Die Bader-Sölde in Steinach Hs.Nr. 56
1583/1623: Die Kramsölde – 1760: Gözl Gütl - 1808: Hs.Nr. 21 Bader Hof - ab 1838: Hs.Nr. 56
heute August-Schmieder-Str. 41
von Claudia Heigl
Obwohl dieses Anwesen als Bader-Sölde bekannt ist, handelte es sich ursprünglich eine Kramerei.
Im Stiftbuch von 1583 wird es als Kramsölde mit Kramerladen aufgeführt, auf dem Georg Hohenwarter das Leibrecht hat.
Die Nähe zur Kirche – zu der regelmäßig Gläubige aus der gesamten Pfarrei, also auch Auswärtige, kommen – macht das Anwesen zu einem idealen Standort für eine Kramerei.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Im Jahr 1623 besitzen der Zimmermann Georg Fuchs, seine Ehefrau Anna und deren Sohn Jakob das Leibrecht an der Sölde. Auch ein Kramladen wird erwähnt. Der Besitz ist auf 6 Pfund Regensburger Pfennige geschätzt.
Danach verliert sich die Spur der Eigentümer. Ab 1639 ist ein Jakob Fuchs als Söldner auf dem Anwesen Hs.Nr. 66 (Hafnerstr. 9, ehemals Zollner) verzeichnet – sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Sohn des ehemaligen Krämers.
Von 1649 bis 1657 werden Anna Jakobe und Jakob Zeiß als Kramerseheleute in Steinach genannt.Evtl. gab es hier eine verwandschaftliche Beziehung.
Ca. 1658 siedeln sie nach Münster um und übernehmen dort die Kramerei (Hs.Nr. 24, heute Chorherrenstr. 10). In Steinach übernimmt der Nachbar Kaspar Berger das Gewerbe, dass nun fast 100 Jahre von der Berger-Familie betrieben wird.
Georg Fuchs' Enkelin Katharina Fuchs heiratet im Jahr 1701 den Pfeiffer Markus Aichinger. Beide werden ab diesem Zeitpunkt als Söldners- und Pfeifferseheleute auf dem Anwesen genannt. Markus stammt aus Münster und ist Sohn des Hirtenehepaars Simon und Barbara Aichinger, die 1685 in Unterzeitldorn und ab 1687 in Steinach lebten.
Katharina und Markus Aichinger haben sechs Kinder:
- Wolfgang (*1701)
- Maria Katharina (*1703) heiratet 1742 den Bauern Johann Georg Geiger von Steinach Nr. 27
- Elisabeth (*1706) wird Hoferbin
- Lorenz (*1714), stirbt im Kindesalter
- Magdalena (*1717), stirbt im Kindesalter
- Anna Maria (*1719) heiratet 1741 den Weber Johann Mathias Hofreiter von Münster Nr. 19
Ihre Tochter Elisabeth heiratet 1734 den Schusterssohn Johann Stephan Echinger von Steinach Nr. 66. Das junge Ehepaar wohnt zunächst in Stephan's Elternhaus, dann kurz in Agendorf und übernimmt schließlich 1742, nach dem Tod von Markus Aichinger, das Elternhaus von Elisabeth.
Nach dem Tod des benachbarten Kramers Johann Georg Berger richten sie in dem Haus wieder die Kramerei ein.
Die Lage neben dem neu erbauten Wirtshaus und der Kirche ist ideal für das Gewerbe.
Das Ehepaar hat vier Kinder:
- Magdalena (1735-1769) heiratet 1762 den Bauern Johann Michael Hilmer von Münster Nr. 28
- Jakob (1737-1761), Schneider in Steinach Hs. Nr. 36
- Anna Maria (1737-1810), wird Hoferbin
- Katharina (*1745), stirbt im Kindsalter
Das alte Baderhaus aufgenommen 1904 war noch ein Holzbau
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
1762 heiratet Anna Maria den Bader Johann Nepomuk Evermod (Ephram) Hagenauer von Steinburg. Damit siedelt sich nach 100 Jahren wieder ein Bader in Steinach an, und die ehemalige Kramersölde wird fortan unter den Namen Badersölde geführt, auch wenn die Kramerei in dem Haus weiter betrieben wird.
Die Bader waren zuvor bis ca. 1661 auf dem Nachbaranwesen Hs.Nr. 55 (heute Fischer) ansässig; seit 1665 gibt es keinen Bader mehr im Ort.
Das Paar bekommt zwei Kinder:
- Anna (*1767)
- Joseph (*1774), wird später Nachfolger seines Vaters
Joseph erlernt das Baderhandwerk vom Vater und übernimmt am 25.11.1793 die Bader-Sölde für 450 Gulden. 1800 heiratet er die Bauerstochter Anna Maria Erndl aus Agendorf. Am 31.12.1803 übernimmt das Paar auch den Hof in Agendorf von Georg Erndl, Anna Marias Vater.
Aus der Ehe gehen neun Kinder hervor – fünf werden in Steinach, vier in Agendorf geboren:
- Katharina (*1801-1803) stirbt mit 1 ½ Jahren an Blattern
- Joseph (*1802-1803) stirbt mit fünf Monaten an Abzehrung
- Katharina (1803-1835), heiratet 1828 den Hafner Michael Grüneisl von Steinach Nr. 65
- Thekla (*1805)
- Maria (*1806)
- Theresia (*1808) heiratet 1843 in Hunderdorf den Söldner Wolfgang Karl von Rammersberg
- Anna (*1809-1868) wird Mutter dreier unehelichen Kindern. 1849 erwirbt sie mit ihrer jüngeren Halbschwester Walburga den "Rest der zertrümmerten Stanglsölde“ Hs.Nr 52 in Steinach. Ihre Tochter Philomena (*1843) erbt die Stanglsölde und heiratet 1867 den Söldner Joseph Schwarz.
- Franziska (*1810-1889), ebenfalls Mutter dreier unehelicher Kinder, zwei überleben: Theresia *1835 in Steinach und Jakob *1845 in Hunderdorf
- Magdalena (*+1811 in Agendorf)
In Folge der Geburt des 9. Kindes, das ebenfalls die Geburt nicht überlebt, stirbt Anna Maria Hagenauer im Alter von 34 Jahren an Schwäche.
1814 heiratet der Witwer erneut die Bauerstochter Therese Söldner aus Bärnzell.
Sie ist 12 Jahre jünger und bringt sieben weitere Kinder zur Welt – alle in Agendorf:
- Joseph (*1815) heiratet 1842 in Runding Franziska Seitz von Aicha v. Wald und wird Bader in Runding
- Walburga (*1816) erwirbt 1849 mit ihrer Halbschwester Anna den „Rest der zertrümmerten Stanglsölde“ Hs.Nr. 52 (heute August-Schmieder-Str. 35, Prechtl)
- Kreszenz (*1818)
- Franz Xaver (*1820) heiratet 1858 in Steinach Maria Brandl von Straubing und wird Bader in Straubing
- Johann Baptist (1822-1871), wird Nachfolger des Vaters
- Johanna Karolina (*1823)
- Helena Hedwig (1825-1899), bleibt ledig
Während Joseph Hagenauer auch in Agendorf als Bader tätig ist, wird die die Badersölde in Steinach verpachtet und dort weiterhin ein Kramerladen geführt.
1825 und 1827 werden Jakob Sagmeister und dessen Ehefrau Anna Maria geb. Spanfellner als Krämerseheleute genannt. 1831 erwerben die Sagmeisters Grundstücke auf dem Berghof und ziehen, nach der Rückkehr der Familie Hagenauer, in das neu erbaute Haus (Hs.Nr. 3) auf dem Berghof.
1833 wird der Hof in Agendorf (heute Stelzl) an Xaver Gierl verkauft und zertrümmert.
Die Hagenauer-Familie kehrt nach Steinach zurück.
1848 übernimmt der jüngste Sohn Johann Hagenauer das Anwesen in Steinach, inklusive des verbliebenen Besitzes in Agendorf.
Er heiratet die Bäckerstochter Helena Röckl von Steinach.
