Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinach
von Claudia Heigl
Unter dem Eindruck des siegreichen Feldzuges gegen Frankreich von 1870/71 wurden in Bayern an vielen Orten Veteranen- und Kriegervereine ins Leben gerufen.
Nachdem der Frieden wieder eingekehrt war und die Männer in ihre gewohnten Berufe zurückkehrten, entstand der innige Wunsch, die Bande, die während des Krieges geschmiedet wurden, aufrechtzuerhalten.
Im Jahr 1898 schlossen sich die ehemaligen Kriegsteilnehmer unter der Führung von Xaver Heigl zusammen, und so wurde der Veteranen- und Kriegerverein Steinach ins Leben gerufen. Der Steinacher Gutsbesitzer August von Schmieder stiftete die erste Fahne, die im Juni 1903 feierlich geweiht wurde.
Nach dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 trat Deutschland an der Seite von Österreich in den Krieg ein. Am 02.08.1914 ordnete der bayerische König Ludwig III. die allgemeine Mobilmachung an.
Euphorisch und voller Idealismus meldeten sich viele junge Männer freiwillig um für Ehre und Vaterland zu kämpfen.
Die Ernüchterung kam schnell auf dem Schlachtfeld und als die ersten Toten in der Pfarrei betrauter werden mussten, war der Krieg auch hier angekommen.
180 junge Männer aus der Pfarrei Steinach wurden eingezogen, von denen 44 nicht mehr heimkehrten.
Nach den entbehrungsreichen Jahren des Ersten Weltkrieges konnte 1930 der Wunsch eines Denkmals für die gefallenen Söhne und Ehemänner erfüllt werden, dass nach den Plänen des Architekten Ludwig Ruff aus Nürnberg an der Friedhofsmauer errichtet wurde. Am 19. Juli 1931 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Einweihung statt.
Niemand konnte damals ahnen, dass bereits 14 Jahre später 104 weitere Namen auf diesem Denkmal verewigt werden mussten – 67 Gefallene und 37 Vermisste aus dem Zweiten Weltkrieg.
Nach der Auflösung des Vereins im Jahr 1945 wurde dieser neun Jahre später unter dem Namen "Veteranen- und Kriegerverein Steinach" wiedergegründet. Im Jahr 1959 erfolgte eine Neubenennung in "Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinach", begleitet von einer neuen Satzung.
Das Kriegerdenkmal wurde im Laufe der Jahrzehnte immer wieder restauriert und die Grünanlage neugestaltet.
aufgenommen ca. 1940
aufgenommen ca. 1979
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins war die Weihe einer neuen Fahne im Jahr 1968, bei der Lieselotte Rothamer aus Rotham als Fahnenmutter fungierte.
1979 übernahm die KuSK Steinach die Patenstelle bei der Fahnenweihe der Krieger- und Soldatenkameradschaft Parkstetten und im Jahr 1985 bei der Fahnenweihe der Krieger- und Soldatenkameradschaft Münster.
Die vorrangige Aufgabe des Vereins ist und bleibt die Pflege und Instandhaltung des Kriegerdenkmals. Zudem steht die Pflege der Kameradschaft unter den ehemaligen Soldaten im Fokus.
Neben verschiedenen Aktivitäten gedenkt die Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinach jedes Jahr der gefallenen und vermissten Soldaten der Pfarrei Steinach am Kriegerdenkmal.
Anlässlich des 125-jährigen Gründungsfestes wurde eine Chronik über die Geschichte der Krieger- und Soldatenkameradschaft Steinach erstellt, die besonders auf die Schicksale der Kriegsopfer eingeht.