5 Kästen – wohl Kastanien - und 1 Linde), welche den Zweck haben, das lagernde Bier zu beschatten, wurden wohl damals gepflanzt, tragen somit ein Alter von 150 Jahren.“7

1734 werden sieben Wirte von der Brauerei beliefert:
- der Hofwirt in Steinach (die alte Hoftaferne Hs.Nr. 24)  mit 123 Eimern Bier
- der hiesige Bäck Pösl (heute Bäckerei Röckl Hs.Nr. 59) mit 201 Eimern
- der Wirt in Oberparkstetten
- der Wirt zu Muckenwinkling
- der Wirt in Agendorf
- der Wirt in Reibersdorf
- der Wirt in Unterparkstetten

Zusätzlich wird noch ausgeliefert:
- an die Herrschaft nach Straubing 34 Eimer
- als Trunk für die Bediensteten 46 ½ Eimer
- in den Pfarrhof 60 Eimer

1737 gibt der Hofmarksherr dem Steinacher Bäcker Johann Georg Pösl die Erlaubnis im oberen Dorf das neue Wirtshaus neben dessen Bäckerei zu errichten (Gasthaus Krone).

Im österreichischen Erbfolgekrieg leidet das Schloss und die Schlossbrauerei sehr unter den Besatzern:
Graf von Hörwarth schreibt hierzu: die österreichische Armee habe ihm in den Jahren 1743, 1744, 1745 alles „eingezimmerte Kellerbier ausgetrunken und gewalttätig weggeführt, auch Getreide aus dem Kasten und das Malz abgenommen“.
Franz Adam Hörwarth ließ nach dem Krieg einen „refierkundig in der ganzen Nachbarschaft besten und pfennigvergeltlichen Trunk“ bräuen; allein der Verschleiß (Verbrauch) war gleichwohl „ein sehr schlechter“, den Leuten fehlte das Geld um zu trinken6.

 

Der Brauerei-Neubau im Jahr 1784

Das rund 300-jährige erste Bräuhaus der Warter ist Ende des 18. Jahrhunderts baufällig und zu klein. Deshalb geht 1784 der damalige Steinacher Schlossbesitzer Kajetan Graf von Hörwarth daran, eine neue Brauerei zu errichten, die ebenfalls wieder eine ergiebige Finanzquelle werden sollte.
Er beauftragt den Zimmermeister Erlacher aus Straubing mit der Ausarbeitung eines Bauplans und eines Kostenvoranschlags. Der Kostenvoranschlag lautet auf 2.241 Gulden. Doch das neue Bräuhaus wird größer und kostspieliger: es verschlingt 10.000 Gulden, mit deren Abzahlung, lt. Schlicht8, der reichsgräfliche Hofmarksherr drei Jahre lang nicht fertig wird.
Dazu hatte der Graf bloß zwei Wirte als Abnehmer seines Bieres - einen Notwirt9 und einen Freiwirt.

Die Lage der neuen Steinacher Schlossbrauerei ist uns aus der Uraufnahme von 1827 und dem erhaltenen Baulinienplan von 1869  bekannt.

 

uraufnahme 1827 beschriftet

 

lageplan 1869

Auf dem alten Baulinienplan von 1869 wurde der 1905 neu erbaute Kuhstall eingezeichnet,
der 1984 in Ferienappartements umgebaut wurde und heute Wohnungen beherbergt.
Die Nr. 5 zeigt die Lage der ehemaligen Brauerei.
(Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Baulinienplan)

 

1805 ist die Schlossökonomie und das Bräuhaus verpachtet an die Gebrüder Steiger. Die Pächter fordern eine eigene Wasserleitung ins Steinacher Schloss und der Administrator lässt ihnen eine solche legen. Bisher musste man alles Wasser aus dem tiefen Schlossbrunnen schöpfen. Dieser Schlossbrunnen war 96 Schuh (über 30 Meter) tief in den Felsen geschlagen und wird bereits 1620 erwähnt10.
Franz Seraph Steiger ist ein Onkel des Steinacher Pfarrers Dr. Franz Anton Steiger und betreibt auch das obere Wirtshaus in Steinach (heute Gasthaus Krone)

Mit dem Einzug des neuen Gutsbesitzer Eduard von Berchem-Königsfeld (1841-1883) beginnt wieder eine große Bautätigkeit auf dem Gutshof.
Sämtliche Wirtschaftsgebäude, außer dem Bau- und Bräuhaus wurden neu erbaut. Das Brauhaus wird vom ihm eingwölbt8.

Nachdem die Windmühle auf dem Kellerberg aufgegeben wird, lässt er 1860 einen Bierkeller in den ursprünglichen Weinberg graben und errichtet über dem Eingang ein sog. Kellerhaus, daß auch als Gaststätte im Sommer betrieben wird. Pächter des sehr beliebten Sommerkellers ist der Wirt des „oberen Wirtshauses“ in Steinach, der auch das gutsherrliche Bier ausschenkt.