Gemeinsam haben sie acht Kinder:
- Karl (1849-1853), stirbt mit drei Jahren im Januar 1853 an Scharlach
- Johann Baptist (1850-1876), heiratet 1874 Anna Zeitlhofer von Gaishausen und wird Bader in Steinach
- Helena (1851-1852) stirbt zwei Wochen vor ihrem Bruder Karl mit 1 ½ Jahren an Scharlach
- Anna Maria (1852-1877), heiratet 1872 den Steinacher Bäcker Johann Baptist Röckl
- Karl (1854-1933), wird ebenfalls Bader und übernimmt das Anwesen nach dem Tod seines Bruder Johann in Steinach
- Joseph (*1855)
- Franz Xaver (1857-1876), stirbt mit 19 Jahren an Lungensucht
- Eduard (1858-1859), stirbt an Abzehrung
Nach Helenas Tod 1861 bleibt Johann Hagenauer mit fünf unmündigen Kindern zurück. 1863 heiratet er erneut – Anna Maria Leibl aus Steinach.
Anna Maria Leibl hatte kein leichtes Leben. Als uneheliches Kind haftet ihr zu dieser Zeit ein Makel an.
Ihre Mutter, Maria Leibl (1817-1890) war selbst unehelich geboren und die Tochter des späteren Bauern Leonhard Leibl von Gschwendt und Anna Schmidbauer von Parkstetten. Sie hinterließ vier uneheliche Kinder von mind. drei Männern. Wahrscheinlich arbeitete sie im Gutshof von Steinach. Im Alter erhielt die heimatlose Inwohnerin staatliche Unterstützung (siehe hierzu auch Ansässigmachung und Verehelichung).
Gerade Anfang des 19. Jahrhunderts gab es durch die damalige Gesetzgebung viele unehelich geborene Kinder, die kaum eine Chance auf einen sozialen Aufstieg hatten.
Durch die Heirat mit dem 21 Jahre älteren Bader bot sich für Anna Maria ein sozialer Aufstieg.
Auch diese Ehe bringt sechs Kinder hervor:
- Rupert (*1862) heiratet 1887 Kreszenz Müller und wird Maler
- Kreszenz (1863-1947) heiratet 1886 den Landwirt Johann Bornschlegl von Wolferszell Nr. 7
- Helena (1866-1925) heiratet 1892 den Gütler Johann Hilmer von Wolferszell Nr. 8
- Rosina (*+1867) stirbt als Säugling an Fraisen
- Eduard (1868-1943) heiratet 1893 Therese Strobl von Kirchroth. 1895 übernimmt er das Haus (Hs.Nr. 84) im Kirchweg 1 von seiner Mutter und ist von 1919 bis 1929 Bürgermeister von Steinach
- Johann (*1871) heiratet 1903 Therese Bader und wird Bader in Gmund am Tegernsee
Als Anna Maria Hagenauer mit ihrem sechsten Kind schwanger ist, stirbt der Bader mit 48 Jahren an Lungensucht. Die 28jährige bleibt mit ihren fünf kleinen Kindern und noch vier unmündigen Stiefkindern alleine zurück. Nur der älteste Stiefsohn Johann Baptist erreicht bereits das 21. Lebensjahr.
1882 erwirbt Anna Maria Hagenauer ein Grundstück (heute Kirchweg 1) und lässt 1885 hierauf ein Haus errichten. Dort verbringt sie bei ihrem Sohn Eduard ihren Lebensabend.
Ihr Stiefsohn Johann Baptist ist wie sein Vater Bader und übernimmt 1871 nach dessen Tod das Baderanwesen. 1874 heiratet er Anna Zeitlhofer von Gaishausen. Die gemeinsame Tochter Anna, geboren 1875, wird nur eine Woche alt und stirbt an Fraisen. 1876 stirbt Johann Baptist selbst im Alter von nur 26 Jahren an Lungenschwindsucht.
Das Baderhaus aufgenommen ca. 1925
Karl und Kreszenz Hagenauer mit Schwiegertochter Anna Hagenauer
auf dem Schild steht "Karl Hagenauer appr. Bader"
Bild: Familie Schweiger
Seine Witwe verkauft das Baderanwesen an ihren Schwager Karl Hagenauer, der ebenfalls das Baderhandwerk erlernt hat. Dieser heiratet 1877 die Lehrerstochter Kreszenz Daunderer von Sossau.
Aus der Ehe gehen sechs Kinder hervor, von denen drei im Juni 1883 sterben:
- Kreszenz (*1877)
- Theresia (1879-1883), stirbt mit 4 Jahren an Halsbräune
- Karl (1881-1883), stirbt mit zwei Jahren an Halsbräune
- Maria (1883-1883), stirbt mit vier Wochen an Fraisen
- Karl (*1885), erlernt das Bäckerhandwerk
- Theresia (*1888)
Nach dem Tod seiner Frau Kreszenz 1890 heiratet Karl die Bauerstochter Maria Bründl aus Straubing. Weitere fünf Kinder werden geboren, von denen drei auch als Säuglinge sterben:
- Franz Xaver (1892-1971), wird Hofnachfolger
- Maria (*+1894) stirbt mit zwei Wochen an Fraisen
- Heinrich (*1896)
- Joseph (*+1897), stirbt mit zwei Wochen an Gelbsucht
- Anton (*+1899), stirbt mit zwei Wochen an Fraisen
Karl Hagenauer ist der letzte Bader, der auch als Wundarzt in Steinach tätig ist.
Sein Sohn Franz Xaver übernimmt das Anwesen, praktiziert jedoch nur noch als Friseur.
1922 heiratet er Anna Bachl, Tochter der Steinacher Hebamme Kreszenz Bachl und Alois Bachl.
Anna und Franz Xaver Bachl
Bild: Familie Schweiger
Durch Einheirat ändert sich der Familienname auf Zawaba, später auf Schweiger.
Zählt man auch Markus Fuchs mit, so ist die Familie seit 13 Generationen auf dem Anwesen nachgewiesen und gehört somit zu den ältesten Familien im Dorf.
Das Zawaba-Haus kurz vor dem Abriss im April 2017
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
Die alte Bader-Hofstelle ist inzwischen mit neuen Häusern bebaut
aufgenomen Oktober 2020
Bild: Claudia Heigl
Quellen:
Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10583, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 56 - Ende, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 08.05.2025
Das Hahn- bzw. Fischer-Anwesen in Steinach Hs.Nr. 55
1583/1623/1641/1691/1760: Badsölde – 1808: Hs.Nr. 22 Waasen Hof - ab 1838: Hs.Nr. 55
– heute August-Schmieder-Str. 40
von Claudia Heigl
Der Hof, um den es hier geht, ist die uralte „Bader-Sölde“ in Steinach.
Bereits im „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloss und Hofmark Steinach“ aus dem Jahr 1583 wird ein Bader erwähnt. Friedrich Schmied besitzt zu dieser Zeit das Erbrecht an der Badsölde und die sogenannte Herrengunst am Badhaus. Das bedeutet: Der Hofmarksherr kann das Nutzungsrecht am Badhaus frei vergeben, während die Badsölde innerhalb der Familie weitervererbt wird.
Bis in 20. Jahrhundert arbeiteten Bader als Wundärzte und waren somit die wichtigste medizinische Versorgung im Dorf. (siehe auch Bader)
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Im Jahr 1623 ist ein Bader namens Michael Schmidt Eigentümer der Badsölde mit Erbrecht und Nutzer des Badhauses auf Grundlage der Herrengunst. Daraus lässt sich schließen: Badsölde und Badhaus sind zwei getrennte Gebäude.
Üblicherweise baut man Badhäuser in der Nähe von Flüssen oder Bächen, weil das Handwerk viel Wasser benötigt. Die Bader-Sölde profitiert wahrscheinlich von natürlichen Quellen direkt vor Ort.
Ab 1639 erscheint Stephan Walter in den Kirchenbüchern als Bader. Er und seine Frau Katharina haben mindestens sieben Kinder:
- Katharina heiratet 1642 den Bauern Christoph Ehringer von Gschwendt
- Jakob (1623-1659) Nachfolger des Vaters
- Michael heiratet 1654 Elisabeth Fuchs von Steinach
- Kaspar (*1639)
- Maria Salome (*1642)
- Melchior (*1643)
- Maria Jakobe (*1645)
Jakob Walter übernimmt das Baderhandwerk und heiratet Elisabeth Pongratz aus Furth.
Zwei Söhne werden geboren
- Joachim (*1653)
- Mathias (*1655)
Jakob stirbt 1659 im Alter von 36 Jahren. Nur zwei Tage später trägt der Pfarrer die Verlobung der Witwe mit Johann Georg Franz aus der Steiermark ins Kirchenbuch ein. Ob Franz das Baderhandwerk weiterführt, bleibt unklar. 1661 stirbt auch Elisabeth Franz, danach verliert sich die Spur der Familie in Steinach.
