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Die Besitzer des „Duschlgütl“ Hs.Nr. 39

(Schiedermeierplatz 4) in Münster

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Als frühester Besitzer dieses Anwesens ist der Münsterer Schmid Anton Grüneisen bekannt. Seine Schmiedwerkstatt befand sich etwas unterhalb der Kirche in der heutigen Chorherrenstraße 6 in Münster.

 

 

Grneisen Besitzer

 

 

Um 1666 verkauft er die Erbrechtsbehausung samt Stadl, Garten und einem Acker an seinen Schwiegersohn Georg Weinzierl von Hundsschweif um 80 Gulden, der seine Tochter Anna Grüneisen heiratet1.

 

uraufnahme duschlguetl

Das Anwesen hatte 1827 die Hs.Nr. 39. 1890 erhielt es die Hs.Nr. 57
heute ist es der Schiedermeierplatz 4
Quelle: Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

 

12 Jahre später verkauft Georg Weinzierl, der das Schusterhandwerk ausübt, die Behausung an Thomas Holzer von Wiesenfelden2. Thomas Holzer ist ebenfalls wieder als Schuster tätig.
Durch Einheirat kommt 1737 der Weber Martin Meindl von Parkstetten auf das Anwesen und 1757 der Weber Andreas Duschl. Duschl stammt von Bärnzell und stirbt bereits mit 37 Jahren. Die Witwe vermählt sich mit Johann Kerscher von Münster. Das Anwesen übernimmt aber ca. 1794 dessen Stiefsohn Jakob Duschl.

 

Duschl Besitzer

 

 

 

Im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 wird das Anwesen als „1/16 Duschl-Hof“ bezeichnet.

1831 verkauft die 75jährige Witwe Eva Duschl das Anwesen mit 16 Tagwerk Grundbesitz an den Häuslerssohn Johann Ettl, der die Söldnerstochter Anna Maria Hösl von Münster heiratet.

Sohn Johann Ettl jun. übernimmt 1760 das Anwesen und vermählt sich mit Kreszenz Hien von Wolfsdrüssel.

 

Ettl Besitzer

 

 

1872 veräußern die Ettl’s das Gütleranwesen an die Cousine Johanna Hösl, die Johann Baptist Haselbeck vom Unterharthof zum Ehemann nimmt. Johann und Kreszenz Ettl erwerben hierfür den „1/3 Zinkenhof“ Hs.Nr. 3 (heute Obermayerstr. 3) in Münster.

1919 heiratet Alois Hausladen von Herfurth b. Pfatter in das Anwesen ein.

 

 

Haselbeck Besitzer

 

 

 fo muen 201

aufgenommen im März 2021
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 16   Kaufbrief 1671
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 II, fol 40‘   Kaufbrief 21.03.1678

 

Weitere Quellen:
Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248, Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1808
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster, Umschreibehefte Münster 17/22-5, 17/22-9, 17/22-14

 

Stand: 28.04.2023