Dorf Agendorf
Bei Agendorf handelt es sich um ein uraltes Siedlungsgebiet. Das Dorf selbst hatte bis ins 19. Jahrhundert nur neun Höfe.
1029 Der Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II - Bruno Bischof von Augsburg - vermacht das Gut Straubing (zu dem auch die Stadt Straubing u.a. mit Steinach, Agendorf, Kindlasberg, Bruckmühle, Pellham, Rotham, Hoerabach, Berghof, Sackhof, gehörten) dem Domkapitel Augsburg.
1535 verkaufte das Domkapitel die Rechte an der Stadt Straubing und div. Güter, u.a. auch von dem Dorf Agendorf, an Herzog Ludwig X. von Bayern.
Seitdem wurde der Grundbesitz vom Kastenamt Straubing verwaltet und als als "propsteiische Güter" bezeichnet
Agendorf im 30jährigen Krieg
Im November 1633 überfielen die Schweden das nahegelegene Kloster Oberalteich. Die umherziehenden Soldaten plünderten und verwüsteten die nächsten fünf Monate alle umliegenden Ortschaften. Davon wurde auch Agendorf schwer getroffen.Im Januar 1641 zogen sie nochmals durch die Gegend und zwischen Juli und September 1647 kamen sie schließlich ein drittes Mal und vernichteten hier die komplette Ernte, bzw. verhinderten, dass diese eingebracht werden konnte. Der dritte Überfall war so folgenschwer, dass im darauffolgenden Jahr - 1648 - von keinem Hof eine Abgabe entrichtet werden konnte.
Von den neun Familien im Ort überlebte nur die Familie Foidl bzw. war nach dem Krieg noch auf ihrem bisherigen Hof ansässig.
Das Dorf hatte keine eigene Kirche und Schule, sondern gehörte zur Pfarrei und dem Schulsprengel Steinach.
1808 wurde durch das organische Edikt Agendorf zur Gemeinde, zu der auch Wolferszell, Hoerabach, Muckenwinkling und Trudendorf gehörten.
Am 1.7.1974 wurde die Gemeinde Agendorf aufgelöst und zusammen mit Wolferszell und Hoerabach in die Gemeinde Steinach eingegliedert.
Muckenwinkling und Trudendorf kamen zur Gemeinde Oberalteich.
Luftaufnahme aus dem Jahr 2018
Bilder: Claudia Heigl
Übersicht der Agendorfer Höfe
alte |
Besitzer 1838 | Hofname 1838 | Neue Strasse und Haus Nr. | frühester bekannter Besitzer |
|
34 | Bachl Jakob | Der halbe Bergbauernhof | Mitterfelser Str. | 2 | 1578 |
35 | Gierl Xaver | Hagenauer- oder Faltlhofes | Kinsachweg | 1 | 1578 |
36 | Gmeinwieser Michael | Nebenhaus und Ausbruch a.d. Hagenauergütl Nr. 35 |
Mitterfelser Str. | 14 | 1833 |
36 1/2 | Mitterfelser Str. | 16 | |||
37 | Dietl Joseph | Der 1/4 Foidlhof | Kinsachweg | 4 | 1578 |
38 | Zeindlmayer Michael | Der Hienhof | Mitterfelser Str. | 3 | 1578 |
39 | Brunner Georg | Das 1/4 Kappengut | Mitterfelser Str. | 5 | 1578 |
40 | Spanner Georg | Nebenhaus von 41 | Mitterfelser Str. | 20 | 1578 |
41 | Spanner Georg | Der halbe Geigerhof | Mitterfelser Str. | 20 | |
42 | Mayer Sebastian | Das 1/8 Trinkgütl | Mitterfelser Str. | 12 | 1578 |
43 | Eyrer Johann | Das 1/4 Schustergütl | Mitterfelser Str. | 18 | 1578 |
44 | Das Hirtenhaus | 1639 | |||
45 | Wurm Johann | Der 1/4 Wirtshof | Mitterfelser Str. | 6 | 1550 |
46 | Wurm Johann | Nebenhaus des Wirtshauses (Stautner) |
Mitterfelser Str. | 6 | |
46 neu | Mitterfelser Str. | 10 | 1880 | ||
46 1/3 | Fischl Georg | Ausbruch aus d. Bruckmühle | Kinsachweg | 7 | 1829 |
46 1/2 | Hierl Johann | Ausbrüche aus dem Wirtshaus, (Schmied) |
Mitterfelser Str. | 8 | 1829 |
48 neu | Mitterfelser Str. | 22 | |||
80 | Mitterfelser Str. | 1 | 1892 | ||
86 | Kinsachweg | 5 | 1950 | ||
96 | Mitterfelser Str. | 11 | 1959 | ||
100 | Mitterfelser Str. | 13 | 1970 |
Die Besitzer der Höfe sind bis ins 16. Jahrhundert zurück lückenlos bekannt und können im Heimatarchiv eingesehen werden.
Text und Bilder: Claudia Heigl