1665 übernehmen Georg Hürtner und seine Frau Barbara das Baderamt in Steinach. Ob sie noch in der ursprünglichen Badsölde wohnen, ist zweifelhaft – denn schon 1658 zieht der Kramer Kaspar Berger mit seiner Frau Barbara dort ein.
Das Hahn-Anwesen aufgenommen 1956
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
Kaspar Berger stammt aus Untermannbach und heiratet 1658 die Schmiedstochter Barbara Schmidbauer aus Wolferszell. In der Bader-Sölde betreiben sie eine kleine Kramerei.
Sie bekommen sieben Kinder:
- Anna (*1661) heiratet 1681 den Bauern Paul Bergmaier von Unterniedersteinach Nr. 6
- Georg (*1663)
- Maria (1665-1670)
- Magdalena (*1668) heiratet 1691 den Bauern Johann Wirth von Steinach Nr. 32
- Wolfgang (*1670)
- Maria (*+1672)
- Johann (1674-1722), Hoferbe
Am 01.11.1699 übergibt Barbara Berger den Hof an ihren Sohn Johann Berger.1
Er heiratet Maria Bergmaier (Pämer), die Tochter des Wirts der Hoftafern in Steinach.
Sie bekommen vier Kinder:
- Maria Theresia (*1695)
- Maria Magdalena (*1699)
- Johann Georg (1701-1741), Hoferbe
- Maria Walburga (1703-1748) heiratet 1727 den Bauern Georg Hitzinger von Steinach Nr. 13
Hoferbe ist der einzige Sohn Johann Georg Berger, der 1722 die Bauerstochter Maria Magdalena Deblinger zur Ehefrau nimmt und auch eine Kramerei auf dem Anwesen betreibt.
Die Bäuerin bringt sechs Kinder zur Welt:
- Johann Joseph (1723-1755), Schuster in Steinach Nr. 66
- Katharina (1724-1859) heiratet 1747 den Hafner Johann Dierlinger von Steinach Nr. 69
- Maria (*1726) heiratet 1746 in Kirchroth Georg Mauerer, Söldner von der Dexensölde
- Johann Michael (1729-1799) heiratet 1759 die Bauerswitwe Maria Götz von Steinach Nr. 16
- Maria Anna (1730-1777) heiratet 1752 den Schneider Mathias Lobermayr von Welchenberg und ist zunächst in Agendorf wohnhaft. 1758 heiratet sie den Söldner Michael Billinger von Steinach Nr. 53
- Anna Maria (*1732) als Kind verstorben
Nach dem frühen Tod ihres Mannes 1741 heiratet Maria Magdalena 1742 Georg Hien aus Agendorf. Aus dieser Ehe gehen keine Kinder hervor. Auch die Kramerei scheint aufgegeben worden zu sein, da die Nachbarn Stephan und Elisabeth Echinger ab ca. 1742 als Kramerseheleute bezeichnet werden.
Nach ihrem Tod heiratet Hien 1759 Anna Maria Kienberger aus Kienberg. Sie bringt ihre uneheliche Tochter Anna Maria mit, deren Vater der Söldner Lorenz Gruber von Münster Nr. 5 ist. Das Kind erhält den Nachnamen des Vaters, was damals üblich ist.
Nachdem aus der Hien-Ehe keine Kinder mehr hervorgehen, erbt die Tochter Anna Maria Gruber das Anwesen.
Anna Maria Gruber heiratet 1769 Johann Haimerl aus Rattiszell, der aber nach nur zehn Monaten stirbt. Ihr zweiter Ehemann wird Johann Waas von Thurasdorf.
Sie bekommen acht Kinder:
- Joseph (1773-1826), Hoferbe
- Johann Michael (*1775) verheiratet in Straubing
- Johann Paul (*1776), als Kind verstorben
- Katharina (1777-1848) heiratet 1813 den Häusler Simon Landstorfer von Steinach Nr. 41
- Anna (*1779)
- Georg (*1781)
- Johann Paul (*1783)
- Sebastian (*1786)
Der älteste Sohn Joseph übernimmt 1800 das Anwesen und vermählt sich mit der Bauerstochter Anna Maria Bogner von Steinach Nr. 27.
Vier Kinder kommen in dieser Ehe zur Welt:
- Anna Maria (*1801) stirbt am 23.05.1803 mit 1 ¾ Jahren an Blattern.
- Anna (*1803)
- Joseph (*1804), wird Hoferbe
- Johann Nepomuk (*1812)
Zwischen April und Juli 1803 sterben in Steinach 25 Kinder an einer Blatternepidemie, drei weitere folgen bis Ende 1804. Die Seuche verschwindet danach wieder.
Im Dezember 1823 übernimmt Sohn Joseph den Hof, der die Bauerstochter Anna Maria Hartmann vom Helmberg zur Ehefrau nimmt.
Ihre beiden Kinder sterben als Säuglinge. Die Familie ist offenbar in finanzieller Not.
1835 tauschen sie ihren Hof (Wert: 2.100 Gulden) gegen ein kleineres Anwesen (Hs.Nr. 66). Neuer Besitzer wird Kaspar Pellkofer, der noch 1.600 Gulden aufzahlen muss.
Kaspar ist seit 1813 mit der 14 Jahre älteren Bauerstochter Anna Maria Foidl von Rotham verheiratet.
Sie bringt zwei Kinder zur Welt:
- Katharina (*24.05.1814) stirbt am 07.01.1852 mit 37 Jahren ledig an Luftröhrenschwindsucht
- Joseph (*1816), Hoferbe
1845 übernimmt Sohn Joseph Pellkofer das Anwesen mit 22 Tagwerk Grundbesitz. Er nimmt die Bauerstochter Walburga Bachl von Bärnzell zur Ehefrau.
Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor:
- Johann Baptist (* 08.06.1846 + 04.08.1846)
- Helena (*17.07.1847)
- Josef (*31.08.1849), wird Hoferbe
- Johann Baptist (*02.07.1851 + 16.03.1852) stirbt mit acht Monaten an Fraisen
- Franz Xaver (*26.01.1853 + 27.02.1873) stirbt mit 20 Jahren an Typhus
- Anna Maria (*22.01.1856 + 17.07.1890) stirbt ledig mit 34 Jahren in einem Münchner Krankenhaus
- Johann Baptist (*04.04.1857 + 15.03.1858) stirbt mit knapp einem Jahr an einem Katharr
Als die Bäuerin mit ihrem siebten Kind schwanger ist, stirbt Joseph Pellkofer im November 1856 mit knapp 40 Jahren an Lungensucht. Die Witwe zieht ihre vier überlebenden Kinder alleine auf. Der letztgeborene Sohn war bereits mit einem knappen Jahr verstorben.
1873 stirbt auch Sohn Franz Xaver mit 20 Jahren an Typhus.
Zwischen Juni 1872 und 1874 gibt es zehn Typhusfälle in Steinach. Möglicherweise liegt die Ursache in kontaminiertem Trinkwasser durch die Misthaufen auf dem Hof.
1884 übergibt die Bäuerin den Hof an ihren einzig überlebenden Sohn Joseph, der die Bauerstochter Johanna Leibl von Unterniedersteinach Nr. 6 heiratet.
Ein Jahr später stirbt der 36jährige zwei Wochen nach der Geburt der Tochter Anna Maria Pellkofer (*12.09.1885) an einem Herzleiden.
Die 25jährige Witwe holt Franz Xaver Hahn von Oberzeitldorn als Bauern auf den Hof.
Aus dieser Ehe gehen nochmals drei Kinder hervor:
- Franz Xaver Hahn (28.11.1886 +10.06.1931), bleibt ledig
- Rupert (*18.11.1888), wird Gastwirt in München
- Joseph (*11.06.1890 + 17.07.1890), stirbt mit einem Monat an Fraisen
Die Mutter stirbt zwei Wochen nach der Geburt wieder an Typhus und Luftröhrenschwindsucht.
Ihr Mann heiratet 1887 erneut – Franziska Baumeister aus Rottensdorf.
