Die Pfarrer in Pfaffmünster

 

von Hans Agsteiner

 

 

Stiftspfarrer bis zur Verlegung des Kollegiatstifts nach Straubing im Jahre 1581

  1. Johannes (1381)

  2. Georg (um 1460)

  3. Ulrich Plädlinger (+1466)

  4. Peter Dantzerger (um 1485)

  5. Joanes Schwendner (ab 1483)

  6. Balthasar Perger (ca. 1499)

  7. Paul Wirth (bis 1499)

  8. Georg Weinzierl (+1500)

  9. Erhard Gaster (+1520)

  10. Wolfgang Haumperger (um 1530)

  11. Jörg Hüerer (um 1521)

  12. Joanes Streicher (1526)

  13. Friedrich Pumer (resign. 1533)

  14. Christoph Talmeier (+1551)

  15. Wolfgang Sauer (um 1555)

  16. Georg Theiminger (+1560)

  17. Andreas Gertzner (bis 1561)

  18. Melchior Theiminger (ab 1561)

  19. Leonhard Neumayr (+1571)

  20. Bartholomäus Holtaler (ab 1571)

  21. Johannes Gerzer (+1575)

  22. Johann Firnschild (+1576)

  23. Christoph Lenger (bis 1576)

  24. Wolfgang Rath (1576 – ca. 1580)
    fo muen 23











    Darstellung im Portraitbuch der Straubinger Priesterbruderschaft (Stadtarchiv Straubing)












  25. Leopold Ziegldrum (1581)

 

Pfarrer und Pfarrvikare 1581 – 1803

  1. Christoph Lenger (1581 – 1597)
    lenger christoph
    Pfarrer Christoph Lenger wollte nicht mit den Chorherren bei der Stiftsverlegung 1581 nach Straubing umsiedeln, sondern als Pfarrer in Münster bleiben. Diese Bitte wurde ihm auch gewährt. Er stammte aus Gerzen bei Vilsbiburg; sein Geburtsjahr wird mit 1535 angegeben. 1561 wurde er zum Priester geweiht. Lengers Bruder, Hans Lenger, war Hofwirt in Steinach.
    Schon bald nach der Übernahme der Pfarrei Pfaffmünster hatte Christoph Lenger eine Auseinandersetzung mit seinem Mesner Hans Öberl. In Folge des Streits wurde der Pfarrer mit einem Messer tätich angegriffen. Der Mesner floh, kam jedoch später reumütig zurück und bat um Vergebung. Der Ausgang des Verfahrens ist nicht bekannt.
    Zudem hatte Christoph Lenger mit seiner Magd Walburga 1593 ein Kind, was dazu führte, dass sie aus dem Pfarrhof "entfernt" wurde. Die entlassene Walburga heiratete später und bewirtschaftete mit ihrem Ehemann ein Wirtshaus in Schönstein. Christoph Lenger starb am 16. September 1597 im Alter von 62 Jahren. Nach seinem Tod stellte Walburga ein Gesuch um einen Anteil von 100 Gulden von Lenger's Erbe für ihren Sohn. Ob ihr dies gewährt wurde, ist nicht bekannt.

    Stadtarchiv Straubing, Portraitbuch der Straubinger Priesterbruderschaft










  2. Kaspar Elsner (1597)

  3. Michael Weidenmüllner (1598)

  4. Kaspar Elsner (bis 1611)

  5. Michael Stetter (1611 – 1620)
    Michael Stetter kam von Straubing nach Münster. 1620 übernahm die Benefiziumsstelle in Steinach

  1. Benedikt Bachmayer (1616 – 1624)

  2. Jakob Turner (1624 - ca. 1633)

  3. Michael Stetter (+1634)
    Nachdem die schwedischen Soldaten das Benefizium von Steinach verwüstet hatten, verliehen ihm
    die Straubinger Stiftsherren ihre Pfarrei Pfaffmünster, die zwar auch geplündert und gebrandschatzt war, aber eines Seelsorgers bedurfte. Er starb 1634 in Münster.

 

Von 1634 – 1647 betreut Pfarrer Kugler aus Kirchroth die Pfarrei, die durch „Kriegswirren äußerst verderbt“ ist.

  1. Balthasar Grabler (1647 – 1648)
    Pfarrer Grabler übernimmt die mitgenommene Pfarrei, stirbt jedoch bereits ein Jahr später am 17. Juni 1648.

  2. Christoph Bauer (1648 – 1649)

  3. Mathias Peischl (1649 – 1653), Pfarrer von Kirchroth und Münster
    Mathias Peischl kommt von Motzing nach Münster.
  1. Ferdinand Faber (1653 – 1655)
    Der Pfarrer vom von Oberwinkling, stirbt jedoch bereits zwei Jahre später.
  1. Sigmund Wiest (1655 – 1657)
    Sigmund Wiest stammt aus Bayerbach.

