Das "Nebenhaus" des Geyerhofes Hs.Nr. 27 ½ - heute Malterer

in Pellham

 

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Dieses Anwesen gehörte ursprünglich zu dem 120 Tagwerk großen „Geyerhof“ Hs.Nr. 27 in Pellham.

1874 verkaufen das Ehepaar Joseph und Theresia Gierl von Agendorf den „Geyerhof“ an Michael und Walburga Schnagl, nachdem sie ca. 50 Tagwerk davon abgetrennt haben.

Zwei Jahre später, am 07.10.1876 verkaufen Michael und Walburga Schnagl das danebenliegende „Brennhaus mit Stallung unter einem Dache“ und einigem Grundbesitz an Georg und Margaretha Malterer.

 

Am 14. Oktober 1885 kommt es beinahe zur Katastrophe. Der Stall des Malterer-Anwesens brennt ab, doch das Wohnhaus, das bereits Feuer gefangen hat, kann noch gerettet werden.
Bei solchen Bränden waren alle umliegenden Gebäude durch den Funkenflug in großer Gefahr. Aus Dankbarkeit stifteten die Pellhamer eine Votivtafel in der Wallfahrtskirche St. Ursula auf dem  Pilgramsberg.

 

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Vorne brennt der Stall, während dahinter das bereits brennende Dach des Wohnhauses gelöscht wird.
Links im Hintergrund ist das Bauernhaus der Familie Schnagl (heute Wolf) zu sehen. Rechts daneben das Haus der Familie Bachl (heute Mandl).
Votivtafel in der Wallfahrtskirche auf dem Pilgramsberg
Bild: Claudia Heigl


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 Zusätzlich errichtet die Familie Malterer aus Dankbarkeit noch ein Kreuz beim Anwesen.

 

 

 

Malterer

 

 

1896 übernimmt Georg Malterer den Besitz von seinen zwei Schwestern, nachdem die Eltern bereits verstorben waren, und vermählt sich mit Rosina Aumer von Rattiszell. Das Ehepaar bekommt vierzehn Kinder, von denen ein Mädchen im Säuglingsalter stirbt. Eine weitere Tochter, Rosina, kommt mit sechs Jahren ums Leben, als sie sich im Juli 1907 an einer Sichel schneidet und verblutet.

 

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Malterer Rosina geb. Aumer (1874-1942) und Georg Malterer (1870-1973)
mit sieben ihrer dreizehn Kinder um 1921
Rosina (*1909), Maria (*1910), Karl (*1917), Jakob (*1912), Konrad (*1918), Max (1907) und Franziska (*1902)
Bild: Familie Malterer

 

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Rosina und Georg Malterer
Zeichnung: Familie Malterer

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Rosina Malterer, geb. Aumer in der typischen Tracht der Bäuerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts
Bild: Familie Malterer

 

 

1942 übernimmt Sohn Jakob Malterer (1912-1984) das Anwesen von seinem Vater und heiratet die Witwe Franziska Hilmer, geb. Geith (1918-2010).

 

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 Das Malterer Wohnhaus um 1950
Bild: Familie Malterer

 

 

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 vorne rechts das Malterer-Anwesen im November 2020
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-10, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859-1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960