Aus dieser Ehe stammen elf Kinder:
Aus der Ehe gehen nochmals elf Kinder hervor:
- Joseph (*24.01.1892 + 01.07.1892), stirbt mit fünf Monaten an Brustkatharr
- Joseph (*04.02.1893), Brauer
- Anton (* 13.04.1895 + 15.08.1954) heiratet 1933 Regina Fürst von Münster Nr. 36
- Ferdinand (*05.08.1897 + 08.10.1918), gefallen in Glandern Fienlaine
- Kind ohne Namen (*+ 17.02.1900)
- Johann (*25.05.1901 + 01.11.1976), ledig, Hoferbe
- Franziska (*15.09.1904 + 08.09.1990) heiratet 1930 Josef Fischer von Steinach Nr. 13
- Otto (*14.10.1906)
- Mathilde (*17.04.1909 + 03.01.1987), ledig
- zwei Kinder ohne Namen (*+ 28.02.1910) und (*+ 30.11.1911)
Familie Hahn aufgenommen 1915
stehend v.l. Josef (*1893), Ferdinand (*1897-1918), Xaver (*1886), Hans (*1901), , Maria Pellkofer (*1885), Franziska (*1904), Rupert (*1888), Anton (*1895)
sitzend v.l. Franz Xaver (1858-1938), Otto (*1906), Mathilde (*1909), Franziska geb. Baumeister (1867-1940)
Bild: Familie Fischer, Steinach
Das Hahn-Haus aufgenommen 1924
davor Mathilde Hahn
Bild: Familie Fischer, Steinach
1938 übernimmt Johann Hahn den Hof. Er und seine Schwester Mathilde bleiben unverheiratet.
Johann Hahn
Bild: Familie Fischer, Steinach
Später geht der Hof durch Erbschaft an die Familie Fischer über.
Abbruch des alten Hahn-Hauses 1990
Bild: Claudia Heigl
Das Fischer-Anwesen aufgenommen im März 2021
Bild: Claudia Heigl
1 StA Landshut, Hofmark Steinach 404, Brief- und Verhörprotokoll, S. 15
Quellen:
Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10583, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 56 - Ende, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 08.05.2025
Das Löfflergut Hs.Nr. 15
heute Mühlenweg 9
von Claudia Heigl
Dieser Hof gehörte zu den fünf großen Anwesen in Wolferszell und stand im Besitz der Grafen von Bogen. Durch die Heirat der Grafenwitwe Ludmilla ging er in das Eigentum der Herzöge von Bayern über und wurde fortan vom Kastenamt Straubing verwaltet.
In den über 500 Jahren seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung erlebte der Hof eine bewegte Geschichte. Zwischen etwa 1630 und 1662 befand sich das ursprünglich rund 50 Tagwerk große Anwesen im Besitz von Müllersfamilien aus Wolferszell. Seine späteren Eigentümer erlangten Wohlstand, bis Peter Löffler, der damalige Besitzer, ab 1803 begann, Grundstücke zu verkaufen, wodurch die Fläche des Hofes auf 30 Tagwerk schrumpfte.
Im Jahr 1877 gelangte das Anwesen in den Besitz der Gutsbesitzerfamilie der Freiherrn von Berchem-Königsfeld aus Steinach. Diese verkleinerte den Hof nochmals erheblich, bevor er 1889 schließlich wieder weiterveräußert wurde.
Der Hof mit der alten Hs.Nr. 15 liegt direkt neben der Mühle (Nr. 17)
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1497 wird ein Peter Beur als erster bekannter Besitzer auf den Hof genannt.1 Hier dürfte sich der spätere Familienname Poiger abgeleitet haben.
1512 zahlt ein „Peöger“ von dem Hof 1 Pfund 22 Pfennige an Steuer und 4 Pfennige jährlich an Stift.2
1516 wird der Hof mit 12 Pfund Regensburger Pfennige bewertet, mit einer jährlichen Steuer von 3 Schilling 6 Pfennige. Als Bauer wird Ulrich Poiger genannt.3
1545 tritt derselbe „Ulrich Poiger von Wolferszell, „79 Jahre alt“ als Zeuge bei einem Rechtsstreit zwischen der Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach auf.4
Am 21. Januar 1547 überträgt Ulrich Poiger, sesshaft zu Wolferszell, seine Erbgerechtigkeit auf einer Sölde zu Gschwendt, welche dem Karmelitenkloster in Straubing grundbar ist, an seinen Stiefsohn Bernhard, Sohn des Hans Paur aufm Ort, für welche ihm sein Stiefsohn einen Geldbetrag zahlt.5
1579 hat Hanns Poiger Erbrecht auf einem Hof, aufgrund eines Erbbriefs vom 1438, der von Herzog Albrecht zu Bayern ausgestellt wurde.
Hier finden wir auch eine Beschreibung des Anwesens. Zum Hof gehört eine „hölzerne Behausung, ein Stadl mit einer Tenne, Stall und ein Backofen, alles mittelmäßig erbaut“. Davon zahlt er jährlich auf den fürstlichen Kasten Straubing an Geld 1 Pfund 23 Regensburger Pfennige.6
15877 und 15998 führt ein Stephan Schmidpauer von dem Hof Abgaben ab.
Ihm folgte Georg Schmidpauer, dessen Witwe heiratet später Andre Pummer6. Dieser Pummer könnte identisch sein, mit dem damaligen Bauern Andreas Pummer von Eisenhart.
Nächster Erbrechtsinhaber auf dem Hof wird um 1619 ein Andreas Bergmayer (Permayer), der mit der Müllerstochter Ursula Grimm verheiratet ist. Andreas Bergmayer macht sich etwa um 1630 als Wirt in Münster ansässig und Ursulas Bruder Melchior Grimm, der auch die Mühle besitzt, übernimmt das Erbrecht auf dem Hof, der direkt neben der Mühle liegt.
Der Müller besaß, neben der Mühlgerechtigkeit, auch noch die Bäckergerechtigkeit und das Schankrecht.9
Nach seinem Tod heiratet die Witwe Eva in zweiter Ehe Vitus Pielmayer von Herrnfehlburg und in dritter Ehe den wohlhabenden Wirt Georg Stubenhofer von Gschwendt.
Georg Stubenhofer, durch den Handel mit Salz und Hopfen zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen, besaß, neben dem komplett aus Stein neu erbauten Wirtshaus in Gschwendt, auch den dort benachbarten Hälligmayer-Hof (heute Landstorfer), die Schneidersölde mit der Krämergerechtigkeit (Hs.Nr. 4), die halbe Sölde (Thurmayerhof), das Lohhaus, das Khellerhäusl (Nr. 6), das Fischwasser, vier Weiher und einen Hof bei Kienberg. Durch den Zusammenschluss der beiden, war die Familie jetzt noch im Besitz der Mühle mit dem benachbarten Erbrechtshof, dem Schenkrecht und dem Bäckerrecht in Wolferszell. Damit gehörten sie mit Abstand zur wohlhabendsten und einflussreichsten bäuerlichen Familie in der Gegend.
Der Hof wird im Schwedenkrieg verschont und bestens durch die Stubenhofers bewirtschaftet. Von allen Höfen führen diese mit Abstand die meisten Abgaben zwischen 1641 und 1650 ab.
Georg Stubenhofer hatte zwei Söhne aus seiner ersten Ehe, beide ebenfalls mit Vornamen Georg, die wir nun die nächsten Jahre auf den Höfen in Wolferszell antreffen. Georg den Älteren, finden wir immer wieder als Wirt, während sein jüngerer Bruder als Bauer genannt wird.
Den Hof neben der Mühle erhält wohl zunächst 1643 Georg Stubenhofer der Jüngere bei seiner Heirat mit der Wolferszeller Bauerstochter Walburga Frankl. Der Frankl-Hof (Hs.Nr. 12, heute Haimerl) war der größte Besitz in Wolferszell und Walburga brachte als dessen einzige überlebende Erbin 600 Gulden Mitgift in die Ehe.10 Der Frankl-Hof dürfte zu dieser Zeit unbewohnt gewesen sein.
1648 verkauft das junge Ehepaar Georg und Walburga Stubenhofer das Erbrecht an „Georg Stubenhofer dem Älteren“ und dessen Ehefrau Rosina und ziehen wieder auf den inzwischen wohl aufgebauten Frankl-Hof (Hs. Nr. 12).11
1650 erwirbt der Wolferszeller Müller Sebastian Obermayer und dessen Ehefrau Maria das Erbrecht am Hof von Georg Stubenhofer dem Älteren. Damit war Mühle und Nachbarhof wieder unter einer Hand.12
16629 verkaufen die Obermayer’s den halben Erbrechtshof um 250 Gulden an Schwiegersohn Paul Schink und Tochter Eva. Der Sohn des Wolferszeller Wirtes Johann Schink stirbt jedoch bereits mit 40 Jahren. Die Witwe geht 1678 mit dem Witwer und Bauern Andreas Griesmayer von Oberparkstetten eine neue Ehe ein.