Die Konkurrenz im Brauwesen war wegen der Vielzahl von Brauereien sehr groß, daher kauft der Gutsherr vier Wirtshäuser dazu, um sein Bier vertreiben zu können:
- 1875 das Wirtshaus in Münster (Gasthaus Grüner Kranz)
- um 1876 das Wirtshaus in Mitterfels (heute Gasthaus Fischer)
- 1879 das Wirtshaus im unteren Dorf (heute Thanner-Wirtshaus)
- das Wirtshaus zur eisernen Brücke in Straubing (heute Wenisch)

 

1883 lässt der Steinacher Schlossbesitzer noch einen Bräuhauskamin errichten, doch erweist sich dies später als eine Fehlmaßnahme.

 

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Auszug aus einer alten Zeichnung um 1886 - rechts die Schlossbrauerei
(Archiv f. Heimatgeschichte Steinach)

 

 

Als Anfang der 1880er Jahre der Bau einer Eisenbahnlinie von Straubing nach Viechtach bzw. nach Cham ins Auge gefasst wird, sind auch Pläne vorhanden, die Bahntrasse an Steinach vorbei laufen zu lassen und in Rotham eine Bahnstation zu errichten.

Als jedoch Eduard von Berchem-Königsfeld keine Zusicherung bekommt, dass hier nur sein Bier ausgeschenkt werden darf, spricht er sich gegen diese Pläne aus11.

Sein Sohn Rudolf Freiherr von Berchem-Königsfeld ist bei Übernahme des Gutes 1885 nicht bei bester Gesundheit. Der Betrieb des Schlossgutes wird bereits 1892 einer Münchener Immobilienbank übertragen. Hierbei verbleibt das Forst- und Bräuhaus im herrschaftlichen Betrieb, die gesamte Feldökonomie wird verpachtet.

 

 

 

Das Ende der Steinacher Schlossbrauerei

Am 21. August 1899 erwirbt Dr. Carl von Lang-Puchhof den Gutsbesitz in Steinach von der Witwe Marie-Zoe Freifrau von Berchem-Königsfeld.
Zum großen Leidwesen der Steinacher wird der herrschaftliche Braubetrieb von dem neuen Schlossherrn aufgegeben und die vier Wirtshäuser in Steinach, Münster, Mitterfels und Straubing  am 04.September 1899 an die Bierbrauerseheleute Ludwig und Karolina Neumayer von Straubing verkauft.

 

1901 verkauft der Puchhofer Gutsbesitzer seinem späteren Schwiegersohn  Karl August Schmieder das Schlossgut Steinach.

 

brauerei

Die letze Aufnahme von der Brauerei kurz vor ihrem Abriss 1905
(Quelle: Fotoalben von Mary von Schmieder)

 

Um für die neuen Kuhstall den geräumigen Bauplatz zu schaffen, müssen drei Steinacher Schlossbauten weichen:
- das Bräuhaus
- das Torhaus
- und das Bauhaus.

Am 10. August 1905 lässt der Bauführer in den Bräuhauskamin von 1883 Eisenkeile hineintreiben: ein dumpfer Krach mit Staubwolke und der Brauschlot liegt in Trümmern.

Nach 400 Jahren endet somit endgültig die Geschichte der Steinacher Schlossbrauerei.

 

 

1908 errichtet Simon Bugl mit einem neuen Wirtshaus (später Uhrmann-Wirthaus) eine neue kleine Brauerei. Er kann sich aber nicht lange halten und sie geht bald wieder ein.

 

 

 

 

Bekannte Braumeister in Steinach:

Die Braumeister wohnten mit ihren Familien im Brauhaus12.

1646 - 1651: Engl Johann und Walburga, Braumeister und Müller
Von ihnen kommen drei Kinder in Steinach zur Welt.

1655 – 1658:  Silbernagl Johann und Eva
Drei Kinder kommen zwischen 1655-1658 zur Welt. Bei zwei Mädchen ist die Hofmarksherrin Taufpatin.

1668 – 1676: Balthasar Berger (+09.11.1676) und Eva, geb. Bogner von Steinach
Von dem Ehepaar sind fünf Kinder bekannt, die zwischen 1669 und 1676 geboren werden.

1695: Hausinger Christoph (1665-1695). Der ledige Wirtssohn von Agendorf stirbt am 02.06.1695 in Steinach im Alter von 29 Jahren als Bierbrauer.

1698 - 1701: Johann PETER u. Johanna, geb. Ihrl von Landau
1698 heiratet der Witwer von Geiselhöring Johann geb. Ihrl, eine Schneiderstochter von Landau. Drei Kinder kommen in Steinach zur Welt.

