Erntezeit – die wichtigste Zeit im bäuerlichen Jahresablauf
von Claudia Heigl
Die Ernte war der wichtigste Zeitraum eines landwirtschaftlichen Jahres im landwirtschaftlich geprägten Dorf. Das erfolgreiche Einbringen und Lagern der Ernteerträge sicherte das Überleben im nächsten Winter.
In unserem Heimatarchiv liegen eine Vielzahl von Bildern, die die landwirtschaftlichen Abläufe im Gutshof, sowie auf bei den Bauern darstellen. Hier ein Auszug aus den Ernten Anfang des 20. Jahrhunderts um etwa 1920.
Fast alle Bilder stammen aus dem Nachlass von Ludwig Niggl, 1904-1945 Gutsverwalter von Steinach, der in unserem Archiv aufbewahrt wird.
Der Roggen wurde halbhoch mit Sicheln geschnitten, in Garben gelegt, gebunden und in Puppen aufgestellt. Die langen Stoppeln blieben zunächst stehen und wurden später mit der Sense geschnitten, zusammengerechnet auf Haufen gebracht und bei trockenem Wetter auf Mieten gesetzt. Dieses Stroh diente später als Einstreu. Dadurch gewann man eine kurz geschnittenes Einstreustroh und ein möglichst unkrautfreies Getreide. Außerdem sparte man dadurch Scheunenraum und Drescharbeit. Diese Arbeit war nur möglich in den kleinen mit Arbeitskräften überbesetzten Höfen.
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen 14.07.1931
Ernte von Silomais
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen 1931
Kartoffelernte
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen ca. 1931
Heuernte in Steinach mit Grasmäher auf der Bognerwiese (heute Sportplatz). Die in den 1920er Jahren schon als großer Fortschritt betrachtete Handmäher mussten schon um 3 Uhr früh mit der Arbeit beginnen.
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen ca. 1929
Das angetrocknete Gras wurde zusammengerechnet, um auf Heuhütten getrocknet zu werden.
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen ca. 1929
Später wurde das trockene Heu mit Pferdegespannen heimgefahren.
Quelle: Nachlass Ludwig Niggl, aufgenommen 27.08.1929
Text: Claudia Heigl
Bilder: Archiv für Heimatgeschichte