Da die Witwe den Erbrechtshof mit in die Ehe bringt, „wiederlegte“ ihr Griesmayer ihre Mitgift seinem eigenen Hof in Parkstetten.13
Am gleichen Tag wie der Heiratsvertrag geschlossen wurde, verkaufte das Ehepaar den Hof in Wolferszell dem „ehrbaren Georg Gaidtner von Zinzendorf in Herrschaft Wörth“ um 315 Gulden. Der bleibt jedoch nicht lange, sondern verkauft den Hof 1684 um 450 Gulden an Dionysius Bachmaier (Pachmayer) und dessen Ehefrau Maria.14
Interessant ist hier vor allem die starke Wertsteigerung von 42 % innerhalb von sechs Jahren.
Bei Verkäufen oder Übergaben unter Verwandten stellen die Kaufpreise oft nicht den realen Wert dar. Hier handelte es sich jedoch um „freie“ Verkäufe ohne verwandtschaftliche Beziehungen.
Gerade nach dem 30-jährigen Krieg stiegen die oftmals jahrelang brach liegenden Höfe stark an Wert, wenn diese wieder ordentlich bewirtschaftet und hergerichtet wurden.
Bachmaier war wohl viermal verheiratet und die Witwe musste nach dessen Ableben am 15.01.1694 sich mit neun Kindern vergleichen.15
Kinder erster Ehe:
- Walburga
- Johann
- Barbara
Kind zweiter Ehe:
- Johann, 1694 noch ledig doch vogtbar (volljährig)
Kinder dritter Ehe:
- Maria (*ca. 1672)
- Magdalena (*ca. 1674)
- Thomas (*ca. 1676)
Kinder vierter Ehe mit Maria:
- Martin (*ca. 1683) heiratet 1720 in Mitterfels Maria Wartner
- Benedikt (*ca. 1692)
Der Witwe verbleibt das Söldenhäusl [Hs.Nr. 22], dass sie durch Tausch mit Johann Gaissinger 1694 erworben hatte.
Die neuen Bauerseheleute auf dem Hof, Johann und Maria Gaissinger, werden bei den Taufen der ersten sechs Kinder immer als Tagelöhner und Einwohner in Wolferszell bezeichnet. Es bleibt offen, woher die finanziellen Mittel für den Erwerb dieses Hofes kamen. Mit Sicherheit gab es jedoch verwandtschaftlichen Beziehungen zu wohlhabenderen Bauern, da ansonsten sich ein Tagelöhner niemals einen solchen Hof leisten konnte. Leider lässt sich dies wegen der lückenhafte Quellenlage nicht klären.
Das Ehepaar hat insgesamt neun Kinder:
- Michael (*1681) heiratet 1713 Anna Diez von Pürstenberg. Sie sind von 1714-1729 als Tagelöhnerseheleute in Wolferszell ansässig.
- Margaretha (*1684-1743), Hoferbin
- Ursula (*1687)
- Walburga (*1690)
- Maria (*1692)
- Georg (*+1694)
- Joseph (*1697)
- Johann Georg studiert 1718 an der Ludwig-Maximilian-Universität und wird als „armer Student“ bezeichnet16
- Anna Maria (*1701)
Der Rothamer Bauerssohnes Andres Rothamer heiratet 1712 in den Hof ein und erreicht wohl einen beträchtlichen Wohlstand.
Sein jüngerer Schwager Johann Georg Gaissinger ist 1718 als Student an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität eingeschrieben. Dies muss wohl Andreas finanziert haben, da der Schwiegervater Johann Gaissinger bereits 1715 gestorben war.
Sein Sohn Stephan Rothamer studiert 1741 ebenfalls an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität Medizin.17
Dies sind bisher die einzigen Studenten im Umkreis zu dieser Zeit, dessen Studium allein von der Familie bezahlt wurden.18
Von dessen elf Rothamer-Kinder überleben nur fünf das Säuglingsalter:
- Sebastian (1712 - 1780), Hoferbe
- Johann Stephan (*24.11.1715) wird ca. 1743 Stadphysikus von Cham. Er heiratet am 30.12.1743 in Cham die Richterstochter Maria Anna Zwack von Haunkenzell. Ein Sohn von beiden, war Professor Wilhelm Rothamer (1751-1800) Hochfürstlicher Thurntaxischer Bibliothekar in Regensburg und Schriftsteller.
- Ursula (*11.08.1718) heiratet am 12.02.1747 Martin Hien, Besitzer der „Hien-Sölde“ in Mitterfels.
- Anna Maria (*06.07.1720) heiratet 1746 den Bauerssohn Melchior Stattenberger von Reibersdorf
- Katharina (*22.10.1723) heiratet 1750 den Maurerssohn Johann Georg Haseneder von Pürstenberg.
Als Andreas Rothamer im Alter von 52 Jahren stirbt, ist noch keines der Kinder verheiratet, die jüngste Tochter erst 11 Jahre alt und Sohn Stephan studiert noch in München.
Das Anwesen wird in dem Hofanlagsbuch von 1760 als „Hochgut“ bezeichnet.19
Das Anwesen befand sich in unmittelbarer Nähe der Mühle (rechts auf dem Bild)
Auszug aus einer Ansichtskarte von 1934
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach
Der älteste Sohn Sebastian Rothamer übernimmt 1736 den Hof und heiratete die Agendorfer Bauerstochter Ursula Zeindlmayer.
Sebastian Rothamer tritt als Wohltäter der Kapflberger Kirche auf. In der 1986 freigelegten Stiftertafel wird er 1780 als Stifter des Altares bezeichnet.20 Es mag auch dazu beigetragen haben, dass die Kapelle früher der hl. Ursula geweiht war, der Namenspatronin seiner Ehefrau.
Von den drei Kindern überlebt nur Tochter Walburga, die den Bauerssohn Matthias Löffler von Gschwendt heiratet.
Matthias stirbt jedoch bereits nach vier Jahren Ehe im Alter von 29 Jahren und hinterlässt drei Kinder, von denen ihm Töchterchen Anna Maria sieben Monate später ins Grab folgt:
- Peter Löffler (1769-1836), Hoferbe
- Anna Maria Löffler (1770-1773)
- Walburga Löffler (*1773) heiratet 1796 in Steinach den Bauern Johann Groß von Unterhartberg
Die 28-jährige Witwe heiratete, wie damals üblich, nicht gleich wieder, sondern erst vier Jahre später. Dies mag wohl auch damit zusammenhängen, dass ihre Eltern noch am Hof leben und sie so unterstützen können.
1778 zieht Jakob Schambeck, ein Bauerssohn vom Thanhof als neuer Bauer in den Hof ein.
Aus der Ehe gehen nochmals fünf Kinder hervor, von denen jedoch zwei im Kindsalter sterben.
- Anna Maria Schambeck (1780-1852) heiratet 1806 den Bäckers Johann Röckl von Steinach
- Ursula Schambeck (*1782)
- Maria Magdalena Schambeck (*1783)
Doch auch Jakob stirbt nach acht Jahren Ehe im Alter von 35 Jahren. Die 41-jährige Witwe heiratet nicht wieder, sondern bewirtschaftet den Hof acht Jahre selbst weiter, bis sie ihn 1794 an ihren ältesten Sohn Peter Löffler übergibt.
Peter holt sich 1799 als Braut die Bauerstochter Margaretha Lipp von Prettbach bei Schwarzach.
Drei Kinder werden in Wolferszell geboren:
- Anna Maria (1800-1801)
- Anna Maria (*1801) heiratet 1822 in Oberalteich den Bauern Michael Bründl von Niedermenach
- Anna (1802-1882) heiratet 1828 in Oberalteich den Wirt Johann Georg Kräh von Oberalteich
Die weiteren Kinder in Oberalteich geboren:
- Katharina (*1805)
- Joseph (*1809), Hoferbe in Oberalteich
- Katharina (*1812)
- Johann Nepomuk (*1815)
- Katharina (*1817) heiratet 1838 in Oberalteich den Bauern Joseph Leiderer von Muckenwinkling
Der Hof wird zertrümmert – 12 Besitzer in 100 Jahren
Im Hintergrund, hinter der Mühle, das ehemalige Löfflergut, nun Spanfelner-Anwesen
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
1803 beginnt Peter Löffler vom Hof in Wolferszell Grundstücke an die Wolferszeller Bauern Joseph Zwickenpflug, Martin Lang, Anton Schuhbauer und an Joseph Schnellinger von Steinach zu verkaufen.
Die Waldgrundstücke (Lutzenholz, Kapfelbergholz, Spitzberg, Wolfsberg, Oberholz) behält sich Peter Löffler zunächst zurück.