  2. Johann Georg Eissl (1657 – 1658)

  3. Georg Gunz (1658)

  4. Jakob Seyboldt (1658 – 1661)

  5. Jakob Berger (1661)

  6. Johannes Hensler (1662 – 1677)
    Übernahm nach der Pfarrei Pfaffmünster das Benefizium in Steinach.

  7. Lorenz Laukhardt (1677 – 1679)
    Der Pfarrer hatte ohne Erlaubnis der Straubinger Chorherren im Pfarrgarten eine größere Zahl schöner fruchtbarer Obstbäume abholzen lassen, obwohl "er wol waiß, daß ihm die Probstey nur aus absonderlicher Gnad und auf Widerruf" diesen Obstgarten überlassen hatte. Die ganze Gemeinde bedauerte dies und dem Stiftskapitel sei dadurch ein großer Schaden zugefügt worden. Auch habe Laukhardt aus "purlauterem Trutz" und "Aigensinnigkeit" die von alters Herkommen übliche Predigt am heiligen Gründonnerstag unterlassen. Auch sein Hauswesen befinde sich in einem liederlichen Zustand. Man hielt es deshalb für erforderlich eine "Mutation" (Veränderung) vorzunehmen und stelle ihm anheim, sich nach einer anderweitigen Beschäftigung umzusehen. Laukhardt ist aber noch im Oktober 1679 verstorben und in der Martinskirche begraben worden.

  8. Johann Gotfried Woehrer (1679 – 1682)

  9. Johann Fuchssteiner (1682)

  10. Gottfried Adam (1682)

  11. Heinrich Otto (+1682)

  12. Georg Gaußrab (1690 – 1695)
    Stammt von Kehlheim, wo diese Familie noch heute beheimatet ist und wurde 1663 zum Priester geweiht. Er war 1665 Pfarrer von Arnbruck, 1673 Pfarrer in Mariaposching. Sein Grabdenkmal ist in der Pfarrkirche St. Martin erhalten, wo er am 14. Juni 1695 starb.

  13. Ulricus Rosenheimer (1695)

  14. Andreas Maißß (1695 – 1720)

  15. Balthasar Weinhard (1720 – 1726)

  16. Johann Baptist Merz (1726 – 1746)
    In seine Amtszeit fallen dei großangelegten Umbau- und Renovierungsmaßnahmen bei der Pfarrkirche St. Tiburtius, die der Straubinger Chorherr Johann Bartholomäus Höller aus Mitteln seines Privatvermögens finanzierte.

  17. Lorenz Schiller (1746 – 1755)

  18. Leonhard Obermayr (1755 – 1762)
    Leonhard Obermayr aus Arnschwang, gebürtig in Meindling bei Straubing übernimmt 1755 die Pfarrei. Sein Bruder war der berühmte Straubinger Künstler Mathias Obermayr, der auch in der Pfarrkirche St. Tiburtius in Münster mehrere große Kunstwerke schuf. 1762 wechselte Pfarrer Obermayr nach Stallwang.

  1. Franz Xaver Voglrieder (1762 – 1769)

  2. Matthäus Lorenz (1769 – 1788)

 

Pfarrer ab der Säkularisation (1803)

  1. Joseph Kellner (1788 – 1825)
    pfarrer kellner tiburtiuskirche
    Joseph Kellner war ein Rentbotensohn aus Kötzting und wurde am 19. Mai 1743 geboren. Nach seinen Studien in München wurde er Pfarrprovisor in Leonsberg, darauf Hofmeister beim Straubinger Regierungskanzler Baron Ströl, anschließend Lehrer der lateinischen Vorbereitungsklassen des Stiftskapitels und schließlich 1775 Professor an der Straubinger Realschule. Wegen seines Eifers im Lehrfach ernannte ihn der Bischof zum Geistlichen Rat und das Stiftskapitel bestellte ihn am 7. März 1788 zum Pfarrer von Münster.
    Am 02.01.1925 starb er in Münster im Alter von 82 Jahren. Sein Grabdenkmal befindet sich an der Außenseite der Kirche St. Tiburtius.











  1. Peter Knott (1825 – 1862)
    pfarrer knott tiburtiuskirche

    Peter Knott wurde am 24.09.1780 in Euern geboren. Von ihm stammte die Chronik der Pfarrei Münster, die er von 1800 bis 1850 führte. Am 10.01.1862 starb er in Münster, nachdem er 56 Priester in der Pfarrei war. Sein Grabdenkmal ist an der Außenseite der Kirche St. Tiburtius in Münster angebracht.











  1. Josef Gmeinwieser (1862 – 1869)
    In die Zeit von Pfarrer Gmeinwieser fällt die Entfernung der schafhaften Turmkuppel und der Neubau einer Turmpyramide, die heute die Außenansicht der ehemaligen Stifts- und Pfarrkirche St. Tiburtius prägt.