1716 – 1722: Santl Michael, ein Bauerssohn von Loitzendorf (+14.10.1722) u. Barbara geb. Freundorfer von Ascha (+1716). In zweiter Ehe heiratet Michael Santl 1718 die Schneiderstochter Maria Zollner von Gossersdorf.

1722: Johann Georg Hiermayer und Anna Maria

1741 - 1744: Mayr Jakob und Susanna
Drei Kinder kommen von den Bierbrauerseheleuten zwischen 1741 und 1744 zur Welt. Jakob wird auch als Wirt bezeichnet13.

1758 - 1760: Koller Joseph und Maria Cäcilia, geb. Preller von Wiesing. Im Januar 1758 stirbt die Bierbrauersgattin Katharina Koller. Im Mai heiratet der Witwer die Landarzttochter Maria Cäcilia Preller von Wiesing. Auch Koller wird als Bierbrauer und Wirt im Schloss Steinach bezeichnet.

1767: Johann Mayr von Mühltahl b. Weyarn und Anna Maria, geb. Pözlberger. Johann Mayr ist ebenfalls als Bierbrauer und Wirt tätig.

1775 – 1782: Wolfgang Einberger u. Maria Katharina geb. Kitzinger von Eberhardsreuth b. Schönberg
Zwischen 1776 und 1782 kommen fünf Kinder des Ehepaares in Steinach zur Welt. Er wird nur noch als Bierbrauer im Schloss bezeichnet.

1786 – 1791: Aschenbrenner Martin u. Magdalena geb. Hahn von Mitterskirchen. 1790 heiratet der Bierbrauer in zweiter Ehe die Bierbrauerstochter Clara Jakob von Hengersberg.

1794: Winkler Martin von Mausdorf heiratet 1794 die Jägerstochter Katharina Pentinger von Steinach. Zwischen 1808 und 1814 übernehmen sie das kleine Häusleranwesen ihrer Schwester und Schwagern Schmidt Hubert und Anna neben dem Schloss (alte Hs.Nr. 35, später Bielmeier-Anwesen.) Martin Winkler stirbt am 22.11.1825 im Alter von 77 Jahren in Steinach und wird als „pensionierter Braumeister“ bezeichnet.

1849 – 1855: Anton Schedlbauer und Maria geb. Ebner, wird ab 1857 als Bräumeister in Straubing genannt.

um 1890: Kellner Andreas und Anna geb. Schmal von Sattelpeilstein. Ihr Sohn Ludwig heiratet 1890 in Steinach Katharina Laumer von Steinach.

 

 

1 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister über das adlige Gut und Hofmark Steinach 1623
2 Steinach. ein niederbay. Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen in der Unterhaltungsbeilage des Straubinger Tagblatts am 22.05.1882. Etwa um diese Zeit wurde auch die Brauerei in Irlbach und ggf. auch in Falkenfels gegründet.
3 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister über das adlige Gut und Hofmark Steinach 1623
4 Steinach. ein niederbay. Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen in der Unterhaltungsbeilage des Straubinger Tagblatts am 13.03.1882
5 fl. = Akz.f. Florin bedeutet Gulden.
6 Steinach. ein niederbay. Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen in der Unterhaltungsbeilage des Straubinger Tagblatts am 03.04.1882
7 Schlicht notierte dies im Jahr 1882
8 Steinach. ein niederbay. Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen in der Unterhaltungsbeilage des Straubinger Tagblatts am 22.05.1882
9 Wirte die nur das herrschaftliche Bier ausschenken durften (Bierzwang) nannte man Notwirte. Im Gegensatz zu den freien Wirten, die ihre Brauerei selbst wählen durften.
10 Steinach. ein niederbay. Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen in der Unterhaltungsbeilage des Straubinger Tagblatts am 12.06.1882
11 Handschriftlicher Vermerk des späteren Schlossverwalters Ludwig Niggl auf einem Zeitungsbericht über den geplanten Bau einer Bahnlinie über das Kinsachtal. Straubing Zeitung 1961 (Sig. ZEIT-STEI_19)
12 Die Personendaten wurden aus dem Matrikel der Pfarrei Steinach entnommen. Die Jahreszahlen geben den ersten und letzten Eintrag im Kirchenbuch an.
13 Wahrscheinlich gab es in der Zeit zwischen 1741 und 1767 einen Bierausschank im Schloss.

 

Weitere Quellen:
StA Landshut, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Steinach 17/42-8 und Münster 17/22-10
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel Steinach
Agsteiner H., Die ehemalige Schlossbrauerei Steinach und ihr Bierkeller im Kellerberg, veröffentlicht im Straubinger Tagblatt am 21.08.2003

 

Stand: 02.03.2023