Im Gegenzug erwirbt Löffler einen Hof in Oberalteich (Hs.Nr. 1). Durch die Säkularisation des Oberalteicher Klosters und den Verkauf des Klosterbesitzes bietet sich hierfür für ihn wohl eine günstige Gelegenheit.
Seine Mutter Walburga zieht zu ihrer Tochter Walburga Groß nach Unterhartberg und stirbt dort als Ausnahmsbäuerin.
Den Resthof erwirbt 1804 der Bauerssohn Georg Söldner von Bärnzell, der sich mit der Bauerstochter Anna Maria Zeindlmeier von Hoerabach vermählt.
Anna Maria hatte bereits vier vorehelich geborene Kinder von Georg Söldner zur Welt gebracht, von denen allerdings nur ein Kind überlebte. Mit dem Erwerb des Hofes, können sie nun endlich heiraten. (siehe Ansässigmachung)
Sechs weitere Kinder kommen in Wolferszell zur Welt, von denen auch drei im Säuglingsalter sterben:
- Johann Georg (*1802) geboren in Hoerabach, Hoferbe
- Michael (*1808)
- Martin (*1815) Er ist der Vater des unehelichen Sohnes Ludwig Kiefel (*1839) mit der Schneiderstochter Anna Maria Kiefel von Steinach. Ludwig Kiefel ist der Stammvater aller Kiefel/Kiefl in Steinach und Münster.
Am 18.06.1832 übernimmt der älteste Sohn Johann Georg Söldner das Anwesen von seinen Eltern und verkauft es noch am gleichen Tag an Thomas Gierl.
1834 veräußert Gierl den Hof an Gangulph Knott von Pichsee. Der ist mit der Bauerstochter Maria Sieber von Aufroth verheiratet.
Das Ehepaar behält den Hof jedoch nicht lange. Bereits nach sechs Jahren, erwirbt am 08.05.1840 Sebastian Hilmer von Rammersberg und dessen Braut Maria Schwarzensteiner von Gaishausen den Besitz.
Als Maria kurz nach der Geburt ihrer Tochter im März 1841 stirbt, nimmt der Witwer die Söldnerstochter Magdalena Schindlmayr von Dunk zur zweiten Ehefrau.
1858 kommen Johann Foierl und dessen Ehefau Anna geb. Prommersberger, von Geßmannszell als neue Eigentümer auf den Hof.
Acht Kinder kommen in Wolferszell zur Welt, von denen vier klein sterben:
- Helena (*1859)
- Anna Maria (*1850)
- Barbara (*1862)
- Xaver (*1862)
Die Familie scheint in finanzielle Schwierigkeiten gekommen zu sein, da 1867 der Hof zur Versteigerung ausgeschrieben ist.
Straubinger Tagbaltt Nr. 86 v. 12.04.1867
Die Familie kann sich noch zwei weitere Jahre halten und veräußert das Haus 1869 mit 30 Tagwerk Grundbesitz an Wolfgang und Anna Maria Miedaner von Tragenschwand.
Sechs Jahre später tauschten die Miedaners mit Anton Ring von Wolferszell ihre Hofstelle und ziehen auf den Fischerhof Hs.Nr .21 (heute Mühlenweg 2).
Anton Ring behält sich 4,28 Tagwerk an Grundstücken und verkauft die Hofstelle am 20.01.1877 um 4285,70 Mark an den Steinacher Gutsbesitzer Eduard Freiherrn von Berchem-Königsfeld, dem auch die Mühle in Wolferszell gehört.
Der Besitz geht durch Erbschaft an den Sohn Rudolf von Berchem-Königsfeld.
Am 31.05.1889 veräußern die Steinacher Gutsbesitzer den Hof wieder an den Immobilienhändler Xaver Petzenhauser, der ihn noch am gleichen Tag mit Johann und Maria Wagner gegen deren Anwesen in Wolferszell (Hs.Nr. 14, Schmidbauergütl) eintauscht.
Am 22.06.1914 kommt das Anwesen schließlich in den Besitz von Xaver und Rosina Spanfelner von Falkenfels.
Das Spanfelner-Anwesen ca. 1938
Quelle: Familie Zimmerer, Wolferszell
1931 übernimmt des Sohn Eduard, der die Söldnerstochter Therese Dengler von Hötzelsdorf heiratet.
Das Haus wurde später um ein Stockwerk erhöht.
aufgenommen am 28.04.1983
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Luftbildverlag Bertram
Durch Heirat hat sich der Name inzwischen auf Prommersberger und weiter auf Zimmerer geändert.
Das Zimmerer-Anwesen heute
aufgenommen im April 2025
Bild: Claudia Heigl
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1 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1457, Salbuch Kastenamt Straubing 1497, mit Besitzer bis 1578 nachgetragen.
2 BayHSta München, Hofkammer Ämterrechnungen Rentmeisteramt Straubing 660, Rechnung des Kasten 1512, fol 32‘
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1458, Steuerregister der Untertanen des im Pfleggerichts Mitterfels gelegenen Hofmarken 1516
4 StA Landshut, Regierung Straubing, A5610 (Die Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach wegen strittigen Blumbesuchs auf dem sog. Riebmoos 1545)
5 BayHStA, Karmelitenkloster Straubing Urkunden 238, (Urkunde vorhanden)
6 StaLa, Rentkastenamt Straubing B38, Sal- und Urbarsbuch des Rentkastenamts Straubing, Band II 1579-1807, fol 132
7 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B105, Scharwerkbuch Rentamt Straubing der propsteiischen Untertanen 1587
8 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B101, Steuerbuch des Kasten Straubing 1599
9 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P45, fol. 46 Vertrag vom 21.03.1630
10 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P50, fol.71 Quittung vom 06.04.1637
11 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P54 I, fol. 116 Kaufbrief vom 16.05.1648
12 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P59, fol.68 Kaufvertrag vom 31.05.1662
13 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P64 II, fol. 57 Kaufbrief vom 16.04.1678 Andre Griesmayer von Oberparkstetten bekennt das er sich zu Eva, Paul Schinkhens zu Wolferszell sel hinterlassene Witwe ehelich verheirat hat. Er hat ihr seinen Hof zu Parkstetten, grundbar zum Collegiat Stift anverheirat, sie hat im Gegenzug ihren Hof zu Wolferszell zum churftl. Kasten Straubing grundbar, gegengelegt..... 16.04.1678
14 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P65 IV, fol. 83 Kaufbrief pr. 450 fl den 29.04.1684
15 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P 69, fol. 93‘ Vertrag vom 27.09.1694
16 Pölnitz, Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München, Teil 1 Ingolstadt, Bd.III 1700-1800, Halbbd.1 1700-1750, erschienen 1941, S.213
17 Pölnitz, Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München, Teil 1 Ingolstadt, Bd.III 1700-1800, Halbbd.1 1700-1750, erschienen 1941, S.552
18 Priester sind hiervon ausgenommen. Zum Teil wurden diese Studien auch von der Kirche mitfinanziert.
19 BayHStA München, Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 515, Rentkastenamt Straubing, Amt Trudendorf, S. 84
20 Dotzler L., Kapfelberg und seine Nebenkirche St. Stephan, Mitterfelser Magazin Nr. 7/2001
Weitere Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Conservatorium Camerale 242, Neustiftbuch des Rentkastenamt Straubing 1438
StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1457, Salbuch Kastenamt Straubing 1497, mit Besitzer bis 1578 nachgetragen
BayHSta München, Hofkammer Ämterrechnungen Rentmeisteramt Straubing 660, Rechnung des Kasten 1512
StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1458, Steuerregister der Untertanen des im Pfleggerichts Mitterfels gelegenen Hofmarken 1516
BayHStA Kurbayern Hofkammer 114, Konskription des Haupkastenamts Straubing von 1752
Rentamt Straubing B138, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Wolferszell 1808
Rentamt Straubing B139, Umschreibbuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Wolferszell 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Agendorf von 1836
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9932, Umschreibeheft von Agendorf 1843 - 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9935 Umschreibeheft von Agendorf 1859 - 1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9939 Umschreibeheft von Agendorf 1894 - 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 05.04.2025
Das Häusleranwesen Hs.Nr. 34
- ehemaliges Gendarmhaus
1583: Sölde am Schloßgarten gegen den Stadel – 1623/1641: Das neue Häusl gegenüber dem Schloss – 1691: Freyhäusl
– 1760 Semmelbeck Häusl – 1808: Lutner-Hof Hs.Nr. 32 - ab 1838: Hs.Nr. 34
heute August-Schmieder-Str. 19
von Claudia Heigl
Auch dieser Hof ist bereits über 400 Jahre alt.
