Drucken

Der halbe Bachl- oder Landstorfer-Hof

 

alte Hs.Nr. 71, heute Trudendorf 7

 

 

 

von Claudia Heigl

 

 

 

 

1578 wird im Steuerbuch ein Wolf Hartperger als Besitzer von zwei Viertelbau aufgeführt1.

1579 sind Peter Grimbens Erben die Besitzer des halben Hofes2.

Darauf haben sie Erbrecht aufgrund eines Kaufbriefes aus dem Jahr 1554.Dazu gehört eine hölzerne Behausung mit einem Stall, Stadel mit einer Tenne und einem Backofen, alles mittelmäßig erbaut.

 

1587 wird Georg Grimb als Bauer auf den Hof notiert3.

 

15974 - 16025 folgt ihm Sebastian Turmair als Hofbesitzer nach. Der Hof hat einen Wert von 70 Pfund Reg. Schilling. Und der Turmair muss noch Steuern zahlen für ein Pferd und zwei Kühe.

Stephan Turmair wird als nächster Hofbesitzer genannt6.

 

 

1640 werden Vitus und Magdalena Bauer auf den Hof als Besitzer geführt.  
Zwei Kinder sind von ihnen bekannt:
- Georg *1642
- Barbara oo Sebastian Primbs, Bauer von Schoppühl

Magdalena stirbt 1643 und der Witwer heiratet erneut eine Katharina (+05.06.1653) und eine Walburga.

Nach Absterben des Vitus Bauer vergleichen sich 1672 die beiden Geschwister. Georg übernimmt den halben Hof und die Schwester bekommt 60 Gulden als väterliches Erbteil ausbezahlt. Die Stiefmutter Walburga erhält 50 Gulden und ihr „gebrachtes Bett, Kuh und Truhe“7.

 

Bauer Stich Besitzer

 

Georg Bauer heiratet noch im gleichen Jahr die Söldnerstochter Maria Hofstetter von Niedermenach.

Zwei Söhne kommen in der Ehe zur Welt, von denen einer als Säugling stirbt:
- Philipp * 29.04.1673
- Wolfgang *19.05.1675 + 20.09.1676

1678 stirbt der junge Bauer und die Witwe verheiratet sich vier Monate später mit Martin Stich von Waltendorf.

 

Den Hof übernimmt die Tochter Walburga Stich. Sie heiratet 1701 Martin Bachl von Trudendorf Hs.Nr. 73.
Das Ehepaar hat neun Kinder, von denen zwei im Säuglingsalter sterben:
- Sebastian *1702 heiratet 1731 die Witwe Margaretha Scheuerer von Unterparkstetten Hs.Nr. 23
- Martin *1703
- Ursula * 1706 heiratet 1740 in Steinach den verwitweten Söldner Lukas Rauschendorfer von Muckenwinkling
- Mathias *1709
- Michael * 1711
- Mathias *1714, Hofnachfolger
- Walburga *1717

 

Bachl Martin Besitzer

 

 

1744 folgt ihnen Sohn Mathias als Hofnachfolger nach, der sich mit Katharina Groß von Mitterschida vermählt.
Von den fünf Kindern ist nur ein Kind als Säugling verstorben:
- Georg *1745
- Johann *1748 + 1772 mit 24 Jahren
- Maria *1749
- Joseph *1753, Hoferbe

 

Der älteste Sohn Georg übernimmt ca. 1784 den Hof. Er ist mit der Bauerstochter Anna Maria Bachmaier von Tiefenbach verheiratet.

Nach dem Tod des Ehemannes heiratet die Witwe 1797 Mathias Krebl von Muckenwinkling.

 

Bachl Georg Besitzer

 

 

Joseph Bachl, Sohn aus erster Ehe, übernimmt 1810 den Bauernhof vom Stiefvater und vermählt sich mit Anna Bayer von Bärnzell.

Bei ihrer siebten Geburt stirbt die 34jährige. Sie hinterlässt drei Kinder, die noch am Leben sind:
- Georg *1711 + 1835 mit 23 Jahren
- Anna Maria *1715
- Joseph *1818

 

Der Witwer holt sich fünf Monate später die Bauerstochter Anna Maria Ingerl von Ittling als neue Bäuerin auf den Hof. Die zwei Kinder aus dieser Ehe sterben kurz nach der Geburt.

 

Sohn Joseph Bachl übernimmt 1852 den Hof. Er heiratet die Bauerstochter Katharina Fruhstorfer von Bärndorf Nr. 35. 1858 veräußert das Ehepaar den Hof und ziehen nach Bärndorf (Hs.Nr. 33)

 

Den Hof kauft der Nachbar Michael Landstorfer (Hs.Nr. 70). 1867 übernimmt ihn sein ältester Sohn Michael Landstorfer und dessen Braut Anna Weber von Sollach.

Maria bringt die Tochter Maria Weber (1867-1901) mit in die Ehe. Diese heiratet 1893 Ludwig Bauer von Muckenwinkling.

Aus der Ehe gehen nochmals 12 Kinder hervor:
- Johann 1878-1956, wird Landwirt in Reibersdorf
- Kreszenz 1880 -1945, nach dem Tod der Halbschwester Maria heiratet sie deren Ehemann Ludwig Bauer von Muckenwinkling
- Georg 1883-1975, heiratet 1913 die verwitwete Maria Schmid  von Steinach Nr. 81
- Peter 1885-1964, Hoferbe
- Franz Xaver 1887-1947 wird Priester. er ist von 1914-1925 Kooperator in Falkenberg b. Eggenfelden, 1925-1926 Hausgeistlicher in Donaustauf und ab 1927 Benefiziat in Angerbach b. Gangkofen.
- Ignatz * 1888

 

Landstorfer Besitzer

 

 

1915  übernimmt Sohn Peter Landstorfer das Anwesen, der sich mit Therese Biendl von Anning vermählt.

Von 1947 - 1960 ist Peter Landstorfer Bürgermeister der damaligen Gemeinde Agendorf. 1960 wird im die Ehrenbürgerschaft für seine Verdienste um die Gemeinde verliehen.

 

 

 

1 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B99, Steuerbuch des fürstl. Kasten Straubing 1578
2 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579
3 BayHStA München, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1198, fol. 162, Scharwerkbuch der propsteiischen Untertanten 1587
4 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B 100, Steuerbuch des fürstl. Kasten Straubing 1597
5 BayHStA München, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1198, fol. 376, Scharwerkbuch Kastenamt Straubing 1602
6 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579
7 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P61 III, fol.191‘  Vertrag vom 09.01.1672

 

 

Stand: 23.07.2023