  1. Wolfgang Holzbauer (1869 – 1874)
    Pfarrer Holzbauer ist am 24.10.1813 in Regensburg geboren umd am 31.7.1838 zum Priester geweiht worden. Am 08. Juli 1874 starb er im Alter von 60 Jahren in Münster.

  2. Josef Lehrnbeck (1874 – 1883)
    Pfarrer Lehrnbeck zog sich als Benefiziat nach Straubing ins Altenteil zurück.

  3. Johann B. Dietl (1884 – 1897)
    Pfarrer Dietl wurde 1823 in Siedling v. Cham geboren. Er war Hilfsprister in Niettenau und Arrach, Benefiziat in Ebersroith, und Pfarrer in Arrach, bevor er nach Münster kam. Am 7. August 1892 ernannte ihn die Gemeinde Münster zum Ehrenbürger. Er vermachte einen großen Teil seines durch Exorzismus und Sparsamkeit erworbenen Vermögens der Pfarrei zu Renovierung der Tiburtiuskirche.

  1. Bartholomäus Mitterer (1898 – 1905)
    wurde am 10.06.1847 in Eisbach b. Taufkirchen geboren um am 15. Juni 1873 zum Priester geweiht. Gleich nach seiner Installation ging Pfarrer Mitterer an die Renovierung des Pfarrhofs. Pfarrer Johann Prem vermerkte über ihn : "Der verdienstvolle Restaurator der beiden Kirchen und des Pfarrhofs." Bartholomäus Mitterer starb am 7. April 1905 im Alter von nur 57 Jahren.

  2. Adolf Stauber (1905 – 1916)

  3. Johann Prem (1917 – 1927)
    Pfarrer Prem ließ sich vom Hauptstaatsarchiv München zahlreiche Urkunden kommen und fertigte Auszüge daraus an, um eine Geschichte von Pfaffmüsnter zu verfassen, ein Vorhaben, das aber dann doch nicht zustande gekommen ist.


  4. Johann B. Schlosser (1928 – 1951)
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  5. Auch Pfarrer Schlosser erhielt 1950 die Ehrenbürgschaft der Gemeinde Münster verliehen. Am 05.10.1956 starb Johann Baptist Schlosser im Alter von 81 Jahren.













  1. Konrad Krapf (1951 – 1957)

  2. Josef Bleicher (1953 – 1976)
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    Unter Pfarrer Bleicher fand eine umfangreiche Innen- und Außenrenovierung der Pfarrkirche St. Tiburtius statt, wobei der Turm ein neues Schieferdach erhielt. Außerdem wurden das Geläute der Kirchenglocken elektrifiziert und eine Zentralheizung eingebaut. Am 20.06.1977 starb der Priester mit 67 Jahren.











Pfarrprovisoren seit 1977

  1. Georg Hartl (1977 – 1979)

  2. Alfons Ströll (1979 – 1981)

  3. Heribert Englhard (Pfarrprovisor 1981; 1982 – 1986 Vicarius Substitutus)
    heribert englhard 2016















  4. Heinrich Sußbauer (1982 – 2013), zugleich Pfarrer von Kirchroth
    sussbauer

    Pfarrer Heinrich Sußbauer war am 13. August 1944 in Regensburg geboren und seit 1982 auch zugleich Pfarrer von Kirchroth. 2014 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Kirchroth. Am 13. Juni 2013 verstarb der sehr beliebte Pfarrer.

 









  1. Berthold Helgert (2013 – 2017), zugleich Pfarrer von Kirchroth
    helgert


    Pfarrer Berthold Helgert war von 2002 bis 2013 Stadtpfarrer von Viechtach und wechselte im September 2013 in die Pfarreiengemeinschaft Kirchroth - Münster - Kößnach.












  2. Pater Emilian Senguo (2017-2022), zugleich Pfarrer von Kirchroth
    senguo emilian

 

 

 

 

 

 

 

 

 

76. Robert Gigler (seit 2022), zugleich Pfarrer von Kirchroth

 

 

 

 










 Inschrifttafel der neuen Pfarrergräber

 

 

priestergrab

Die neuen Inschrifttafeln der Pfarrergräber an der Ostseite der St. Martinskirche in Münster.

 

 

 

Quellen:
Agsteiner Hans, Steinach - Eine Heimatgeschichte und Chronik der Gemeinde Steinach mit den Gemeindeteilen Münster, Agendorf und Wolferszell
Agsteiner Hans, Der historische Pfarrhof Pfaffmünster, erschienen im Jahresbericht des Hist. Vereins f. Straubing und Umgebung 118, 2016, S. 155 - 294
Käser Peter, Pfarrer Christoph Lenger - in Gerzen geboren, Stiftsdekan und erster Pfarrer von Pfaffmünster bei Straubing