Im Stiftbuch von 1583 erscheint das Anwesen als „Sölde am Schloßgarten gegen den Stadel“, von dem ein „Franzel“ Abgaben zahlt.1
Das Haus mit der späteren Hausnummer 34 lag direkt gegenüber der alten Schlosszufahrt
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1623 besitzt der Schneider Christoph Prunner zusammen mit seinem Sohn Ferdinand das Leibrecht auf dem „neuen Häusl gegen dem Schloß über“.2 Das Haus ist mit 5 Pfund Regensburger Pfennige bewertet.3 Christoph ist vermutlich ein Sohn des Richters Johann Brunner, der im benachbarten Richterhaus (Hs.Nr. 35, heute August-Schmieder-Str. 22) aufgeführt wird.
1641 besitzt inzwischen Sohn Ferdinand Brunner das Erbrecht auf dem Anwesen.4 Er ist mit einer Margaretha verheiratet und hat mit ihr vier Kinder, von denen jedoch wahrscheinlich nur der jüngste Sohn Christoph das Erwachsenenalter erreicht.
- Maria (*01.06.1640)
- Adam (*09.06.1642 + 15.07.1642)
- Maria (*09.06.1642 + 23.06.1643)
- Christoph (*05.07.1644)
1671 heiratet Christoph die Bierbrauers- und Wirtstochter Anna Heilingmayer von Kirchroth.
Ihr Sohn Jakob wird am 08.06.1672 noch in Steinach geboren, danach zieht die Familie nach Kirchroth und übernimmt dort das „Gasthaus zur Lake“. Christoph stirbt 1676 im Alter von 31 Jahren. Die Witwe heiratet daraufhin Johann Geiger, einen Bauerssohn aus Tiefenbach.
Sohn Jakob Brunner heiratet 1716 die Bauerswitwe Barbara Ecker, geb. Hien (siehe auch Hs.Nr. 9 und 18 in Steinach) und wird Bauer in Unterzeitldorn.
Anschließend übernimmt Adam Semmelbeck das Anwesen in Steinach. Er arbeitet zuvor als Hofmeister im Schloss und erwirbt das Haus wohl von Christoph Brunner.
Adam heiratet zweimal. Aus der zweiten Ehe mit der Tagelöhnerswitwe Anna Taimer stammt Sohn Paul, der 1698 das Anwesen übernimmt.
Auch Paul ist zweimal verheiratet. Mit Eva Rosina Lanzinger, der Wirtstochter aus Wolferszell, bekommt er acht Kinder:
- Maria (*1701)
- Katharina (*1703)
- Walburga (*1706)
- Maria Theresia (*1709)
- Franz Blasius (*1710)
- Eva (*1714)
- Barbara (*1716)
- Maria Katharina (*1720)
1716 zieht die Familie nach Wolferszell, wo die jüngste Tochter Maria Katharina geboren wird. Nach Rosinas Tod 1725 heiratet Paul 1727 Anna Gäbauren, eine Wagnerstochter aus Großaign.
Ein gemeinsamer Sohn stirbt im Kindesalter. Nach Pauls Tod geht Anna nochmals eine Ehe mit dem Agendorfer Bauern Simon Geiger ein.
Der nächste Besitzer nach dem Wegzug der Semmelbecks bleibt unbekannt.
Erst 1749 taucht mit Joseph Zollner wieder ein Bewohner auf. Er ist der Sohn des Halbbauern Simon Zollner von Steinach Nr. 18 und heiratet Maria Hien von Hs. Nr. 38.Vier Kinder kommen in der Ehe zur Welt:
- Michael (*1749)
- Joseph (*1752)
- Katharina (*1757)
- Sebastian (*1760)
Keines der Kinder übernimmt das Anwesen. 1769 treten Anna Maria Hien, eine Nichte von Maria Hien, und ihr Mann Mathias Luttner als neue Besitzer auf. Mathias ist ein unehelicher Sohn des Benedikt Luttner von Forst und Ursula Schmid von Herrnberg.
Das Ehepaar hat fünf Kinder.
- Jakob (1773-1853), Hoferbe
- Joseph (1776-1841), Maurer in Steinach Nr. 71
- Michael (1778-1779), Einwohner in Steinach
- Christoph (1780-1846), Vater von zwei unehelichen Kindern: Walburga (*1807) mit der Bauerstochter Anna Maria Foidl von Bärnzell und Anna Maria (*1810) mit Söldnerstochter Katharina Michl von Agendorf. 1822 heiratet er Anna Maria Schiegl von Günleiten (1778-1830) und 1830 Anna Füchsl von Konzell (1789-1857). Aus den Ehen gehen keine Kinder hervor.
- Anna Maria (1781-1862), ledige Inwohnerin, hat einen unehelichen Sohn, Georg Wurst, mit dem Zimmermann Joseph Wurst von Steinach Hs.Nr. 44
Nach dem Tod von Mathias Luttner 1785 heiratet die Witwe den Schmiedssohn Georg Vielreich aus Haselbach.
Sohn Jakob Luttner übernimmt 1799 das Anwesen und heiratet die Söldnerstochter Anna Maria Seidl von Steinach Nr. 9
Sie haben zwei Töchter:
- Anna Walburga (1802-1868), Hoferbin
- Anna Maria (1803-1875), heiratet 1823 den Weber Michael Raith von Hs.Nr. 37
Walburga hat mit dem Dienstknecht Johann Eubl einen unehelichen Sohn, der am 04.04.1835 geboren wird und den Namen Georg erhält.
1836 geht sie eine Ehe mit dem Tagelöhnerssohn Georg Friedl von Niedersteinach ein.
Aus der Ehe gehen nochmals zwei Töchter hervor:
- Walburga (1837-1850), stirbt mit 13 Jahren
- Katharina (1840-1911) heiratet 1863 Johann Georg Berger von Steinach Nr. 23
Georg Luttner, der unehelich geborene Sohn, übernimmt das Anwesen und heiratet 1864 Theres Dietl aus Neuvielreich. Sie haben fünf Kinder, drei sterben im Kindesalter:
Fünf Kinder gehen aus der Ehe hervor, von denen die ersten drei im Kindsalter sterben:
- Philomena (*1871)
- Joseph (*1874)
1877 veräußert die Familie Luttner das Anwesen und zieht nach Hermannsdorf bei Bogen.
Neuer Eigentümer wird Wolfgang Laschinger, dessen Kramerei (Hs.Nr. 62) 1863 versteigert worden war. Kurz nach dem Kauf stirbt seine Frau Anna an Herzwassersucht. 1881 heiratet er Magdalena Schelchshorn aus Dingolfing.
1884 verkauft Laschinger das Haus samt 354 qm Grund an den Gutsbesitzer Rudolf Freiherr von Berchem aus Steinach.
1897 geht das Anwesen durch Erbschaft an Eduard und Konstantin Freiherren von Berchem-Königsfeld.
1899 kauft Dr. Carl von Lang-Puchhof das Anwesen samt Schlossgut, 1901 folgt Dr. August von Schmieder als neuer Eigentümer.
Mit dem Erwerb des Schlossguts durch August von Schmieder 1901 plant er zunächst einen großen Umbau des Alten Schlosses. Da die alte Benefiziumskirche im Wege steht, will er auf dem Grundstück Nr. 34 eine neue Benefiziumskirche errichten.
Die Umbaupläne zerschlagen sich jedoch, stattdessen entsteht das Neue Schloss. Der geplante Kirchenbauplatz wird nun für eine Gendarmerie-Station mit zwei Dienstwohnungen genutzt.
(siehe hierzu auch Amtmänner und Gendarme in Steinach)
Das "Gendarm-Haus" aufgenommen 1956
Durch den Schlossumbau 1904 wurde die Zufahrt zum Schloss verlegt.
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts dient das Gebäude als Polizeistation. Danach bewohnt Gutsverwalter Walter Knobloch das Haus bis 1979. Anschließend wird es von Praktikanten der Saatzucht Steinach genutzt.
1988 kauft Max Simmel sen. das Anwesen von Schlossbesitzer Lindbüchl. Seitdem gehört es zum Simmel-Hof und wird vermietet.
aufgenommen im Januar 2021
Bild: Claudia Heigl
1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
Weitere Quellen:
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10582, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 02.05.2025
Das Nickl-Anwesen Hs.Nr. 51
1583: Fuchswebergütl - 1623: Weber am Tanberg - 1691: Schmidhubersölde - 1760: Thurmer Häusl - 1808: Seidl-Hof Hs.Nr. 24 - ab 1838: Hs.Nr. 51
heute Bärnzeller Str. 3
von Claudia Heigl
Der Straßenverlauf beim nördlichen Dorfausgang nach Bärnzell war bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch etwas anders und machte nach der Hierl-Schmiede (später Edenhofer) einen Schlenker. Zusätzlich gab es noch einen Verbindungsweg vorbei am heutigen Fuchssteiner-Anwesen, Seidlgasse genannt.
Erst mit der Teerung der Bärnzeller Straße wurde die Straße begradigt, etwas nach Westen verlegt und führt heute westlich des Denk-Anwesens vorbei. Der Verbindungsweg wurde aufgelöst.
Vergleich 2024 und 1939
Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortskarte Steinach 187 h
Luftaufnahme aus dem Jahr 1962 mit dem alten Straßenverlauf
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach NEG-STEI_18, Luftbildverlag Bertram
Aufnahme von Oktober 1973 mit dem neuen Straßenverlauf
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach NEG-STEI_41, Luftbildverlag Bertram
Bei diesem Anwesen dürfte es sich um das „Fuchswebergütl“ gehandelt haben, das bereits 1583 im alten Salbuch der Hofmark Steinach aufgeführt wird.
Ein Fuchsweber Georg hatte darauf Erbrecht und bezahlte an Gilt 3 Schilling und 10 RegensburgerPfennige.1
1623 wird der „Georg Sündhueber, Weber am Tanperg“ auf der „Wolf Weber Sölde“ genannt. Er besitzt ein "bloßes Söldenhäusl" auf Erbrecht, dass mit 10 Pfund Regensburger Pfennige bewertet wird. Dazu zahlt er noch für eine Kuh Steuer. 2 3
1641 besitzt ein Martin Günzkhover das Erbrecht auf der "Sindthueber Sölde".4
In den Sterbebüchern von Steinach ist am 24.03.1642 der Tod einer Anna Ginzkhover eingetragen.
Der Weber Martin Ginzkhover stirbt am 31.12.1645 und zwei Tage später wird eine Margaretha Ginzkhover zu Grabe getragen.5
Als nächster Besitzer dieses Häusler-Anwesens ist ab ca. 1678 der Weber Wolfgang Schmidbauer bekannt. Er war zuerst in Agendorf Nr. 39 (heute Mitterfelser Str.5, Leibl ) ansässig, bevor er nach Steinach zog.
Wolfgang war insgesamt viermal verheiratet. Nur aus der zweiten Ehe mit der Schusterstochter Margaretha Wörl von Wolferszell sind vier Kinder bekannt, die noch in Agendorf geboren wurden:
- Paul (* 18.01.1668) 1684 stellt ihn der Hafner Georg Schuhbauer von Wolferszell als Lehrjungen an.1
- Johann (*19.06.1670)
- Maria (*24.04.1674)
- Georg (*21.02.1677)
16912 wird die Sölde als „Schmidhubersölde“ bezeichnet und 16993 auf 10 Pfund Regensburger Pfennige geschätzt. Dafür zahlt Wolfgang Schmidbauer 4 Reg.Pfg. Steuer und von einer Kuh noch 1 Schilling 5 Denar.
Tochter Maria übernimmt 1707 das elterliche Anwesen „am Danberg“ und heiratet den Bauerssohn Johann Thurmayer vom Thanhof.
Ab 1694 sind die Schusterseheleute Georg und Magdalena Seidl in Steinach ansässig. Ihre Herkunft ist nicht nachgewiesen. Jedoch könnte Georg ein Sohn der früh verstorbenen Bauerseheleute Simon und Magdalena Seidl von Bärnzell Nr. 1 gewesen sein.4
Das Ehepaar hat sieben Kinder.
- Georg (*12.04.1694) heiratet 1716 und wird als Schuster in Steinach Nr. 9 sesshaft.
- Maria (*27.12.1695)
- Johann Georg (*23.04.1697), Hoferbe
- Walburga (*23.04.1697)
- Martin (*04.11.1698)
- Georg (*03.09.1701)
- Maria (*27.03.1709)
Das Anwesen übernimmt 1722 Sohn Johann, der die Bauerstochter Anna Fuchs von Steinach zur Ehefrau nimmt.
Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, von denen nur von Sohn Joseph der weitere Lebensweg bekannt ist. Mindestens vier Kinder sterben im Kindsalter.
- Sebastian (*1724)
- Joseph (*1727) heiratet 1751 in Steinach die Söldnerstochter Maria Wirth von Mitterfels und wird als Schuster in Pichsee ansässig.
- Maria (*1730)
- Anna (*1732)
- Katharina (*1737)
Nach Anna 1741 im Alter von 41 Jahren stirbt, heiratet der Witwer die Halbbauerstochter Ursula Heitzer von Ascha, die ihm nochmals drei Kinder schenkt:
- Andreas (*1742), Hoferbe
- Magdalena heiratet 1790 den Häuslerssohn Lorenz Heimisch, der aus Workerszell /Landgericht Eichstätt stammt.
Der jüngste Sohn Andreas übernimmt ca. 1765 das Anwesen und verehelicht sich mit Katharina Pummer von Münster Nr. 53.
Tochter Katharina (*1775) heiratet 1812 den Tagelöhner Jakob Dirnfeldner von Gschwendt
Sohn Michael übernimmt 1806 das elterliche Anwesen und übt ebenfalls das Schusterhandwerk aus. Als Ehefrau nimmt er Theresia Hilmer von Rammersberg.
Tochter Maria verehelicht sich mit Georg Heigl von Aiterhofen und übernimmt 1847 mit ihrem Ehemann das Schusteranwesen.
1864 errichtet das Ehepaar auf dem Nachbargrundstück ein neues Haus (heute Denk) und veräußert das alte Haus an das Ehepaar Joseph Kerscher und Cäcilia, geb. Trimpl von Euersdorf.
Zunächst übernimmt 1870 Tochter Therese Kerscher das 1,6 Tagwerk große Gütl. Ein Jahr später kauft es ihr Bruder Joseph (*1834) um 1700 Gulden zurück.
Therese heiratet 1872 den Gütlerswitwer Joseph Bauer von Gschwendt.
Ein weiterer Bruder Jakob Kerscher (*1848) kauft mit seiner Ehefrau Maria Grundstücke, als der Unger-Hof in Unterniedersteinach zerschlagen wird und errichtet in Unterniedersteinach ein neues Anwesen. (heute Brandl).
Joseph ist seit 1869 mit Anna Maria Kraus von Riedhof verheiratet.
Das Ehepaar hat neun Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Maria (1872-1946) bringt 1894 einen unehelichen Sohn namens Franz Xaver zur Welt. Vater ist der Tagelöhner Joseph Seibert vom Sackhof. Die Nachfahren von Franz Xaver Kerscher leben heute in Bolivien und besuchten Steinach 2019.5
1903 heiratet Maria den Gütler Michael Berger von Steinach und bringt nochmals zehn Kinder zur Welt.
- Helena (*1874)
- Anna (*1876)
- Joseph (*1885) heiratet 1910 in Straubing/St. Jakob Elisabth Hobmeier und wird Fuhrknecht in München.
1907 erwirbt der Postbote Josef Nickl mit seiner Ehefrau Maria, geb. Sieber das Haus.
1939 übernimmt es Sohn Josef, der die Landwirtstochter Maria Hauser von Moos heiratet.
aufgenommen 2019
Bild: Claudia Heigl
Nach dem Tod des letzten Nickl-Bewohners wurde das Haus verkauft und 2024 abgerissen.
1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
5 BZAR Pfarrei Steinach Band 11 S. 29
6 Stadtarchiv Straubing, Rep. II, Abt. 1dd1, Nr. 15, Protokollbuch der Hafner, An der Jahrtagsmesse am 19.03.1684 der Hafnerzunft in Straubing stellt Georg Schuhbauer Hafner zu Wolferszell den neuen Lehrjungen Paul, Sohn des Wolf Schmidtpaur, Leinweber zu Steinach vor
7 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
8 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
9 Georg wäre demnach am 17.04.1667 in Bärnzell geboren. Beim Tod seiner Eltern war er erst 13 Jahre alt. Seine Vormünder waren Hans Thurmayer von Thanhof und Georg Hien von Niedersteinach. Quelle: StA Landshut, Pfleggericht Mitterfels , P10, fol 35 Einfacher Vertrag vom 26.04.1681
10 Straubinger Tagbaltt vom 12.10.2019, Auf Spurensuche
Weitere Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10582, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 01.04.2025